Hamburg. Der Überblick: Senat informierte über die aktuelle Corona-Lage. Inzidenz in Hamburg ist weiter gesunken. Fortschritte beim Impfen.
Das Tempo bei den Impfungen gegen das Coronavirus wurde in Hamburg deutlich erhöht: Am Montag wurden in den Messehallen 8501 Impfdosen verabreicht – so viele wie noch nie an einem Tag. Gleichzeitig hatte der Senat 24.000 Impftermine für über 60-Jährige freigeschaltet, die an drei Tagen in dieser Woche stattfinden sollen. Innerhalb von zwölf Stunden waren alle Termine ausgebucht. Am Dienstagmittag informierte der Senat über die aktuelle Corona-Lage in der Hansestadt.
Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Die aktuellen Corona-Nachrichten für Hamburg und den Norden finden Sie hier.
Während in Hamburg die Inzidenz seit einigen Tagen wieder kontinuierlich sinkt, verschärft die Stadt Delmenhorst wegen hoher Corona-Infektionszahlen die Maßnahmen. Dort gilt nun zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr eine Ausgangsbeschränkung, die Bürger dürfen ihre Wohnungen nur aus triftigen Gründen verlassen. Alle Infos in unserem Newsblog.
Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 20. April:
- Dänemark leiht Schleswig-Holstein Impfstoffdosen
- Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt erneut
- Schleswig-Holstein gegen Ausgangssperre, aber...
- Impfungen, Tests, Corona-Fälle in Pflegeheimen: Zahlen für Hamburg
- Neues Schnelltest-Zentrum in Altona eröffnet
- „ReStart“-Konzerte in der Barclaycard Arena verschoben
- Termin im Impfzentrum über 116 117? Es gibt weitere Hotline
- Senat über aktuelle Corona-Lage: "Geht in die richtige Richtung"
- Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg sinkt weiter
- Kaum Zweitimpfungen im Hamburger Impfzentrum
- Drei Astra-Impftage: Alle Termine für über 60-Jährige vergeben
- Delmenhorst reagiert mit Ausgangsbeschränkung auf Inzidenz
- Neuer Rekord im Hamburger Impfzentrum
- In Schleswig-Holstein stagniert die Corona-Inzidenz
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Dänemark leiht Schleswig-Holstein Impfstoffdosen
Dänemark will dem benachbarten deutschen Bundesland Schleswig-Holstein 55.000 Dosen des Corona-Impfstoffs von Astrazeneca vorerst überlassen. Die Regierung reagiere damit auf eine Anfrage des schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Daniel Günther (CDU), teilte das dänische Außenministerium mit. Dänemark hatte als erstes Land in Europa die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca nach Berichten über Blutgerinnsel dauerhaft eingestellt.
Die Impfstoffdosen würden Dänemark „in einem vereinbarten zeitlichen Rahmen“ zurückerstattet, fügte das Ministerium hinzu. Dänemark impft derzeit mit den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna. Das Astrazeneca-Vakzin könnte nach offiziellen Angaben zu einem späteren Zeitpunkt aber auch wieder genutzt werden, „falls sich die Situation ändert“. Dänemark verfügt über einen Vorrat von etwa 200.000 Astrazeneca-Dosen.
Wegen sehr selten auftretender Fälle von Blutgerinnseln wird der Astrazeneca-Impfstoff in vielen EU-Ländern nur noch an bestimmte Altersgruppen verimpft, in Deutschland nur an über 60-Jährige. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA und die Weltgesundheitsorganisation WHO empfehlen das Vakzin jedoch weiterhin für alle Altersgruppen und betonen, die Vorteile seien höher zu bewerten als die Risiken.
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Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt erneut
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein wieder leicht gesunken: Am Dienstag lag sie bei 71,8 – nach 72,1 am Vortag. Damit ist Schleswig-Holstein weiterhin das einzige Bundesland, in dem die Zahl der Infektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche unter 100 liegt. Am Dienstag vor einer Woche hatte der Wert im Land bei 77,7 gelegen.
Bei der Inzidenz überschritt weiterhin das Herzogtum Lauenburg mit 118,2 die kritische Marke von 100; und nun auch der Kreis Stormarn (104,4). Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Schleswig-Flensburg (36,8) und Nordfriesland (37,4).
Für das Land wurden 434 bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet. Eine Woche zuvor waren es 403. In Schleswig-Holstein gibt es den Angaben zufolge bisher 1486 Corona-Tote – sechs mehr als am Montag. 181 Menschen werden in Kliniken wegen Covid-19 behandelt, davon 54 intensivmedizinisch. 35 werden momentan beatmet.
Schleswig-Holstein gegen Ausgangssperre, aber...
Schleswig-Holstein lehnt bundesweite Ausgangsbeschränkungen bei einer Inzidenz ab 100 durch die Corona-Notbremse des Bundes weiter ab. „Aber wir werden nicht den Vermittlungsausschuss anrufen, weil wir keine Verzögerung haben wollen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) in einer Sondersitzung des Landtags. Das Gesetz solle möglichst schnell in Kraft treten. Bei der Beratung der Änderung des Infektionsschutzgesetzes werde das Land eine entsprechende Protokollerklärung abgeben.
Günther sprach mit Blick auf pauschale Ausgangsbeschränkungen von „erheblichen Bauchschmerzen“. Seine Regierung hätte sich gewünscht, dass bei der Eindämmung der Pandemie deutlich differenzierter vorgegangen werde. Cluster-Ausbrüche müssten anders bewertet werden als ein diffuses Infektionsgeschehen. Das Land sei aber nicht grundsätzlich gegen Ausgangssperren. „Ab 100 halten wir sie aber nicht für angemessen.“ Das mache die Jamaika-Koalition in einem Entschließungsantrag zum Infektionsschutzgesetz deutlich.
Es sei bisweilen der Eindruck entstanden, „als brauchten die Bundesländer beim Corona-Management jetzt dringend die Hilfe des Bundes“, sagte der Regierungschef. Dies sei nur beim Impfstoff nötig. „Wir hätten in Schleswig-Holstein diese Änderung nicht gebraucht.“ Es gebe bereits alle Möglichkeiten, gegen die Corona-Pandemie vorzugehen. Manchmal wundere er sich, wie wenig konsequent in anderen Bundesländern gehandelt werde.
Hamburg will schärfere Corona-Regeln erhalten
Auch Hamburg wird aller Voraussicht nach am Donnerstag im Bundesrat der bundesweiten Corona-Notbremse zustimmen. Zugleich werde die Stadt aber an schärferen eigenen Regelungen festhalten, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD). „Wir werden uns dem Infektionsschutzgesetz anpassen, wo es zusätzliche Beschränkungen gibt. Wir werden aber unsere Maßnahmen jetzt nicht lockern, denn wir sind jetzt in einer Situation, in der die Infektionszahlen nicht mehr ansteigen – und das werden wir nicht durch unvorsichtige Lockerungen infrage stellen.“
Tschentscher bedauere zugleich, dass Lockerungen wie das „Click & Meet“-Shoppen auch bei einer Inzidenz von über 100 vorgesehen seien. „Das ist ein Konzept aus Bayern, das ich nicht richtig finde. Aber insgesamt ist es wichtig, jetzt eine Notbremsen-Regelung für ganz Deutschland zu haben, die dann auch verbindlich ist.“
Internationales Musikfest Hamburg digital aus der Elbphilharmonie
Wegen des anhaltenden Lockdowns wird es das Internationale Musikfest Hamburg in diesem Jahr nur online geben. Das vierwöchige Festival beginnt am 6. Mai mit dem Stream des Eröffnungskonzerts aus der Elbphilharmonie, dargeboten vom Philharmonischen Staatsorchester Hamburg unter seinem Chefdirigenten Kent Nagano, teilten die Organisatoren am Dienstag in Hamburg mit. Auf dem Programm steht die Uraufführung von „Alisma“ des Schweizer Komponisten William Blank sowie Beethovens Sinfonie Nr. 5.
Herzstück und Finale des Musikfests ist das Projekt „Song of America: A Celebration of Black Music“ von und mit dem Bariton Thomas Hampson und afroamerikanischen Sängerinnen und -sängern wie Louise Toppin, Leah Hawkins, Lawrence Brownlee und Justin Austin. An drei Abenden werden Lieder und Orchesterwerke überwiegend schwarzer US-Komponisten aus dem 20. Jahrhundert aufgeführt, „die von der bisherigen Musikgeschichtsschreibung sträflich vernachlässigt wurden“.
Zu den weiteren Höhepunkten zählen je zwei Konzerte mit dem Belcea Quartet, mit der Residenzkünstlerin Patricia Kopatchinskaja (Violine) und mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester, einmal unter der Leitung seines Chefdirigenten Alan Gilbert, das andere Mal mit Paavo Järvi als Dirigent. Die Symphoniker Hamburg beteiligen sich mit einem Konzert unter ihrem Chefdirigenten Sylvain Cambreling.
Impfungen, Tests, Corona-Fälle in Pflegeheimen: Zahlen für Hamburg
Wie der Hamburger Senat am Dienstag mitteilte, haben in Hamburg inzwischen knapp 376.100 Menschen ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten, 107.500 davon auch die notwendige Zweitimpfung. In der Hansestadt sind derzeit die Prioritätsgruppen 1 und 2 vollständig aufgerufen, sich für einen Impftermin anzumelden. Darüber hinaus gab es eine zeitlich begrenzte Sonderaktion für über 60-Jährige.
Erfreulich ist weiterhin die Entwicklung in den Pflegeheimen. Mit Stand vom Dienstag sind aktuell in fünf Einrichtungen sechs Corona-Infektionen gemeldet. Das sind noch einmal deutlich weniger als vergangene Woche, als zwölf Corona-Fälle gemeldet wurden. Gleich geblieben ist die Zahl der infizierten Beschäftigten von Pflegeeinrichtungen: Sie liegt wie am letzten Dienstag auch bei 25.
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Gleichzeitig ist die Anzahl der täglichen PCR-Tests in Hamburg wieder etwas gestiegen und liegt derzeit bei etwa 16.500. Die Positiv-Rate ist dagegen von 6,5 Prozent auf 6,0 Prozent leicht gesunken. Zusätzlich zu den PCR-Tests werden in Hamburg noch zahlreiche Schnelltests in Apotheken, Testzentren und Arztpraxen durchgeführt. Gibt es dort einen positiven Befund, muss im Anschluss ein obligatorischer PCR-Test vorgenommen werden.
Derweil breitet sich die britische Mutante des Coronavirus weiter in Hamburg aus. Bei 1057 Fällen wurde die Variante B.1.1.7 eindeutig nachgewiesen (+146 im Vergleich zur Vorwoche), teilte der Senat mit. Mehr als 6184 Verdachtsfälle befinden sich noch in der Klärung. Die südafrikanische Variante B.1.351 wurde zehnmal nachgewiesen, die brasilianische Variante B.1.1.28 in einem Fall.
Niedersachsen will bei Schulöffnungen strenger als Bund bleiben
Niedersachsen will bei der Öffnung von Schulen auch zukünftig zurückhaltender sein als es der Entwurf des Bundesinfektionsschutzgesetzes vorsieht. „Wir werden aller Voraussicht nach bei unserer schärferen Stufe bei 100 bleiben“, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen am Dienstag in Hannover. Wenn an drei aufeinanderfolgenden Tagen die Sieben-Tages-Inzidenz über 100 liegt, wechseln die weiterführenden Schulen in Niedersachsen in den reinen Distanzunterricht. Ausnahmen werden nur für die Abiturienten sowie die Abschlussjahrgänge an Haupt- und Realschulen gemacht.
In der sogenannten Bundes-Notbremse, die am Mittwoch im Bundestag verabschiedet werden soll, ist erst ab einem Inzidenzwert von 165 der Präsenzunterricht untersagt. Ab einem Wert von 100 in einem Landkreis oder einer Stadt darf nur noch Wechselunterricht angeboten werden. In der Regel wird dabei die Klasse geteilt, und die Schüler sind jede zweite Woche in der Schule.
Die neuen Virusvarianten seien auch für Jugendliche eine Gefahr, begründete Pörksen den niedersächsischen Weg. „Wir wollen diese sehr vorsichtige Linie mit unserer 100er-Inzidenz für die weiterführenden Schulen nicht aufgeben.“
15 Corona-Verdachtsfälle am Amtsgericht Altona – Prozesse vertagt
Die Corona-Pandemie beeinträchtigt vermehrt auch die Hamburger Justiz. Nachdem im Untersuchungsgefängnis mehrere Bedienstete und Gefangene positiv auf das Virus getestet wurden, ist nun das Amtsgericht Altona von Covid-19-Fällen betroffen. Erfahren Sie hier mehr über den Corona-Ausbruch am Amtsgericht.
Neues Schnelltest-Zentrum in Altona eröffnet
Altona hat ein neues Schnelltest-Zentrum: Am Montag eröffnete an der Neuen Großen Bergstraße ein weiteres Testzentrum, in dem sich Menschen mit und ohne Anmeldung kostenlos per Antigen-Schnelltest auf das Coronavirus testen lassen können. Es befindet sich in den ehemaligen Räumlichkeiten des Geschäfts "Preis-Oase", das dort noch bis Ende März Dekorations- und Haushaltsartikel verkauft hatte.
Auch am Hamburger Flughafen eröffnete ein neues Testzentrum. Im Terminal Tango werden jetzt ebenfalls die kostenlosen Bürgertests angeboten. Darüber hinaus können sich Interessenten dort Termine für kostenpflichtige PCR-Tests buchen.
Corona: Diese Testverfahren gibt es
- PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
- PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
- Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
- Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
- Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
- Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft
Senat gibt Mittel für Corona-Härtefallfonds frei
Der rot-grüne Hamburger Senat hat die Freigabe von gut 19 Millionen Euro für einen Corona-Härtelfallfonds beschlossen. Zusammen mit dem Bundesanteil stünden damit insgesamt knapp 40 Millionen Euro für Hamburger Unternehmen und Soloselbstständige bereit, die bislang bei den Hilfen durchs Raster gefallen seien, teilten Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) und Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) am Dienstag mit.
Anders als bei den Überbrückungshilfen des Bundes könnten Hamburger Soloselbstständige eine Förderung von bis zu 7500 Euro auch ohne die Hilfe Dritter, beispielsweise Steuerberater, beantragen, sagte Dressel. Bei Anträgen, die Unternehmen oder Soloselbstständige über prüfende Dritte stellen, solle die Förderung in der Regel 100.000 Euro nicht übersteigen.
Westhagemann betonte: „Mit diesem Fonds wollen wir die erlittenen Härten für Unternehmen in existenziellen wirtschaftlichen Schwierigkeiten mildern, die wir mit den Hamburger- und den Bundeshilfen bislang nicht erreichen konnten.“
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Corona-Krise: „ReStart“-Konzerte in der Barclaycard Arena verschoben
Der Neustart in der Barclaycard Arena muss noch warten: Die unter Hygieneauflagen beantragten „ReStart“-Konzerte Anfang Mai wurden pandemiebedingt in den Hochsommer verschoben: Thees Uhlmann von 2. Mai auf 30. August, Versengold von 5. Mai auf 27. August, Selig von 6. Mai auf 28. August und Madsen von 7. Mai auf 26. August. Bereits gekaufte Tickets bleiben auch für die neuen Termine gültig.
„Nach ausführlichen und konstruktiven Gesprächen des Veranstalters Hamburg Konzerte und der Barclaycard Arena mit den zuständigen Hamburger Behörden ist klar, dass die aktuelle Pandemielage zu unsicher ist, um in Hamburg Modellversuche im Kulturbereich umzusetzen“, teilte STP Hamburg Konzerte mit, „das hohe und noch immer steigende Niveau der Neuinfektionen lässt Veranstaltungen dieser Größenordnung zur Zeit nicht zu.“
Der Vorverkauf für die vier „ReStart“-Konzerte hatte im Januar begonnen, der Auftritt von Madsen war in kürzester Zeit ausverkauft. Geplant waren bis zu 650 Besucherinnen und Besucher pro Show mit Schnelltest-Nachweis und weiteren Hygienemaßnahmen. Die übliche Kapazität bei Konzerten in der Barclaycard Arena liegt bei 12.000 Menschen.
Linke: Mehr Impfstoff für Corona-Hotspots in Hamburg
Hamburgs Linke fordern eine Impfoffensive für die besonders von Corona betroffenen Stadtteile Wilhelmsburg, Veddel, Billstedt und Harburg. In diesen strukturell benachteiligten Vierteln gebe es eine deutlich höhere Inzidenz und ein höheres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken. Zudem sei dort die Versorgung mit Impfstoff schlechter, weil es zu wenig kassenärztliche Hausarztpraxen gebe.
„Wer arm ist, lebt in viel größerer Gefahr, an Corona zu erkranken und zu sterben. Das haben mehrere Studien ergeben“, sagte Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der linken Bürgerschaftsfraktion. Der Senat solle deshalb dezentrale Impfzentren einrichten und die Priorisierung in den Corona-Hotspots aufheben, heißt es in einem Antrag an die Bürgerschaft. Von einer effektiven Eindämmung des Infektionsgeschehens profitierten zudem nicht nur die besonders gefährdeten Menschen, sondern es werde auch die Infektionsdynamik in der ganzen Stadt gebrochen.
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Termin im Impfzentrum über 116 117? Es gibt weitere Hotline
Bei der Buchung für einen Termin im Impfzentrum über die Hotline 116 117 gibt es offenbar Fallstricke für Senioren, die vielen nicht bewusst sind. Wer ein analoges Telefon oder ein älteres Festnetzmodell hat, kann unter Umständen die Tasten nicht benutzen, um in das Gespräch mit einem Callcenter-Mitarbeiter zu kommen. Und manche ältere Menschen haben keinen Zugang zum Internet oder können sich nur schwer durch den Anmeldeprozess unter www.impfterminservice.de navigieren. Dadurch entsteht oft der Eindruck, man komme „nicht durch“ oder es gebe nicht ausreichend Termine.
Für Menschen ab 70 in Hamburg hat die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege deshalb die Hotline 0800 355 22 33 eingerichtet, bei der man auch zurückgerufen wird und es schnell in einem persönlichen Gespräch geklärt werden kann, wann ein Termin stattfinden kann. Diese Hotline kann für Menschen ab 70 direkt buchen, weil die Sozialbehörde ihr das eingeräumt hat. Vom Sonnabend an finden im Impfzentrum wieder Termine für die Ü70 und die Priorisierungsgruppen 1 und 2 statt, also Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen und zwei Kontakte von Schwangeren. Hier finden Sie die Übersicht.
Ohne Maske im Hamburger Hauptbahnhof – Untersuchungshaft
Ein Maskenverweigerer hat sich am späten Montagabend im Hamburger Hauptbahnhof gleichsam selbst enttarnt. Bundespolizisten fiel der Mann gegen 23.30 Uhr auf dem Südsteg auf, weil er nicht die vorgeschriebene Mund-Nasen-Bedeckung trug, wie es in einer Pressemitteilung heißt.
Als die Beamten die Personalien überprüften, stellte sich heraus, dass gegen den 30-Jährigen ein Untersuchungshaftbefehl des Amtsgerichts Hamburg wegen Diebstahls vorlag. Der Mann wurde verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis gebracht.
Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko
- Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
- Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
- Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
Senat über aktuelle Corona-Lage: "Geht in die richtige Richtung"
Am Dienstagmittag informierte der Senat über die aktuelle Corona-Situation in der Hansestadt. Die Infektionszahlen gehen derzeit zurück: "Das ist die richtige Richtung", kommentierte Senatssprecher Marcel Schweitzer diese Entwicklung. Der R-Wert hingegen, der weiter über 1 liege, gebe weiter Anlass zur Sorge.
Als besorgniserregend bezeichnete Schweitzer auch die Lage auf den Intensivstation: 111 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch versorgt werden müssen. "Die Lage bleibt angespannt, auch in Hamburg", so der Sprecher.
Senat von Ausgangssperre in Hamburg überzeugt
Die Ausgangsbeschränkungen wiederum zeigten Wirkung. "Die bestehenden Einschränkungen sollen das Infektionsgeschehen abbremsen – und die Bremswirkung kann man auch sehen", bekräftigte Schweitzer. Hamburg liege beim RKI inzwischen auf Platz vier der Bundesländer bei den Infektionszahlen – "und das als Stadtstaat mit hoher Bevölkerungsdichte", ordnete er ein.
Innensenator Andy Grote (SPD) bestätigte, dass es in der Stadt eine hohe Akzeptanz der Ausgangssperre gebe. Noch vor Kurzem habe die Inzidenz in Hamburg über 160 gelegen. "Wir sind das einzige Bundesland, das seit diesem Zeitpunkt kontinuierlich zurückgeht", so Grote. Es gebe wenig Verstöße gegen die Regel: "Wir haben nach 21 Uhr ein sehr stark zurückgehendes Leben in der Stadt."
Die Hamburger gingen sehr verantwortungsvoll mit der Regel um, und das sei nicht selbstverständlich. "Wir glauben, dass das einen großen Effekt auf die Infektionszahlen hat", bekräftigte der Innensenator weiter.
Ob der Senat die Novelle des Infektionsschutzgesetz in der jetzt besprochenen Form umsetzen werde, darüber "wird der Senat in der kommenden Woche beraten". Im Entwurf auf Bundesebene wird aktuell ein Beginn der Ausgangssperre für 22 Uhr angepeilt – die derzeit in Hamburg geltende beginnt bereits um 21 Uhr. Das Gesetz soll noch im Laufe der Woche beschlossen werden, die Verhandlungen sind aber noch nicht abgeschlossen.
Impfzentrum wird drei Tage lang zum "Astra-Stübchen"
"Unsere gemeinsamen Anstrengungen zeigen Wirkung. Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht da, wo wir hinmüssen", sagte Schweitzer. Er danke allen, die sich an die geltenden Regeln halten, eine Maske tragen und Abstand halten. Nicht immer sei allen klar, welche Maßnahmen wo gerade gelten. "Wir möchten durch unsere Kommunikation dazu beitragen, dass man den Überblick behalten kann", so der Senatssprecher. Möglichst alle Bürgerinnen und Bürger sollen abgeholt werden. "Die Geflüchteten werden umfangreich in verschiedenen Sprachen informiert", auch die Konsulate seien eingebunden worden, um eine möglichst umfassende Informationen für alle Hamburger gewährleisten zu können.
Schweitzer wies bei der Frage nach dem Umgang mit Ansteckungen draußen auf Aspekte des Infektionsschutzes wie die Tröpfcheninfektion und die Abstandsregeln hin, die die Gefahr einer Infektion mit dem Coronavirus auch bei Zusammentreffen, die draußen stattffinden, beeinflussten.
Weiterhin liegen die Hoffnungen auf dem Fortschreiten der Impfkampagne. Auf die Frage, ob die Aktion mit 24.000 Terminen für über 60-Jährige eine einmalige sei, antwortete Schweitzer: "Wir sind durch eine Nachlieferung von Impfstoff in die glückliche Lage gekommen, das Impfzentrum drei Tage lang in ein 'Astra-Stübchen' zu vewandeln." Aber: "Wir können derzeit keine weiteren Sonderaktionen ankündigen". Die gute Nachricht: Inzwischen haben in Hamburg 20 Prozent der Menschen die Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten.
Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg sinkt weiter
Die Hamburger Sozialbehörde hat am Dienstag 227 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind etwas weniger als am Montag (270 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Dienstag mit 269 ebenfalls etwas mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt auf 134,4 (Vortag: 136,6) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Bereits seit einer Woche nimmt die Zahl der Neuinfektionen kontinuierlich ab in Hamburg.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 68.748 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 59.200 als genesen.
Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 311 (Stand: 19. April). Insgesamt sind 107 von ihnen im Alter von über 70 Jahren, drei Personen sind unter 20 Jahre alt. 111 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 19. April), und damit acht Personen mehr als noch vor dem Wochenende. 90 von ihnen kommen aus Hamburg. Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg bei 1434 (Stand: 19. April).
Bis einschließlich Montag haben in Hamburg 376.151 Menschen eine Impfung erhalten, 107.478 auch schon eine Zweitimpfung.
Kaum Zweitimpfungen im Hamburger Impfzentrum
Seit mehreren Tagen gibt es im Hamburger Impfzentrum zwar sehr viele Erstimpfungen, aber kaum Zweitimpfungen gegen das Coronavirus. So erhielten zuletzt nur 96 Menschen die zweite Dosis eines der Vakzine, aber fast 7900 Hamburger die erste. Der Grund liegt im größeren Abstand zwischen den Impfungen, den Experten empfohlen hatten, um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung möglichst rasch mit einer Grundimmunisierung gegen Corona auszustatten, wie der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, auf Anfrage erläutert.
Bei dem Biontech-Wirkstoff stieg der Abstand von zunächst 21 Tage auf jetzt 42 Tage, bei Astrazeneca von neun auf nun zwölf Wochen. "Wir befinden uns gerade in einer Delle, wo sich die Streckung des Abstands auf die Zahl der Zweitimpfungen bemerkbar macht", so Helfrich. In Summe seien so kurzfristig mehr Impfdosen für die Erstimpfung verfügbar. Ab der kommenden Woche soll die Zahl der Zweitimpfungen dann wieder wachsen. Angesichts der gegenwärtig sehr vielen Erstimpfungen wird es entsprechend in sechs bis zwölf Wochen wieder sehr viele Zweitimpfungen geben.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
So viele Impfdosen bekommt Hamburg
In der vergangenen Woche hat Hamburg 35.100 Dosen des begehrten Impfstoffs von Biontech gegen das Coronavirus erhalten. In dieser Woche sollen mehr als 52.000 Impfdosen kommen, für die kommende Woche werden gut 29.000 Impfdosen von Biontech erwartet, heißt es aus der Hamburger Sozialbehörde.
Für das zweite Quartal des Jahres 2021 gibt es bisher nur eine bundesweite Prognose: So soll Biontech noch im Laufe des April drei Millionen Dosen nach Deutschland liefern, im Mai dann jede Woche 3,4 Millionen Dosen und im Juni wöchentlich 5,1 Millionen Dosen. Wie groß der Anteil ist, den Hamburg erwarten kann, lässt sich laut Sozialbehörde noch nicht sagen. Die Impfdosen würden nicht mehr wie zu Beginn der Impfkampagne nach der Bevölkerungszahl auf die Bundesländer verteilt, sondern besonders von der Pandemie betroffene, grenznahe Länder erhielten eine höhere Zahl von Impfdosen.
Tourismus im Norden wegen Corona mit schweren Einbußen
Mit erheblichen Verlusten aufgrund der Corona-Pandemie ist die Tourismusbranche in Schleswig-Holstein in dieses Jahr gestartet. In den ersten beiden Monaten kamen 96.200 Übernachtungsgäste in das Land und damit 87,0 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum, wie das Statistikamt Nord am Dienstag mitteilte. Die Corona-Krise hatte im März vergangenen Jahres begonnen. Die Zahl der Übernachtungen im Januar und Februar dieses Jahres sank um 73,9 Prozent auf 663.500.
Die Statistik erfasst nur Häuser mit mindestens zehn Betten. Im Februar waren das 2325 Beherbergungsstätten mit 168.500 Betten. Hinzu kamen 58 Campingplätze. Die Zahl der Übernachtungsgäste fiel im Februar um 87,4 Prozent auf 52.000 und die der Übernachtungen um 74,5 Prozent auf 360.000. Rein touristische Übernachtungen in Hotels oder anderen Beherbergungsbetrieben sind wegen der Pandemie seit Langem verboten. Seit Montag läuft im Norden ein erstes Modellprojekt für einen mit strengen Auflagen verbundenen Neustart des Tourismus in der Schleiregion und in Eckernförde. In die Statistik zum Reiseverkehr gehen auch die Daten von Vorsorge- und Rehakliniken ein.
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Auch in Hamburg liegt der Tourismus wegen der Corona-Pandemie weiter am Boden. In den ersten beiden Monaten kamen lediglich 105.000 Übernachtungsgäste in die Hansestadt, 90 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Feuerwehrverband fordert schnellere Impfung gegen Corona
Der Oldenburgische Feuerwehrverband fordert eine schnellere Impfung von Feuerwehrleuten. Die Mitglieder erwarteten in den nächsten Wochen ein Umdenken der Landesregierung bei ihrer Priorisierung, hieß es in einer Mitteilung. Die „Nordwest-Zeitung“ hatte zuerst darüber berichtet.
Der Feuerwehrverband kritisierte die niedersächsische Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD). Diese habe die Verabreichung von Restimpfstoffen an Feuerwehrmitglieder untersagt. Die Geduld der Feuerwehrmitglieder sei erschöpft, es werde ein „wertschätzendes Signal zur Impfpriorisierung der Feuerwehren von der Landesregierung“ erwartet.
Die Spitzenverbände der Feuerwehren hätten im Bund und im Land versucht, mit den Entscheidungsträgern eine Lösung zu erarbeiten. Dabei hätten sich die Feuerwehrverbände bisher konstruktiv und moderat verhalten, hieß es. Inzwischen habe sich bei den Feuerwehren der Eindruck verstärkt, dass deren Loyalität und kooperative Zusammenarbeit ausgenutzt werde.
In dem Zeitungsbericht verwies ein Sprecher des Sozialministeriums in Hannover auf die Ständige Impfkommission des Bundes, die Feuerwehrleute in die Priorität 3 eingestuft habe und derzeit die Gruppen 1 und 2 an der Reihe seien. Die Aufnahme weiterer Berufsgruppen in die Impfkampagne hänge von der Impfstofflieferung des Bundes ab.
Drei Astra-Impftage in Hamburg: Alle Termine für über 60-Jährige vergeben
Das ging schnell: Am Montag hatte der Hamburger Senat 24.000 Impftermine für über 60-Jährige freigeschaltet. Bereits am Abend waren alle Termine vergeben. Das Angebot galt für Mittwoch, Donnerstag und Freitag, für jeden Tag sind 8000 Impfungen mit dem Vakzin Astrazenica geplant.
Das Interesse an der Aktion war groß: Innerhalb von zwölf Stunden hatten sich so viele Interessenten angemeldet, dass alle Impftermine ausgebucht waren. Impfungen ohne Anmeldung sind auch weiterhin ausgeschlossen. Von Sonnabend an sind dann wieder ausschließlich Menschen aus den Prioritätsgruppen 1 und 2 berechtigt. Dazu zählen über 70-Jährige und Menschen mit bestimmten Behinderungen oder Krankheiten sowie besondere Berufsgruppen wie medizinisches Personal und Grundschullehrer.
Wie bekannt, können Termine telefonisch unter 116117 vereinbart werden oder online unter www.impfterminservice.de.
Verfassungsschutz: Corona-Leugner zunehmend gewaltbereit
Der niedersächsische Verfassungsschutz beobachtet eine zunehmende Gewaltbereitschaft und Radikalisierung von Corona-Leugnern und Rechtsextremen im Internet. Im Netz radikalisierten sich Menschen schneller, weil Verschwörungsmythen und rechtsextremistische Propaganda vielfach verfügbar seien, teilte die Behörde auf Anfrage mit. Die Anonymität beschleunige den Austausch mit Gleichgesinnten.
Rechtsextreme Parteien profitierten von dieser Entwicklung nicht. Es bildeten sich „kurzlebige und ständig wechselnde Gruppierungen“. Ein Beispiel sei die sogenannte „Gruppe S.“, die aktuell in Stuttgart wegen Rechtsterrorismus vor Gericht steht. Der Verfassungsschutz beobachte diese virtuelle Radikalisierung „mit großer Sorge“.
Bei jüngsten Protesten traten sogenannte Querdenker, angestachelt durch Verschwörungsmythen, zudem immer gewaltbereiter auf, wie es weiter hieß. Ein Grund dafür sei, dass Veranstalter von Anti-Corona-Demos die Maskenpflicht zunehmend vorsätzlich ignorierten. Dies erhöhe das Konfliktpotenzial und führe zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten.
Ein Beispiel für gewaltbereite Corona-Leugner sei der Brandanschlag auf das Robert Koch-Institut. Die Querdenker-Demos ziehen zudem gewaltbereite Rechtsextremisten an. Diese seien mit Gewalt gegen Ordnungskräfte und Gegendemonstranten in Erscheinung getreten – so geschehen in Leipzig oder Berlin.
Delmenhorst reagiert mit Ausgangsbeschränkung auf Inzidenz
In der Stadt Delmenhorst gelten wegen hoher Corona-Infektionszahlen von Dienstagabend an Ausgangsbeschränkungen. Zwischen 21.00 Uhr und 5.00 Uhr dürfen die Bürger ihre Wohnungen nur bei triftigen Gründen verlassen. Hintergrund sei ein diffuses Infektionsgeschehen im Stadtgebiet, teilte die Stadtverwaltung mit.
Die aktuell gültige Corona-Verordnung des Landes schreibt eine Verschärfung der Maßnahmen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von dauerhaft mehr als 150 vor. Seit Montag liege der Wert seit mehr als drei aufeinanderfolgenden Tagen über dieser Marke, begründete die Verwaltung. Die Ausgangssperre soll zunächst bis zum 3. Mai befristet sein. Auch in den Kreisen Vechta und Gifhorn gelten wegen hoher Infektionszahlen derzeit Ausgangsbeschränkungen.
Neuer Rekord im Hamburger Impfzentrum
Dirk Heinrich, Leiter des Hamburger Impfzentrums in den Messehallen, hat sichtlich erfreut einen neuen, positiven Corona-Rekord getwittert: Am Montag seien 8501 Impfdosen verabreicht worden, "der stärkste Tag" bislang. Und auch am Dienstag werden laut Heinrich mehr als 8000 Menschen erwartet, um die erste oder zweite Impfdosis gegen das Coronavirus zu bekommen.
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Schleswig-Holstein: Inzidenz stagniert
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein nahezu gleich geblieben: Am Montag lag sie bei 72,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner – nach 72,0 am Vortag. Damit bleibt Schleswig-Holstein das einzige Bundesland mit einer Inzidenz unter 100. Am Montag vor einer Woche hatte der Wert im Land bei 70,8 gelegen. Bei der Inzidenz überschritt weiterhin nur das Herzogtum Lauenburg mit 127,8 die kritische Marke von 100. Die niedrigsten Zahlen gab es in den Kreisen Schleswig-Flensburg (38,3) und Nordfriesland (36,8).
In ganz Schleswig-Holstein wurden 202 bestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet. Am Wochenbeginn sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem, weil am Wochenende weniger getestet wird. Das Land hat fünf weitere Corona-Tote und damit insgesamt 1480 Todesfälle zu beklagen. 192 Menschen werden momentan in Kliniken wegen Covid-19 behandelt, davon 55 intensivmedizinisch. 35 Corona-Patienten werden aktuell beatmet.
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag.