Hamburg. Der Schädling hat in Bergedorf 179 Bäume befallen. Den Kampf gegen die Raupenplage hat sich der Bezirk schon einiges kosten lassen.
Einige zehntausend Euro hat der Bezirk Bergedorf bereits für den Kampf gegen den Eichenprozessionsspinner ausgegeben. Doch der Baumschädling, dessen Brennhaare auch bei Menschen zu Hautirritationen, Augenreizungen oder Atembeschwerden führen können, breitet sich offenbar noch immer im Bezirk aus.
Wie aus der Antwort auf eine Anfrage der CDU-Bezirksfraktion hervorgeht, waren Stand 9. August 179 Bäume im Bezirk befallen. Zwar waren es 2022 noch einige Bäume mehr (229). Im Jahr davor mit 121 aber wiederum deutlich weniger als aktuell. Und das, obwohl über die Jahre weitere Maßnahmen gegen die Raupenplage ergriffen wurden, darunter der Bau von Meisenkästen.
Eichenprozessionsspinner breitet sich weiter in Bergedorf aus
Je 15 Nistkästen hatte der Bezirk Jahr 2020 im Eichbaumpark und am Vierländer Bahndamm, zwischen Fersenweg und Spielplatz Gleisdreieck aufgestellt. Denn Meisen sind ein Fressfeind der Schädlinge, ernähren sich von den Raupen des Eichenprozessionsspinners. Doch der große Erfolg blieb aus: Aktuell sind unter anderem Bäume am Altengammer Marschbahndamm, Am Langberg in Boberg, an der Lohbrügger Landstraße, am Rungedamm in Allermöhe oder am Sophie-Schoop-Weg in Neuallermöhe betroffen – insgesamt 25 Straßen quer durch den Bezirk.
Die Meisenkästen seien größtenteils auch immer noch vorhanden, informiert das Bezirksamt jetzt auf Nachfrage. Allerdings würden sie nicht regelmäßig überprüft. Ob hier also Meisen siedeln und im Kampf gegen die Schädlinge helfen, ist unklar.
Alle betroffenen Bäume wurden abgesaugt
Immerhin: Laut Bezirksamt sind „keine neuen Bereiche“ von dem Eichenprozessionsspinner befallen. Stattdessen seien „vereinzelt in den bekannten Bereichen neue Bäume“ betroffen. Dafür seien andere Bäume dort befallsfrei. Alle 179 Bäume seien „abgesaugt“ worden. Die Kosten dafür bezifferte das Bezirksamt 2021 mit 250 Euro pro Baum.
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Der Bezirk Bergedorf räumt auf Nachfrage ein, dass es derzeit „keine weiteren innovativen Ideen oder Konzepte zur Bekämpfung “ des Schädlings gebe. Es sei aber Kontakt zur Hochschule Anhalt aufgenommen worden, in der es eine Studie zu neuen Bekämpfungsmethoden gibt. Der Aufwand hat einen guten Grund: Der Eichenprozessionsspinner kann nicht nur dem Menschen schaden. Auch die Bäume sind in Gefahr: Nach wiederholtem Befall können sie laut Umweltbundesamt so geschwächt sein, dass andere Schadorganismen und/oder widrige klimatische Bedingungen letztlich dazu führen, dass die sie krank werden oder sterben.