Berlin. Ab dem 7. Juni können Betriebsärzte Beschäftigte gegen das Coronavirus impfen. Was man als Arbeitnehmer wissen dazu wissen sollte.
Die Betriebsärzte der deutschen Unternehmen stehen in den Startlöchern: Ab dem 7. Juni sollen sie Beschäftigte gegen das Coronavirus impfen dürfen. Allerdings müssen Impfwillige schnell sein sein, denn die Impfdosen sind limitiert.
Zudem müssen die Betriebsärzte, möchten sie gleich zu Beginn der Kampagne starten, noch diesen Freitag die ersten Chargen bei Apotheken bestellen. In der ersten Woche gibt es zunächst nur 804 Dosen des Präparats von Biontech/Pfizer. Das geht aus Informationen der Arbeitgeberverbände hervor.
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Corona: Betriebsärzte könnten 5 Millionen in Unternehmen impfen
Die 12.000 Betriebsärzte in Deutschland könnten pro Monat mindestens 5 Millionen Menschen impfen, sagte die Vizepräsidentin des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW), Anette Wahl-Wachendorf, dieser Redaktion.
Der Zahl zugrunde gelegt ist eine tägliche Impfzeit je Arzt von 2 Stunden. Die Zahl ließe sich bei Bedarf auch noch erhöhen. Die Impfung ist für die Beschäftigten freiwillig.
Wer hat Anspruch auf die Impfung beim Betriebsarzt?
Anspruch auf eine Corona-Impfung über Betriebsärzte sollen "alle Betriebsangehörigen" haben. Dies soll unabhängig vom Wohnsitz oder dem gewöhnlichen Aufenthaltsort gelten - also auch für Grenzpendler und Saisonarbeiter, heißt es im Entwurf für eine erneute Änderung der Impfverordnung, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Impfung beim Betriebsarzt könnte Arztpraxen entlasten
Der Einstieg der Betriebsärzte könnte auch niedergelassene Ärzte entlasten – zuletzt berichteten Ärztevertreter teils von einem Ansturm in vielen Praxen. Einige Bundesländer heben oder weichen die Impfreihenfolge nämlich bereits vor dem 7. Juni auf.
Viele niedergelassene Ärzte würden förmlich überrannt, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt der "Rheinischen Post". "Wenn dann nicht alle Impfwilligen unmittelbar zum Zuge kommen, führt das natürlich zu Frust, der leider auch beim Praxispersonal abgeladen wird". Das belaste und behindere den Praxisbetrieb enorm. Experten riefen deshalb zur Zurückhaltung auf und warnten, dass Kapazitäten für Menschen blockiert würden, die nicht wegen Corona kämen.
Erste Corona-Impfungen bei Volkswagen und BASF
Durch Pilotprojekte sind die Autobauer Volkswagen und der Chemiekonzern BASF Vorreiter bei den Impfungen. Bei VW in Sachsen werden die Beschäftigten mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuz geimpft. VW hat dazu einen Transporter zum Impfmobil umgerüstet. Damit könnten die Mitarbeiter flexibel an den Standorten Zwickau, Chemnitz und Dresden versorgt werden.
BASF startete vergangene Woche am Standort Ludwigshafen mit Impfungen. Der Chemiekonzern möchte damit nicht nur die Impfgeschwindigkeit erhöhen, sondern auch das Gesundheitssystem entlasten.
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Deutsche Bahn impft bisher nur in Berlin
Auch die Deutsche Bahn hat am Berliner Hauptbahnhof mit den Impfungen eigener Mitarbeiter begonnen - aktuell ausschließlich in der Hauptstadt. Der Berliner Senat habe dafür rund 1000 Dosen des Impfstoffs von Moderna im Rahmen eines Pilotprojekts zur Verfügung gestellt, teilte das Unternehmen mit. Impfen lassen könnten sich zunächst Beschäftigte in sogenannten systemrelevanten Funktionen. Dazu gehören Fahrdienstleiter, Zugbegleiter und Lokführer. Lesen Sie auch: Corona-Impfung: Das müssen Arbeitnehmer jetzt wissen
Sobald bundesweit Impfstoff für Betriebsärzte verfügbar sei, werde die Bahn an insgesamt 19 Standorten ihren Mitarbeitern Impfungen anbieten, hieß es. "Unsere Beschäftigten haben Deutschland während der Pandemie mobil gehalten", teilte Personalvorstand Martin Seiler mit. Er begrüße es sehr, diesen Mitarbeitern nun eine Immunisierung anbieten zu können.
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