Lohbrügge. Mehrere Betreiber interessieren sich für die alte Tennishalle in Lohbrügge. Was die Behörde über die Verhandlungen sagt.
Die großen, gelben Sportsymbole prangen noch immer an der Halle. Doch im ehemaligen Dima-Sportcenter am Havighorster Weg wird schon lange nicht mehr Tennis oder Fußball gespielt: Seit die Hamburger Finanzbehörde die Halle vor sieben Jahren auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015/16 kaufte, dann aber doch nicht zur öffentlichen Unterbringung umbaute, diente sie nur als Lager. Aber auch das ist jetzt vorbei: Derzeit werde das Dima in Lohbrügge „nicht mehr von der Innenbehörde genutzt, sondern für eine künftige Nutzung vorbereitet“, heißt es auf Anfrage. Mit mehreren „potenziellen Betreibern“ werde verhandelt.
Bergedorfer Eltern dürfen demnach weiter darauf hoffen, dass der Bezirk eine neue Attraktion für Familien erhält: Denn „die Realisierung eines Indoor-Spielplatzes“ sei eine „in Betracht kommende Variante“, heißt es weiter. Bereits 2020 und 2022 hatte die Finanzbehörde von einer „langfristigen Nutzung im Bereich Sport und Freizeit besonders auch für Kinder“ gesprochen – was außer einem klassischen Indoorspielplatz auch beispielsweise eine Trampolinhalle oder einen Kletterpark bedeuten könnte. Aktuell hat der Bezirk mit der Spielscheune der Geschichten in Neuallermöhe und dem Pandino in Bergedorf/Curslack zwei Indoorspielplätze. Eine Trampolinhalle hat Hamburgs Osten bisher aber nicht, eine Indoor-Kletterwand gibt es bei der TSG in Wentorf.
Indoor-Spielplatz? Im Sommer soll eine Entscheidung fallen
Die Finanzbehörde, genauer der verhandelnde Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), mag sich bei den Details der möglichen Dima-Nutzung allerdings nicht in die Karten schauen lassen, spricht nur von „verschiedenen Ideen“ und mehreren potenziellen Betreibern. Die Verhandlungen seien aber bereits „relativ weit fortgeschritten“. Im Laufe des Sommers 2023 werde mit einem Abschluss gerechnet.
Sicher ist: Das Grundstück bleibt in städtischer Hand und wird nur vermietet, so bestätigt es die Behörde. Und das, obwohl die Stadt Hamburg an dem Kauf des Dima bisher wenig Freude hatte: 2016 hatte sie das leerstehende Sportcenter für 7,5 Millionen Euro gekauft, um hier schnell die dringend benötigte, zusätzliche Flüchtlingsunterkunft zu schaffen. Das musste die Behörde jedoch bald verwerfen, weil der Umbau zur Wohnnutzung zu kostspielig geworden wäre.
„Erhebliche Anforderungen“ an den Brandschutz
Zudem liegt eine Hochspannungsleitung so nah an dem Gebäude, dass nur Teile der Anlage hätten bewohnt werden dürfen. Danach fielen etliche weitere Ideen, vom Asklepios-Lagerbis zur Gewerbenutzung, im Praxistest durch. Rechtlich zulässig wäre an diesem Standort sogar ein Bordell – womöglich ein Grund dafür, dass die Stadt die Immobilie nicht verkauft.
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Und es bleibt kompliziert. Ein Umbau der einstige Tennishalle für alternative Möglichkeiten bedeute „erhebliche Anforderungen an zusätzliche Brandschutzvorkehrungen“, heißt es aus der Behörde. Außerdem soll der künftige Mieter finanziell verlässlich sein. Erst wenn all das zuverlässig geklärt und abgestimmt sei, könnten auch Verträge unterschrieben werden. Weil das so komplex sei, werde die Aufgabe wohl „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“.