Lohbrügge. Senat verhandelt über Mietvertrag. CDU kritisiert Geldverschwendung“ und will das Objekt lieber zu marktüblichen Preisen verkaufen.

Eingezäunt und zugewuchert rottet es vor sich hin, das ehemalige Dima- Sport- und Eventcenter am Havighorster Weg. „Da hat sich die Stadt über den Tisch ziehen lassen, das ist absolute Geldverschwendung“, ärgert sich der CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Dennis Gladiator über den „völlig überteuerten Kauf“.

Wohnnutzung würde teuer

Für satte 7,5 Millionen Euro hatte die Stadt im April 2016 das Areal erworben, also auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise. Doch plötzlich war der Bedarf für eine 1000 Menschen fassende Flüchtlings-Notunterkunft nicht mehr gegeben. Auch der Umbau zu einer Wohnnutzung wäre sehr teuer geworden, denn ein Teil der Gebäude steht sehr dicht an einer Hochspannungsleitung.

Stadt lagert Möbel aus Erstaufnahmen

Was tun also mit dem Dima-Center, das immerhin zwei große Hallen (2000 und 3000 Quadratmeter) vorweist? Die Idee, das Zentrallager des Klinik-Konzerns Asklepios dort unterzubringen, ist längst gescheitert. Dort Spielhallen oder ein Bordell zu eröffnen, ist nicht erwünscht – wenn es auch nach dem Vergnügungsstättenkonzept des Bezirks möglich wäre. Aktuell lagern in der ehemaligen Boxhalle Materialien aus dem Rückbau von Erstaufnahmeeinrichtungen. „Das Einwohnerzentralamt plant die Halle weiter zu nutzen, um Einsparungen an anderer Stelle zu erreichen“, antwortet der Senat auf eine CDU-Anfrage. Auch der bezirkliche Katastrophenschutz nutze das Lager, das der Landesbetrieb für Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) verwaltet. Seit dem Kauf, so der Senat, seien monatlich etwa 2000 Euro an Kosten entstanden.

Indoor-Kinderparadies soll Mitte 2021 eröffnen

Dennis Gladiator will von einem interessierten Käufer aus Bergedorf wissen. Doch „es ist nicht beabsichtigt, das Objekt zu verkaufen“, so Claas Ricker. Der Sprecher der Finanzbehörde sagt aber, dass derzeit ein Mietvertrag verhandelt werde: Interesse an Teilen des Gebäudes zeige der Betreiber eines Indoor-Kinderparadieses. „Die Eröffnung ist auch wegen der Corona-Pandemie-Risiken erst für die zweite Jahreshälfte 2021 geplant“, lässt die Stadt wissen – und will mit Blick auf die Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse weder den Verhandlungspartner noch die angestrebten Mietkonditionen benennen.

CDU will gewerblichem Mittelstand helfen

Indoor-Spaß wäre schön, aber Dennis Gladiator bleibt skeptisch, ob das tatsächlich realisiert wird: „Besser wäre es, wenn die Stadt endlich aus dem Quark kommt und den Weg frei macht für eine vernünftige Lösung. Das Dima-Center wäre doch perfekt für eine gewerbliche Nutzung aus dem Mittelstand. Allerdings darf es nicht zu Mondpreisen angeboten werden.“