Hamburg. Im Überblick: Hamburg will Ausgangssperre verlängern. Zahlen in MV steigen sprunghaft: erster Kreis mit 200er-Inzidenz.

Am Dienstag informierte der Senat über den aktuellen Corona-Stand in der Hansestadt: Während Hamburg die Ausgangssperre zwischen 21 Uhr und 5 Uhr auch über den 18. April hinaus verlängern will, bereitet sich Schleswig-Holstein auf weitere Lockerungen vor.

In vier ausgewählten Modellregionen dürfen demnächst wieder Urlauber unter strengen Regeln beherbergt werden, weitere Modellprojekte aus den Bereichen Kultur und Sport wurden ebenfalls genehmigt. Anders sieht es in Niedersachsen aus: Dort wurde das Modellprojekt in den Hansestädten Lüneburg und Buxtehude wieder gestoppt.

Corona-News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 13. April:

  • Inzidenz steigt auch in Schleswig-Holstein deutlich
  • Nur wenige Impfdosen von Johnson & Johnson im Norden eingeplant
  • Zahlen in MV steigen sprunghaft: erster Kreis mit 200er-Inzidenz
  • Günther lehnt Bundes-Notbremse in derzeitiger Form ab
  • Impfungen, Tests, Corona-Fälle in Pflegeheimen: Zahlen für Hamburg
  • Bekommen Hamburgs Obdachlose eine Einmal-Impfung?
  • Mehrere Corona-Fälle an Elbinselschule in Wilhelmsburg
  • Ausgangssperre, Lockdown: Senat über aktuelle Corona-Lage in Hamburg
  • Schwangere gegen Corona impfen? „Eine Einzelfallentscheidung!“
  • Inzidenz in Hamburg sinkt, aber Zahl der Intensivpatienten steigt

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Inzidenz steigt auch in Schleswig-Holstein deutlich

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist deutlich gestiegen: 403 neue Infektionen führten dazu, dass der Wert von 70,8 am Montag auf 77,7 am Dienstag stieg. Den mit Abstand höchsten Wert verzeichnet weiter das Herzogtum Lauenburg. Dort liegt die Inzidenz nun bei 157,1. Der Kreis Segeberg (102,8) bleibt ebenfalls, wenn auch nur knapp, über dem Grenzwert von 100.

Derzeit werden 196 Corona-Fälle in Krankenhäusern behandelt, 41 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie auf Intensivstationen versorgt werden müssen. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung stieg um drei auf nun 1469.

Nur wenige Impfdosen von Johnson & Johnson im Norden eingeplant

Schleswig-Holstein rechnet nicht mit großen Folgen der Verzögerung des Marktstarts des Impfstoffs von Johnson & Johnson. „Da zunächst nur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Dosen an Schleswig-Holstein geliefert werden sollte (7200), ist nicht mit signifikanten Auswirkungen auf die Impfkampagne zu rechnen“, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Gesundheitsministerien von Bund und Ländern würden sich zeitnah über dieses Thema austauschen.

Der US-Konzern hat am Dienstag über die Verzögerung informiert. Zuvor hatten die Behörden in den USA eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff von Johnson & Johnson empfohlen, nachdem bei sechs Menschen im Land nach der Impfung Sinusvenenthrombosen diagnostiziert worden waren. Erst am Montag hatte Johnson & Johnson mit der Lieferung seines im März zugelassenen Impfstoffes in die EU-Staaten begonnen. Die Brüsseler Behörde erwartet bis Ende Juni 55 Millionen Dosen des Impfstoffs. Gut 10 Millionen Dosen sollen nach Deutschland gehen.

Schülervertreter: Hassbotschaften wegen Testpflicht-Forderung

Wegen der Forderung nach einer Corona-Testpflicht an Schulen haben Schülervertreter Hassbotschaften bekommen, unter ihnen auch Minderjährige. Wie der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, mitteilte, wurden seine privaten Kontaktdaten in Telegram-Gruppen der sogenannten Querdenker-Bewegung veröffentlicht. „Das führt dazu, dass ich seit Tagen arbeitsunfähig bin.“

„Da habe ich schon Sorge, wenn ich mir überlege, dass 14- oder 15-jährige Kinder aktuell von Querdenkern für ihre klare politische Positionierung angegriffen werden“, sagte Schramm. Dennoch rufe er die jungen Menschen dazu auf, stark zu bleiben. „Und ich wünsche mir Maßnahmen von der Politik, dass gerade junge Menschen politisch geschützt werden.“

Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern steigt sprunghaft

Die landesweite Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern ist drastisch angestiegen: Nachdem am Montag noch ein Wert von 127,7 gemeldet worden war, liegt der Sieben-Tage-Wert am Dienstag bei nunmehr 151,8. Ein Kreis liegt sogar über dem Grenzwert von 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen: Das ganz im Osten des Landes gelegene Vorpommern-Greifswald (201,2).

Aber auch die Kreise Mecklenburgische Seenplatte (184,1) und Ludwigslust-Parchim (174,2) sind nicht mehr weit von der Marke entfernt – vor allem, falls die derzeitige Tendenz anhält: Rund um Ludwigslust stieg die Inzidenz seit Montag um 37,7 Punkte.

Einzig der Kreis Vorpommern-Rügen liegt Stand Dienstag noch unter der Marke von 100, die als Grenzwert für das Inkrafttreten der Bundes-Notbremse gilt.

Gericht: Schließung der Außengastronomie ist rechtens

Die Schließung der Außengastronomie ist nach einer Entscheidung des Bremer Oberverwaltungsgerichts rechtens. Das Gericht lehnte die Eilanträge von drei Gastronomiebetrieben gegen die Coronaverordnung ab, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte. Demnach hatten die Unternehmen geltend gemacht, ihnen werde seit mehr als vier Monaten ein existenzgefährdendes Berufsverbot auferlegt. Sie argumentierten, dass es im Freien praktisch keine Ansteckungen mit dem Coronavirus gebe. Die Schließung der Außengastronomie sei aufgrund ihrer Dauer nicht mehr verhältnismäßig.

Mit Flatterband abgesperrte Tische und Stühle stehen vor einer Pizzeria in der Corona-Pandemie. Vielen gastronomischen Betrieben droht das Aus.
Mit Flatterband abgesperrte Tische und Stühle stehen vor einer Pizzeria in der Corona-Pandemie. Vielen gastronomischen Betrieben droht das Aus. © dpa | Hauke-Christian Dittrich

Dieser Argumentation folgte das Gericht nicht. Zwar sei das Infektionsrisiko im Freien deutlich geringer als in Innenräumen, eine Ansteckungsgefahr gebe es dennoch, wenn Menschen längere Zeit ohne Mund-Nasen-Bedeckung zusammensitzen und laut miteinander sprechen. Zudem sei die inzwischen vorherrschende Mutante deutlich ansteckender und die Schließung der Außengastronomie verringere die Mobilität der Bevölkerung insgesamt.

Bei hohen Inzidenzwerten und einem diffusen Infektionsgeschehen sei es nachvollziehbar, dass Kontakte weiter eingeschränkt werden. Dem Beschluss zufolge ist die Schließung der Außengastronomie verhältnismäßig, da sie dem Schutz der Gesundheit und dem Erhalt eines funktionsfähigen Gesundheitswesens dient. Die Entscheidung vom Montag kann nicht angefochten werden. (Az. 1 B 123/21)

Günther lehnt Bundes-Notbremse in derzeitiger Form ab

Anders als Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der am Dienstag angekündigt hatte, die Hansestadt werde die Regelungen der bundeseinheitlichen Notbremse ohne Änderungen umsetzen hat Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) weitere Nachbesserungen an den geplanten bundesweit einheitlichen Corona-Regeln gefordert.

Zwar seien in der vom Bundeskabinett beschlossenen Fassung des Infektionsschutzgesetzes wichtige Vorschläge aus dem Norden berücksichtigt worden, sagte Günther am Dienstag in Kiel. Insgesamt bleibe das Gesetz beim Einzelhandel aber nicht akzeptabel. "Wir bleiben hier bei unserer Position, dass Click & Collect auch bei einer Inzidenz über 100 generell möglich bleiben muss."

Daniel Günther (CDU), schleswig-holsteinischer Ministerpräsident.
Daniel Günther (CDU), schleswig-holsteinischer Ministerpräsident. © dpa | Axel Heimken/dpa

Auch Ausgangssperren bei einer Inzidenz über 100 lehnt die Jamaika-Koalition weiter ab. "Die nun anstehenden Beratungen im Bundestag und Bundesrat bieten die Gelegenheit, diese Verbesserungen aufzunehmen", sagte Günther. Es sei Aufgabe der Bundesregierung, eine Einigung in den strittigen Punkten herbeizuführen.

Die sogenannte Bundes-Notbremse sieht einheitliche Regelungen wie Ausgangsbeschränkungen für Regionen mit einer Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen binnen einer Woche pro 100 000 Einwohner vor. Unter anderem dürfen bei einem höheren Wert zudem die meisten Läden und die Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie die Gastronomie nicht öffnen.

Hamburger Sport erhielt sieben Millionen Euro Corona-Hilfen

Hamburg hat die Sportvereine und -veranstalter nach eigenen Angaben in der Corona-Krise mit so viel Geld unterstützt wie keine andere Stadt. Laut den Zahlen, die dem Abendblatt exklusiv vorliegen, wurden seit Beginn der Pandemie Zuschüsse in Höhe von 5.256.696,42 Euro ausgezahlt. Hinzu kommen zinsgünstige Kredite der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IBF) in Höhe von insgesamt 1.702.972 Euro.

Die Clubs der Stadt haben seit Dezember 2019 etwa zehn Prozent ihrer Mitglieder verloren. Die Stadt bereitet deshalb ein drittes Corona-Hilfsprogramm vor. Einen ausführlichen Bericht und alle Zahlen lesen Sie hier.

Impfungen, Tests, Corona-Fälle in Pflegeheimen: Zahlen für Hamburg

Wie der Hamburger Senat am Dienstag mitteilte, haben in Hamburg inzwischen knapp 300.000 Menschen ihre Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten, 106.300 davon auch die notwendige Zweitimpfung. In der Hansestadt sind derzeit die Prioritätsgruppen 1 und 2 vollständig aufgerufen, sich für einen Impftermin anzumelden.

Erfreulich ist auch die Entwicklung in den Pflegeheimen. Mit Stand vom Dienstag sind aktuell in sieben Einrichtungen zwölf Corona-Infektionen gemeldet. Darüber hinaus sind 25 Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen infiziert.

Während jedoch die Anzahl der täglichen PCR-Tests in Hamburg etwas gesunken ist und derzeit bei etwa 15.500 liegt, ist die Positiv-Rate von 6,3 Prozent auf 6,5 Prozent leicht gestiegen. Zu den PCR-Tests werden in Hamburg noch zahlreiche Schnelltests in Apotheken, Testzentren und Arztpraxen durchgeführt. Gibt es dort einen positiven Befund, muss im Anschluss ein obligatorischer PCR-Test vorgenommen werden.

Derweil breitet sich die britische Mutante des Coronavirus weiter in Hamburg aus. Bei 911 Fällen wurde die Variante B.1.1.7 eindeutig nachgewiesen (+156 im Vergleich zur Vorwoche), teilte der Senat mit. Mehr als 5000 Verdachtsfälle befinden sich noch in der Klärung. Die südafrikanische Variante B.1.351 wurde neunmal nachgewiesen, die brasilianische Variante B.1.1.28 in zwei Fällen.

Bekommen Hamburgs Obdachlose die Corona-Einmal-Impfung?

Hamburgs Obdachlose sollen mit dem Impfstoff des amerikanischen Herstellers Johnson & Johnson gegen das Coronavirus geimpft werden. Nach Abendblatt-Informationen sind das die auch von Ärzten empfohlenen Pläne für diese schützenswerte Gruppe. Der Vorteil bei Johnson & Johnson ist, dass es nur einer Spritze bedarf, um den vollen Impfschutz zu erlangen.

Wie ein führender Impfarzt dem Abendblatt sagte, komme diese Qualität der Zielgruppe entgegen. „Wenn man Biontech oder Astrazeneca verwendet, muss nach sechs oder zwölf Wochen die zweite Dosis geimpft werden. Das könnte bei Obdachlosen schwierig werden. Man kann sich schwerlich darauf einigen, dass man sich in sechs Wochen an diesem oder jenem Ort irgendwo in Hamburg wieder trifft.“ Auch ist das Handling des Impfstoffes von Biontech sehr aufwendig.

Eine obdachlose Frau mit ihren Habseligkeiten in Hamburg (Archivbild). In der Hansestadt sollen Obdachlose bald gegen das Coronavirus geimpft werden.
Eine obdachlose Frau mit ihren Habseligkeiten in Hamburg (Archivbild). In der Hansestadt sollen Obdachlose bald gegen das Coronavirus geimpft werden. © picture alliance / Markus Scholz | Unbekannt

Bei Obdachlosen sei in dieser Hinsicht nicht immer von einer Zuverlässigkeit auszugehen, sagte auch Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter beim Straßenmagazin „Hinz und Kunzt“.

Für einige Verkäufer von „Hinz und Kunzt“ sei das Geschäft wegen des Lockdowns komplett eingebrochen. Andere, vor allem vor Supermärkten, verkaufen wie bisher. „Hinz und Kunzt“ begrüßte die Impf-Pläne, auch wenn man individuelle Entscheidungen des jeweiligen Menschen dafür oder dagegen respektieren müsse.

Der Impfstoff von Johnson & Johnson wird in den nächsten Wochen auch in Hamburg erwartet. Bis Juni sollten rund zehn Millionen Dosen nach Deutschland kommen. Derzeit gibt es aber einen Lieferstopp, weil das Mittel in den USA wegen möglicher Nebenwirkungen vorerst nicht eingesetzt wird.

Hier geht es zum ausführlichen Bericht.

Weitere Informationen zum Coronavirus

100.000 Impfdosen von Johnson & Johnson in Niedersachsen erwartet

Niedersachsen sollte in dieser Woche die ersten rund 100.000 Impfstoffdosen des US-Herstellers Johnson & Johnson erhalten. In den Corona-Impfzentren kann damit künftig ein viertes Präparat nach denen von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca eingesetzt werden. Mit Johnson & Johnson sollen zunächst gezielt Menschen über 80 Jahre geimpft werden, wie die Vize-Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, am Dienstag in Hannover sagte.

Was übrig bleibe, sei für die Impfung von Schul- und Kitapersonal vorgesehen. Johnson & Johnson habe als erster Impfstoff den Vorteil, dass nur eine einzige Impfung notwendig sei, erklärte Schröder. Allerdings ist nach den neuesten Entwicklungen unklar, ob wie geplant vorgegangen werden kann:  In den USA hatten die Behörden eine vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Wirkstoff empfohlen. Hintergrund sind sechs Fälle von Sinusvenenthrombosen, die nach den Impfungen auftraten. Es handele sich um eine Vorsichtsmaßnahme, während die Fälle genauer untersucht werden, teilten die Gesundheitsbehörde CDC und die Arzneimittelbehörde FDA mit.

Das Unternehmen verhängte daraufhin einen vorübergehenden Lieferstopp für Europa. Zwar sind nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag mehr als 230.000 Dosen in der zentralen Erstlagerstätte, der Bundeswehr-Apotheke im niedersächsischen Quakenbrück, eingetroffen. Wann diese angesichts der aktuellen Lage weitertransportiert werden und wie viel der aktuellen Lieferung zur für Niedersachsen vorgesehen Charge gehören, ist unklar.

Mehrere Corona-Fälle an Elbinselschule in Wilhelmsburg

An der Elbinselschule in Wilhelmsburg haben sich seit Anfang April acht Personen mit dem Coronavirus infiziert. "Betroffen sind sieben Schüler und eine Erzieherin", bestätigte Sorina Weiland, Pressesprecherin des Bezirksamts Mitte, gegenüber dem Abendblatt. Für Mittwoch sei eine Massentestung an der Schule geplant.

Die Elbinselschule in Wilhelmsburg: Seit Anfang April gab es an der Schule mehrere Corona-Fälle (Archivbild).
Die Elbinselschule in Wilhelmsburg: Seit Anfang April gab es an der Schule mehrere Corona-Fälle (Archivbild). © picture alliance / dpa | Unbekannt

Die Infektionen betreffen laut der Sprecherin Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 4. Zwei Jahrgangsstufen seien vom Gesundheitsamt in eine angeordnete Quarantäne geschickt worden, andere Schüler hätten sich in eine freiwillige Quarantäne begeben, bis die Testergebnisse vorliegen.

Modellprojekte: Wer im Bereich Kultur und Sport öffnen darf

Vom 19. April an dürfen in Schleswig-Holstein 13 Kultureinrichtungen wieder für Besucher öffnen, auch sieben Modellprojekte aus dem Bereich Sport dürfen ihren Betrieb dann aufnehmen. Hier erfahren Sie, welche Einrichtungen ausgewählt wurden und unter Pandemiebedingungen wieder öffnen dürfen.

Zahl der Corona-Patienten auf Intensivstationen steigt

Die Zahl der Corona-Patienten, die in Niedersachsen auf der Intensivstation behandelt werden müssen, steigt. Am Dienstag waren dies 307 Erwachsene und zwei Kinder nach 297 Intensivpatienten am Vortag, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. 211 Erwachsene und ein Kind müssen künstlich beatmet werden, insgesamt befanden sich 1098 Corona-Patienten in den Kliniken des Landes, sechs weniger als am Vortag.

Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag im Landesdurchschnitt bei 109,9 nach 106,6 am Vortag. 615 neue Infektionsfälle und 29 weitere Todesfälle wurden am Dienstag registriert.

Der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt, lag am Dienstag unverändert zum Vortag bei 1,07. In 24 der 45 Landkreise und großen Städte lag die Sieben-Tages-Inzidenz über 100, hier greifen verschärften Corona-Beschränkungen.

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Senat informiert über die aktuelle Corona-Lage in Hamburg

Am Dienstagmittag trat der erste Bürgermeister Peter Tschentscher vor die Medien, um auf einer Landespressekonferenz über den aktuellen Corona-Stand in Hamburg zu informieren. "Als einziges Bundesland hat Hamburg in dieser Woche eine niedrigere Inzidenz als in der Vorwoche", sagte Tschentscher. Doch die aktuellen Zahlen müssten im Kontext der Feiertage betrachtet werden.

Wie die Stadt die aktuelle Corona-Lage einschätzt, orientiere sich nicht allein am Inzidenzwert, sondern "an vielen Parametern", unter anderem an der Auslastung der Intensivstationen, der Altersverteilung neuer Infektionen und dem R-Wert, sagte Tschentscher.

Rückläufige Zahlen bei älteren Corona-Infizierten seien klar auf den "Impferfolg" zurückzuführen, so Tschentscher. Bedenklich sei dagegen die Entwicklung in den Hamburger Krankenhäusern. Der "sehr hohe Anteil an Intensivpatienten" stimme ihn sehr besorgt, sagte der Bürgermeister. Man habe "jetzt schon einen sehr, sehr hohen Belastungsstand" der Intensivstationen. "Darum mahne ich seit Wochen, weiter konsequent zu bleiben in dieser Phase der Pandemie."

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher © Unbekannt | Roland Magunia

Eine entscheidende Information gab Tschentscher gleich im Anschluss: "Die Verordnung wird verlängert". Bedeutet: Die aktuell geltenden Maßnahmen haben auch weiterhin in Hamburg Bestand und auch die Ausgangssperre wird über den 18. April hinaus verlängert.

Tschentscher von Wirkung der Ausgangssperre überzeugt

Zudem würden die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz konsequent in der Hansestadt umgesetzt, erläuterte der Bürgermeister. Sobald das Infektionsschutzgesetz geändert worden sei, werde die Stadt ihre Verordnung gegegebenfalls anpassen. Tschentscher rechnet nicht mit größeren Veränderungen durch neue, bundesweit geltende Regeln für Hochinzidenz-Gebiete.

"Wir haben nicht vor, im Zuge des Infektionsschutzgesetzes irgendwas zu ändern", sagte der Bürgermeister mit Blick auf die Verhandlungen im Bund. Die Hamburger Beschlüsse hätten Bestand, soweit keine weiteren Verschärfungen durch bundesweit geltende neue Beschlüsse notwendig würden.

Zur Ausgangssperre sagte Tschentscher: "Der Sinn dieser Maßnahmen ist nicht, dass niemand mehr auf der Straße ist, sondern dass alle zu Hause sind." Und weiter: "Wenn wir die einzigen sind, die jetzt rückläufige Zahlen haben", dann sei das ein Zeichen dafür, "dass wir etwas richtig machen." Er sei von der Wirkung dieser Maßnahme sehr überzeugt und hoffe, "dass wir uns in die richtige Richtung weiter entwickeln."

Ob vollständig geimpfte Menschen wieder mehr Freiheiten erhalten, darüber müsse noch in Deutschland beraten werden, so der Bürgermeister. Noch sei die Zeit dafür aber nicht gekommen, zumal auch noch nicht allen Menschen ein Impfangebot gemacht werden könne.

"Einsatz der Luca-App erst in ein paar Wochen"

"Wir sind mitten in der dritten Welle", erklärte Tschentscher. "Wir wollen mit der ausgeweiteten Teststrategie die dritte Welle so schwächen, dass wir besser durch die nächsten Wochen kommen." Er sprach sich dafür aus, dass auch im Inzidenzbereich unter 100 bundesweit einheitliche Regeln gelten sollten. Denn: "Ich bin kein Hellseher, ich weiß nicht, wie die Zahlen nächste und übernächste Woche sind."

Ab wann kann die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung in Hamburg eingesetzt werden? "Es wird sich nicht um Monate, sondern eher um einige Wochen handeln", versprach der Bürgermeister. Einige Schnittstellen müssten noch geklärt werden.

Auch in Hamburg soll die Luca-App die Gesundheitsämter nun bei der Kontaktverfolgung im Infektionsfall unterstützen.
Auch in Hamburg soll die Luca-App die Gesundheitsämter nun bei der Kontaktverfolgung im Infektionsfall unterstützen. © dpa | Jens Büttner

Darüber hinaus betonte er noch einmal etwas, das aus seiner Sicht immer wieder mangelhaft kommuniziert werde: "Es gibt in Hamburg keine Maskenpflicht beim Joggen"​. Er erklärte noch einmal, dass die Maskenpflicht sich auf Örtlichkeiten, nicht auf Tätigkeiten beziehe.

Wird es in Hamburg in naher Zukunft Lockerungen geben? Öffnungen, die an verstärkte Schnelltests gekoppelt würden, seien in der aktuellen Infektionslage ein "Trugschluss" – Tschentscher verwies in diesem Zusammenhang auf das Saarland und die Stadt Tübingen, die Schnelltests als Teil einer "Öffnungsstrategie" angewandt hätten, statt als eng begrenzte und wissenschaftlich begleitete Modellprojekte.

Schwangere gegen Corona impfen? „Eine Einzelfallentscheidung!“

Darf man Schwangere gegen Corona impfen? Sollte man es sogar tun, um sie zu schützen? Denn sie erhalten ja auch bei Bedarf beispielsweise eine Grippe-Impfung. Die Frage beschäftigt viele werdende Mütter in Hamburg, seit der Senat es ermöglich hat, dass zwei Kontaktpersonen von Schwangeren sich jetzt impfen lassen dürfen.

Im Hamburger Abendblatt spricht sich der Chefarzt der Asklepios Klinik Altona, Prof. Volker Ragosch dafür aus, dass auch Schwangere eine Corona-Schutzimpfung erhalten. Erste Studien aus den USA legten nahe, dass sie es nicht nur gut vertrügen, sondern auch vor den möglichen Folgen einer Covid-19-Erkrankung geschützt werden.

Das unterstreicht auch der langjährige Chefarzt für Gynäkologie im Marienkrankenhaus und frühere Leiter des Hamburger Mammazentrums, Prof. Hans-Peter Scheidel. Doch er schränkt ein: „Es ist eine Einzelfallentscheidung.“ Scheidel, obwohl offiziell in Rente, arbeitet derzeit als Impfarzt im Impfzentrum in den Messehallen. 80 Prozent der Schwangeren, die ihn um Rat fragen, empfiehlt er eine Impfung, bei 20 Prozent rät er ab. Vor allem in den ersten drei Monaten könne man noch keine Empfehlung abgeben, so Scheidel. Die Schwangeren hätten aber zumeist die Sorge, dass sich Kinder, die sie bereits haben, in der Kita oder der Schule infizieren und das Coronavirus an sie weitergeben könnten. Und wenn Schwangere mit Corona infiziert werden, haben sie oft einen schweren Verlauf. Das zeigten bereits Untersuchungen.

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Kreis Herzogtum Lauenburg zieht wegen Corona-Zahlen Notbremse

Wegen des im Vergleich hohen Infektionsgeschehens gelten im Kreis Herzogtum Lauenburg ab Mittwoch verstärkte Corona-Regeln. Bis 25. April sind dort private Treffen des eigenen Hausstands nur noch mit einer weiteren Person erlaubt, wie der Kreis mitteilte. Kinder bis 14 Jahren zählen dabei nicht mit. Die Außengastronomie bleibt im Kreis weiter geschlossen, lediglich die Abholung von Speisen ist möglich.

Im Einzelhandel ist vorerst nur noch „Click & Collect“ möglich. Die Läden selbst dürfen dabei nur einzeln betreten werden, ausgenommen sind Kinder unter 14 und Hilfspersonen. Offen bleiben aber Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelläden, Getränkemärkte, Apotheken, Drogerien oder Poststellen und Gärtnereien.

In den Kitas des Kreises gibt es nur eine Notbetreuung. Schulen wechseln in den Distanzunterricht. Ausgenommen sind Notbetreuungsangebote für die Klassenstufen 1 bis 6 sowie Präsenzunterricht für Abschlussklassen zur Prüfungsvorbereitung.

Das Robert Koch-Institut gab die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen am Dienstag mit 134,8 an. Das ist aktuell der höchste Wert unter den Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein. Der Kreis selbst sprach vom höchsten Wert seit Beginn der Pandemie.

Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko

  • Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
  • Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
  • Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Inzidenz in Hamburg sinkt, aber Zahl der Intensivpatienten steigt

Die Hamburger Sozialbehörde hat am Dienstag 269 neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind 40 weniger als am Montag (309 neue Fälle). Vor einer Woche waren es am Dienstag mit 304 ebenfalls etwas mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt auf 140,9 (Vortag: 142,7) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.

In Hamburg wurden am Dienstag wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild).
In Hamburg wurden am Dienstag wieder Hunderte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet (Symbolbild). © imago/Jochen Eckel | Unbekannt

Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 66.195 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 56.800 als genesen.

Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 321 (Stand: 12. April). 113 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen (Stand: 12. April), 89 von ihnen kommen aus Hamburg. Das ist ein hoher Wert für die Hansestadt: Erst dreimal seit Beginn der Corona-Pandemie wurden ähnlich viele Patienten auf Intensivstationen versorgt: Am 31. Dezember waren es ebenfalls 113, am 4. Januar 116 und am 5. Januar sogar 117.

Nach Angaben des RKI liegt die Zahl der Todesfälle in Hamburg weiter bei 1412 (Stand: 12. April).

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Polizei löst illegale Geburtstagsparty mit zehn Gästen auf

Die Polizei hat in Malente im Kreis Ostholstein eine illegale Party aufgelöst. An der Geburtstagsfeier in einer Privatwohnung hätten elf Personen aus elf verschiedenen Haushalten teilgenommen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Die Gastgeberin, die am Samstagabend ihren 20. Geburtstag gefeiert hatte, und ihre zehn Gäste erhielten den Angaben zufolge Anzeigen wegen Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung des Landes. Nachbarn hatten die illegale Party bemerkt und die Polizei verständigt.

Polizei Hamburg sprengt illegale Corona-Partys

Die Hamburger Polizei hat erneut zwei illegale „Zockerrunden“ in der Hansestadt gesprengt. Gegen 18.50 Uhr hatten Beamte am Montagabend festgestellt, dass reger Betrieb in einem an sich geschlossenen Lokal an der Lämmertwiete in Harburg herrschte. Sie klopften daraufhin an die Tür des Lokals „Antik“ und forderten die Anwesenden auf, ihnen zu öffnen, wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte.

Zehn Personen seien daraufhin  durch eine Hintertür geflüchtet, sechs von ihnen konnten die Polizisten festhalten. Die Personalien der Festgehaltenen wurden aufgenommen. In der Gaststätte waren zudem zwei weitere Männer anwesend, darunter auch der Betreiber des Lokals. Gegen alle Teilnehmenden wird nun wegen des Verdachts des Verstoßes gegen die Corona-Eindämmungsverordnung ermittelt.

 Zudem leiteten die Beamten ein Strafverfahren wegen des Verdachts des illegalen Glücksspiels ein. Die Beamten entdeckten zudem mehrere Glücksspielautomaten, von denen einer sofort sichergestellt wurde. Weitere Geräte überprüft nun das Bezirksamt.

Razzia in Harburg: Im Club & Cafe Antik in der Lämmertwiete wurde gegen Corona-Eindämmungsverordnung verstoßen.
Razzia in Harburg: Im Club & Cafe Antik in der Lämmertwiete wurde gegen Corona-Eindämmungsverordnung verstoßen. © TV News Kontor | Unbekannt

An der Luruper Hauptstraße in Lurup hob die Polizei am späten Montagabend um kurz vor Mitternacht unter einem Barber-Shop eine illegale Shisha-Bar aus. In den Kellerräumen wurden zwölf Personen angetroffen. Sie konsumierten Getränke und die Shisha-Pfeifen qualmten noch. Auch hier stellte die Polizei Glücksspielautomaten sicher. In den Räumen unter dem Barber-Shop stand darüber hinaus ein Pokertisch.

In beiden Fällen erhielten die angetroffenen Personen von der Polizei Platzverweise. Es wurden zudem Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten gestellt.

Ausschreitungen bei Demonstration gegen Querdenker-Marsch

Bei einer Demonstration gegen einen geplanten Querdenker-Lichtermarsch in Syke (Landkreis Diepholz) ist es am Montag zu Ausschreitungen gekommen. Wie die Polizei mitteilte, hatten sich etwa 175 Mitglieder und Anhänger der Antifa Syke, der Antifa-Bremen und des Umlandes gegen 17 Uhr am Bahnhof in Syke versammelt. Während der anschließenden Demonstration wurde ein Rauchtopf gezündet. Als die Polizei den Zug deshalb stoppte, sei es zu einer Rangelei zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen, bei der Beamte getreten und mit Schirmen geschlagen worden seien.

Ein Demonstrant warf in Syke eine Flasche gegen einen Polizeibeamten und wurde daraufhin ebenfalls festgenommen (Symbolbild).
Ein Demonstrant warf in Syke eine Flasche gegen einen Polizeibeamten und wurde daraufhin ebenfalls festgenommen (Symbolbild). © dpa | Silas Stein/dpa/Archivbild

Die Demonstration konnte aber zunächst fortgesetzt werden. Nachdem die Gruppe wieder am Bahnhof angekommen war, nahm die Polizei den inzwischen ermittelten Zünder des Rauchtopfes fest. Dabei kam es laut Polizei erneut zu Handgreiflichkeiten. Ein Demonstrant warf demnach eine Flasche gegen einen Polizeibeamten und wurde daraufhin ebenfalls festgenommen. Nachdem die Personalien der beiden Demonstranten ermittelt worden waren, wurden sie wieder entlassen. Die Demonstration löste sich anschließend auf.

Corona-Testzentrum öffnet in Autowaschanlage in Eimsbüttel

Autowaschen und auf Corona testen lassen, kann man in Eimsbüttel von nun an miteinander verbinden. Auf dem Gelände des Clean Car Auto-Wasch-Centers an der Kieler Straße wurde eine Corona-Teststation errichtet. „Einfach mit dem Auto vorfahren, Scheibe runter, Nasen-Rachenabstrich und nach wenigen Minuten bekommt man das Ergebnis – digital aufs Smartphone“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die sogenannten „Bürgertests“, auf die jede Person mit ständigem Wohnsitz in Deutschland mindestens einmal pro Woche Anspruch hat, sind kostenlos.

In der Autowaschanlage Clean Car in Eimsbüttel können sich Kunden kostenlos auf Corona testen lassen.
In der Autowaschanlage Clean Car in Eimsbüttel können sich Kunden kostenlos auf Corona testen lassen. © Clean Car | Unbekannt

Wer sich testen lassen möchte, soll vorher auf der Seite der Firma Secura, die das Test-Center betreibt, einen Termin vereinbaren. Vor Ort müsse diesem dann dem Fachpersonal vorgezeigt werden, das jeden Tag von 9 bis 19 Uhr im Einsatz sind. „Wir möchten aktiv dazu beitragen, die Pandemie zu bekämpfen. So testen wir bereits seit Anfang April an unseren 28 Niederlassungen sowie in der Zentrale zwei- bis dreimal die Woche alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sobald mehr Impfstoff verfügbar ist, werden wir auch die Möglichkeit prüfen, unseren Mitarbeitern am Arbeitsplatz ein Impfangebot zu unterbreiten“ so Holger Dörner, Vorstand der CleanCar AG. „Daher war es auch nur konsequent, die Einrichtung einer Corona Drive-In Teststation auf unserem Gelände an der Kieler Straße zu ermöglichen. Für mehr Sicherheit der Bürger, unserer Kunden und unserer Mitarbeiter.“

Forscher aus Niedersachsen untersuchen Veränderungen des Coronavirus

Während das Impfen Spritze um Spritze langsam vorankommt, mischt sich eine Befürchtung in die aufkeimende vorsichtige Hoffnung: Das Coronavirus könnte derart mutieren, dass weder die Impfstoffe noch eine überstandene Infektion vor Ansteckung und Erkrankung schützen. Kanzleramtschef Helge Braun hatte neulich der „Bild am Sonntag“ gesagt, wenn parallel zum Impfen die Infektionszahlen stiegen, wachse die Gefahr, dass die nächste Virus-Mutation den Impfstoff unwirksam werden lasse.

Der CDU-Politiker und Mediziner steht mit dieser Einschätzung nicht alleine da. Auch Wissenschaftler in Niedersachsen befassen sich schon länger mit dem Thema. Mal klingt es etwas alarmistisch, mal nach einer eher theoretischen Gefahr. Dass sich Sars-CoV-2 grundsätzlich gut anpassen kann, leiten Experten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Auftreten von Virusvarianten ab, die teilweise oder komplett resistent beispielsweise gegen neutralisierende Antikörper sind. Der in Südafrika zuerst nachgewiesene Typ B.1.351 könnte nach ihrer Einschätzung „eine Grundlage für die Entstehung sogenannter Immune-Escape-Varianten darstellen“.

Die Befürchtung einiger Wissenschaftler: Das Coronavirus könnte derart mutieren, dass weder die Impfstoffe noch eine überstandene Infektion vor Ansteckung und Erkrankung schützen (Symbolbild).
Die Befürchtung einiger Wissenschaftler: Das Coronavirus könnte derart mutieren, dass weder die Impfstoffe noch eine überstandene Infektion vor Ansteckung und Erkrankung schützen (Symbolbild). © picture alliance/dpa | Unbekannt

Was aber, wenn sich eine wirkliche Flucht-Variante durchsetzt? Eine Gruppe von Nichtregierungsorganisationen wie Oxfam veröffentlichte jüngst eine Umfrage unter Epidemiologen und Virologen aus 28 Ländern, deren Einschätzung zufolge Mutationen die aktuellen Impfstoffe gegen Covid-19 in einem Jahr oder weniger unwirksam machen könnten.

Forscher des Leibniz-Instituts für Primatenforschung in Göttingen und des Universitätsklinikums Ulm haben herausgefunden, dass ein Antikörper, der für die Covid-19-Therapie eingesetzt wird, bei den Varianten B.1.351 und P.1 komplett wirkungslos gewesen sei. Stefan Pöhlmann und Markus Hoffmann vom Deutschen Primatenzentrum stufen die beiden daher als Escape-Varianten ein. Es sei aber davon auszugehen, dass B.1.351 und P.1 immer noch durch die verfügbaren Impfstoffe gehemmt würden. „Allerdings ist der Impfschutz möglicherweise reduziert und von kürzerer Dauer.“ Dass Varianten entstehen, die nicht mehr durch jetzt verfügbare Impfstoffe gehemmt werden, ist den Forschern zufolge „ein extremes Szenario, aber nicht auszuschließen“.

CDU: Schnelltests in Hamburger Behörden „noch ziemlich unkoordiniert“

Die Behörden der Stadt Hamburg bieten seit dem 22. März Corona-Schnelltests für ihre Mitarbeiter an. Das geht aus einer Kleinen Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion an den Hamburger Senat hervor. Danach wurde anfangs ein Schnelltest pro Woche angeboten, mittlerweile sind es zwei Tests pro Woche. In der Fläche kommen dabei Eigenschnelltests zum Einsatz. In einem nächsten Schritt soll den Beschäftigten auch die Möglichkeit gegeben werden, eine Bescheinigung über ihr Testergebnis zu bekommen.

Seit dem 6. April erheben die Behörden die Gesamtzahl der wöchentlich an die Beschäftigten ausgegeben Eigenschnelltests. Wie viele Beschäftigte in etwa da sind, weiß der Senat nicht. „Vielmehr liegt der Ausstattung der Dienststellen mit Eigenschnelltests ein Mengengerüst zugrunde, das ausgehend von der jeweiligen Personalstärke rechnerisch eine Homeoffice-Quote berücksichtigt“, heißt es in der Antwort des Senats auf die Kleine Anfrage. Der Senat zahle 4,21 Euro netto bzw. 5,01 Euro brutto pro Test.

„Während der Senat nach außen die Unternehmen deutlich an ihre Verantwortung in Bezug auf die Testung ihrer Beschäftigten ermahnt, erfolgt die Testung der eigenen Beschäftigten in den Behörden auch noch ziemlich unkoordiniert“, sagte Sandro Kappe (CDU). Alles wirke „ziemlich holterdiepolter, dabei hätte der Senat eigentlich geordneter und vor allem auch schneller als gutes Vorbild vorangehen müssen“.

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Wilhelmsburger Insellauf: Polizei beendet Lauf-Event in Hamburg

„Digital“ sollte der 40. Wilhelmsburger Insellauf stattfinden. So planten es die Veranstalter der Traditionsveranstaltung. Tatsächlich befanden sich am Wochenende zahlreiche Läufer auf der Strecke. Auch ihre Laufzeiten wurden gemessen. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte beendete den Lauf mit Hilfe der Polizei. Dem Veranstalter, aber auch den Läufern, drohen jetzt Bußgelder.

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Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt erneut leicht

 Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Schleswig-Holstein erneut leicht gesunken: von 71,1 am Sonntag auf 70,8 am Montag. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Der bundesweite Durchschnitt bei der Sieben-Tage-Inzidenz lag laut Robert Koch-Institut am Montagmorgen bei 136,4. Am Montag vor einer Woche hatte die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen in Schleswig-Holstein bei 66,5 gelegen.

Weiterhin überschritten bei der Inzidenz zwei Kreise die kritische Marke von 100: das Herzogtum Lauenburg (134,8) und Segeberg (100,7). In beiden Kreisen ist diese Zahl seit Sonntag gestiegen. Die niedrigsten Zahlen wiesen die Kreise Schleswig-Flensburg (28,3) und Nordfriesland (36,8) auf. Die Zahl der für das Land gemeldeten bestätigten Corona-Neuinfektionen betrug 197 (Sonntag: 149). Die Zahl der an oder mit dem Virus gestorbenen Menschen stieg auf 1466. Es gab fünf neue Todesfälle. 200 Menschen werden den Zahlen vom Montag zufolge in Kliniken wegen Covid-19 behandelt – 44 von ihnen intensivmedizinisch. 28 wurden beatmet.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag