Lohbrügge. Nutzung DRK- oder Kliniklager?

. Für viel Geldgekauft, nun aber seit März 2016 ein leer stehendes Millionen-Missverständnis: Für das ehemalige Sport- und Eventcenter „Dima“ am Havighorster Weg gibt es einige Gedankenspiele, aber im Grunde noch keine beschlossene Nutzung.

Die neueste mögliche Variante wird zurzeit in der Innenbehörde diskutiert: Nach Informationen unserer Zeitung soll der Katastrophenschutz des Deutschen Roten Kreuzes dort mit Lager und Verwaltung untergebracht werden. Das nennt Hans-Christian Wiedemann vom Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG), dem das Dima-Center aktuell gehört, als eine Möglichkeit, sagt aber: „Es gibt sehr verschiedene Interessenten und somit auch verschiedene Ideen für dieses Gebäude. Wir streben die beste Lösung für alle an.“ Konkreteres gebe es noch nicht, eine Entscheidung solle nach der Sommerpause fallen.

Klare Vorstellungen hat die Bergedorfer CDU. Sie bringt die Ansiedlung des Zentrallagers vom Klinik-Konzern Asklepios ins Gespräch. Der größte private Arbeitgeber der Stadt soll von dort aus sieben Asklepios-Kliniken mit über 2000 unterschiedlichen Artikeln beliefern und spätestens Ende 2018 200 Arbeitsplätze nach Bergedorf bringen.

Der Bezirksabgeordnete Julian Emrich tadelt den 7,5 Millionen Euro teuren Dima-Fehlgriff des SPD-geführten Senats: „Wir halten diese Investition immer noch für eine Fehlentscheidung.“ Ursprünglich sollten dort einmal bis zu 1000 Flüchtlinge in einer Erstaufnahme untergebracht werden, was aber aufgrund rückläufiger Flüchtlingszahlen nie Realität wurde. Der Millionen-Irrtum müsse schleunigst korrigiert werden: „Das Dima kostet monatlich 15 000 Euro Unterhalt“, so Emrich

Hintergrund des Asklepios-Vorschlags: Der CDU ist ein Zentrallager-Neubau an dem von der Verwaltung angebotenen Standort Randersweide ein Dorn im Auge, weil sie dort eher hiesige Unternehmen angesiedelt sehen möchte. Die Wirtschaftsförderung Bergedorf soll nun, so wünscht es die Bezirkspolitik, das Dima-Center aktiv vermarkten und Asklepios anbieten.

Dieser Plan kann laut Wirtschaftsförderer Till Bode aber nicht mal eben umgesetzt werden. Zum einen gehöre das Gebäude nicht dem Bezirksamt, zum anderen habe Asklepios seinen Raumbedarf entgegen erster Planungen deutlich heraufgeschraubt – von 5000 auf 10 000 Quadratmeter. Das Dima-Center hingegen bietet zwei Hallen, 2000 und 3000 Quadratmeter groß. Ausgewiesen ist es laut Bode „als Gewerbegebiet in dreigeschossiger Bauweise“. Und Gewerbe wäre auch die von Verwaltung und Bezirkspolitik präferierte Nutzungsvariante.

Asklepios steht bei der Suche für einen geeigneten Standort unter Druck, wie Pressesprecher Mathias Eberenz deutlich macht: „Der Vertrag für den bisherigen Lagerstandort läuft kurzfristig aus. Das Dima-Gebäude wurde uns bislang nicht angeboten.