Hamburg. Der Überblick: Fast 900 Neuinfektionen und weitere Corona-Tote in Hamburg. Kultursenator Brosda für allgemeine Impfpflicht.
Die Zahlen bewegen sich weiter auf einem hohen Niveau: In Hamburg sind am Donnerstag 891 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden, die Inzdenz liegt aktuell bei 245,0. Auch in den anderen nördlichen Bundesländern bleibt die Lage angespannt. Angesichts der steigenden Zahlen nimmt die Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht zunehmend Fahrt auf.
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Am Donnerstagnachmittag informierte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher über die Ergebnisse der Bund-Länder-Konferenz. Alles Weitere in unseren Corona News für Hamburg und Norddeutschland.
Corona News für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 2. Dezember:
- 700 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
- Künftig 2G auf den Kieler Weihnachtsmärkten
- Nordderby: HSV Handballer bitten Fans um Masken und Tests
- Weitere Weihnachtsmärkte im Norden schließen
- Weiter große Nachfrage nach Impfterminen in Schleswig-Holstein
- Ermittler stoßen per Zufallsfund auf gefälschte Impfpässe
- Tschentscher über Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz
- Stöcker rudert zurück – rät jetzt doch zu zugelassenen Corona-Vakzinen
- Fast 900 Neuinfektionen und mehrere Todesfälle in Hamburg
- Carsten Brosda: Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt richtiges Mittel
- Kaum Veränderungen beim Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen
- Im Kampf gegen Corona: Gewerkschaften offen für Impfpflicht
- Corona-Verdacht auf Kreuzfahrtschiff "Hamburg" vor Argentinien nicht bestätigt
- Kultusminister Tonne ebenfalls für allgemeine Impfpflicht
- Landesschülerrat warnt vor erneuten Schulschließungen
- Bovenschulte: „Lockdown für Ungeimpfte“ wird verschärft
- 857 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Coronavirus: Hamburgs Impfstellen
- Impfwillige haben in Hamburg zahlreiche Möglichkeiten, sich gegen das Coronavirus immunisieren zu lassen. Ein Termin muss in den meisten Einrichtungen nicht vereinbart werden. Über das ganze Stadtgebiet verteilt bieten zum Beispiel Jobcenter, Bibliotheken und Einkaufszentren Schutzimpfungen an: Hier geht's zur Übersicht der Corona-Impfstationen in Hamburg
- Auch in vielen Krankenhäusern können Impfwillige eine Corona-Schutzimpfung erhalten, hier allerdings nur mit einem Termin. Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch (040-42 82 84 000) oder online: Die impfenden Krankenhäuser in Hamburg
- Darüber hinaus verabreichen auch viele Arztpraxen Impfungen gegen das Coronavirus.
- Alle Infos zu Booster-Impfungen in Hamburg finden Sie hier
700 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind am Donnerstag 700 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das waren etwas mehr als eine Woche zuvor (684), aber weniger als am Vortag (857). Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorgeht (Stand Donnerstagabend), sanken die maßgeblichen Inzidenzwerte erneut leicht. Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel von 152,2 auf 151,0. Mit Blick auf die zurückliegenden Tage lässt sich eine Stagnation des Wertes feststellen. Er steht für die Zahl der erfassten Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen einer Woche.
Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert Koch-Institut noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz. Die Hospitalisierungsinzidenz sank von 3,71 am Mittwoch auf 3,26. Sie besagt, wie viele Corona-Kranke innerhalb von sieben Tagen je 100 000 Menschen in Kliniken kamen. 189 Corona-Patienten lagen im Krankenhaus - 6 weniger als am Vortag. Die Zahl der registrierten Corona-Todesfälle nahm um zwei auf 1805 seit Beginn der Pandemie zu. Auf den Intensivstationen lagen 53 Patienten (minus 2 zum Vortag) im Zusammenhang mit Corona, 25 davon mussten beatmet werden (minus 3).
Künftig 2G auf den Kieler Weihnachtsmärkten
Auf den Kieler Weihnachtsmärkten gilt von Sonnabend an die 2G-Regel. „Der Kommunale Ordnungsdienst wird in Zusammenarbeit mit der Polizei die Einhaltung weiter stichprobenartig überprüfen“, sagte Ordnungsdezernent Christian Zierau am Donnerstag zu der neuen Vorgabe, nur gegen das Coronavirus geimpft oder davon genesen auf die Märkte zu gehen. Bislang galt dort im Freien nur Maskenpflicht. Diese bleibt bestehen.
Die Landesregierung will mit einer ab Sonnabend geltenden neuen Corona-Landesverordnung außerdem 2G im Einzelhandel einführen. Ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Lebensmittelläden, Apotheken oder Tankstellen.
Nordderby: HSV Handballer bitten Fans um Masken und Tests
Trotz der am Donnerstag beschlossenen Verschärfungen für Großveranstaltungen können die HSV Handballer am Sonntag noch vor vollen Rängen im Nordderby gegen den THW Kiel antreten. Die neuen Regeln greifen in Hamburg erst ab Montag. Erwartet werden daher mehr als 8000 Zuschauer unter 2G-Bedingungen in der Barclays Arena. Dennoch rät der HSVH allen Besuchern des Top-Spiels zu freiwilligen Corona-Tests und dem Tragen einer medizinischen Maske.
HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke zeigte sich erleichtert, vor einer "so tollen Kulisse" spielen zu können, er sei sich aber auch der Verantwortung bewusst: „Ein Spiel vor so einem großartigen Publikum ist für uns alle etwas sehr Besonderes, deshalb freuen wir uns heute umso mehr, dass das Spiel vor Zuschauern stattfinden darf. Trotz der Freude sind wir uns der Verantwortung bewusst und bitten daher alle Zuschauer um freiwillige Corona-Tests vor dem Spiel und das Tragen einer medizinischen Maske in der Halle.“
Für die letzten beiden Heimspiele des HSVH im Jahr 2021 gegen die TSV Hannover-Burgdorf (18.12., 20.30 Uhr, Barclays Arena) und den Bergischen HC (27.12, 19.05 Uhr, Sporthalle Hamburg) gelten dann die neuen Regeln. So wird die Zuschauerzahl bei Großveranstaltungen auf 30 bis 50 Prozent und maximal 5000 Fans begrenzt. Außerdem wird erneut eine Maskenpflicht eingeführt.
Weitere Weihnachtsmärkte im Norden schließen
Wegen mangelnder Publikumsnachfrage schließen die Städte Osnabrück und Hameln ihre Weihnachtsmärkte. In Hameln soll der Markt bereits am 3. Dezember schließen, in Osnabrück am kommenden Sonntag, wie die Kommunen am Donnerstag mitteilten.
Nach Einführung der 2G-plus-Regel seien in beiden Städten die Umsätze auf den Weihnachtsmärkten deutlich eingebrochen. Der Weihnachtsmarkt trage sich wirtschaftlich nicht mehr, sagte die Osnabrücker Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU). Besucher müssen inzwischen aufgrund der Corona-Lage neben einem Nachweis ihrer Impfung oder Genesung auch einen aktuellen Testnachweis vorlegen.
Präsident der Handwerkskammer über neue Regeln: "Zumindest kein grundsätzlicher Lockdown"
Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, äußert sich zu den neuen Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz und wirbt dabei dafür, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Für unsere Betriebe ist es gut, dass es zumindest schon einmal grundsätzlich keine Lockdowns und auch keine Bundesnotbremse mehr geben soll", erklärte Stemmann am Donnerstag. Es sei jedoch wichtig, dass die Testinfrastruktur vor allem auch in Randgebieten verbessert werde und es auch Öffnungszeiten in den frühen Morgenstunden gebe.
Darüber hinaus sieht Stemmann hauptsächlich eine Sache als elementar wichtig im Kampf gegen Corona: "Impfen, impfen, impfen – denn Gesundheitsschutz ist Betriebsschutz."
Weiter große Nachfrage nach Impfterminen in Schleswig-Holstein
Der Start der Terminbuchungen in den Impfstellen für Menschen unter 60 Jahren ist von den Schleswig-Holsteinern gut angenommen worden. Allein innerhalb der ersten 45 Minuten seien 50.000 Buchungen erfolgt, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Bis zum Mittag wurden rund 77.000 Termine vergeben.
In den vergangenen Tagen hatten auf dem Portal nur Menschen ab 60 Jahren Impftermine buchen können. Dies nutzten rund 87.000 Norddeutsche. In den Impfstellen können Erst-, Zweit-, oder Auffrischimpfungen (Booster) gebucht werden. Bis Ende Februar stehen früheren Angaben zufolge 500.000 Impftermine zur Verfügung. Davon waren bis Donnerstag 164.000 vergeben.
Bei einer Auffrischimpfung soll der Abstand vom gebuchten Termin zur zurückliegenden zweiten Impfung laut Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) in der Regel sechs, mindestens jedoch fünf Monate betragen. Wer nur mit dem Einmal-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, kann 28 Tage nach dieser Impfung einen erneuten Termin wahrnehmen.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Ermittler stoßen per Zufallsfund auf gefälschte Impfpässe
Bei Durchsuchungen zu gefälschter Ware in Braunschweig und Gifhorn sind auch Blanko-Impfausweise entdeckt worden. Bei dem umfassenden Fälschungssatz, Stempeln eines Impfzentrums und großen Mengen von Aufklebern für Corona-Vakzine handele es sich um einen Zufallsfund, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Ausweise waren teilweise schon bearbeitet und eine größere Anzahl bereits verkauft.
Ursprünglich waren Ermittler der Polizei am Montag zu vier Durchsuchungen im Südkreis von Gifhorn und in Braunschweig ausgerückt, um mehrere Kubikmeter gefälschter Ware namhafter Hersteller sicherzustellen. Entsprechende Beschlüsse gegen zwei Beschuldigte hatte die Staatsanwaltschaft Hildesheim erwirkt. Schuhe, Bekleidung, Accessoires und Parfüms teurer Marken wurden in größeren Mengen gefunden. Dazu kamen Datenträger und eben die Impfausweise.
In der Region Hannover ermittelten Beamte einen 21 Jahre alten Mann aus Lehrte als mutmaßlichen Anbieter von Impfausweisen im Netz. In der Wohnung des Tatverdächtigen fanden die Ermittler am Dienstag zehn falsche Impfpässe. Bei diesen waren offensichtlich gefälschte Aufkleber und Stempel schon eingefügt, die Ausweise aber noch nicht personalisiert. Die Polizisten beschlagnahmten die Pässe und etwa 1000 Euro Bargeld, das mutmaßlich aus dem Handel mit den Ausweisen stammt. Der mutmaßliche Täter wurde zunächst entlassen, es wird wegen Urkundenfälschung gegen ihn ermittelt.
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Corona Hamburg: Tschentscher über Ergebnisse der Ministerpräsidentenkonferenz
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher informierte am Nachmittag über die Ergebnisse der am Donnerstag fortgesetzten Gespräche der Ministerpräsidenten und der Bundesregierung.
"Wir sind uns alle gemeinsam bewusst: Die Lage ist sehr ernst", sagte Tschentscher über die Beratungen und sprach von einem "Akt nationaler Kraftanstrengung und Solidarität", der jetzt notwendig sei.
Deutschlandweit wird 2G, beziehungsweise 2G plus für alle Kultur- und Freizeitveranstaltungen eingeführt, kündigte Tschentscher an. Auch im Einzelhandel – abgesehen von Geschäften des täglichen Bedarfs – wird die 2G-Regel bundeseinheitlich eingeführt.
Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
Die von Hamburg bereits angedachten Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte kommen nun deutschlandweit: Sie dürfen sich künftig nur noch mit zwei weiteren Personen aus einem weiteren Haushalt treffen.
"Überregionale große Sport-, Kultur- und ähnliche Veranstaltungen sollen nur mit begrenzten Zuschauerzahlen durchgeführt werden. Die Kapazität soll auf 30 bis 50 Prozent der Veranstaltungsorte begrenzt werden. Und die Teilnehmerzahl soll in geschlossenen Räumen höchstens 5000, im Freien höchstens 15.000 Personen umfassen", teilte Tschentscher in seinem Statement mit. Dazu sind die medizinische Maskenpflicht sowie entsprechende Hygienekonzepte verpflichtend. Welche genauen Auswirkungen das für den HSV, den FC St. Pauli, die Hamburg Towers und den Handball hat, ist noch in der finalen Klärung.
Das Silvesterfest wird auch in diesem Jahr wieder deutlich eingeschränkt – nicht nur in Hamburg, sondern in ganz Deutschland. Unter anderem sollen private Feuerwerke erneut verboten werden. "Wir haben entschieden, dass wir das Silvesterfest wie im Vorjahr verbringen müssen", sagte Tschentscher. Auch wird der Verkauf von Böllern und Feuerwerk abermals verboten. Außerdem wird auch das Abbrennen von Feuerwerk an besonders publikumsträchtigen Plätzen in der Innenstadt untersagt.
Neue Corona-Regeln sollen streng kontrolliert werden
Alle diese Regeln werden unabhängig von der Inzidenz umgesetzt und sollen streng kontrolliert werden. "All das gilt in Hamburg schon oder wird mit der nächsten Änderung der Verordnung in Kraft treten", so Tschentscher – abgesehen von der Regel für Großveranstaltungen, die aber schon in der kommenden Woche in Kraft treten könne.
Darüber hinaus sind in besonders betroffenen Regionen weitere Einschränkungen geplant, unter anderem müssen Clubs und Diskotheken bei einer Inzidenz von mehr als 350 wieder schließen. Das Infektionsschutzgesetz soll so angepasst werden, dass den Ländern "das gesamte Instrumentarium" einschränkender Maßnahmen zur Verfügung steht.
Eine einrichtungsbezogene Impfpflicht soll nun auf Bundesebene umgesetzt werden, der Bundestag soll darüber hinaus schon bald über eine allgemeine Impfpflicht entscheiden, diese könnte "zum Beispiel ab Februar" in Kraft treten, so Tschentscher.
Von der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel fühlte sich der Bürgermeister im Kampf gegen die Pandemie "auch heute wieder unterstützt".
Die Frage, wie viel Impfstoff zur Verfügung stehe und wie er verteilt werde, solle auf Bundesebene beantwortet und überwacht werden, damit die Impfziele sowohl in Hamburg als auch in anderen Bundesländern erreicht werden können.
Telefonnummern und Infos zu Corona in Hamburg
Fragen rund um eine Corona-Erkrankung
- Arztruf 116 117
Informationen zur Corona-Impfung und Terminvergabe
- Alle Informationen und Impfangebote
- Terminvereinbarung online
- Terminvereinbarung telefonisch über Corona-Hotline der Stadt Hamburg: 040 42828 4000
- Terminvereinbarung für Minderjährige (12-16 J.): Arztruf 116 117 (nur telefonisch)
Fragen rund um das Testen
- Übersichtskarte zu kostenlosen Schnelltests
- Telefonische Terminvermittlung für einen Test-Termin bei Ärztinnen und Ärzten: Arztruf 116 117
Fragen zu den aktuellen Regelungen in Hamburg
- Alle Infos zu Corona und FAQ
- Corona-Hotline der Stadt Hamburg: 040 42828 4000
Fragen rund um die Themen Kita und Schule
- Schulbehörde: corona@bsb.hamburg.de
- Kita-Trägerberatung
Fragen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern
- Agentur für Arbeit: 040 2485 3333
- Hotline des Bundes: 0800 4 5555 00
Fragen von Unternehmerinnen und Unternehmern
- Hotline des Bundes: 0800 4 5555 20
Fragen von Selbstständigen und Kleinunternehmen
- Hotline der Firmenhilfe: 040 43216949
Immer mehr Städte brechen Weihnachtsmärkte ab
In immer mehr niedersächsischen Städten schließen die Weihnachtsmärkte vorzeitig. In Osnabrück sei an diesem Sonntag (5. Dezember) Schluss, kündigte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) am Donnerstag an. „Wir haben schon bei der Eröffnung gewusst, dass die Durchführung des Weihnachtsmarktes ein Wagnis ist und wir das Geschehen tagesaktuell beobachten müssen. Nach der Einführung der 2G-Plus-Regeln kommen einfach zu wenig Besucher, so dass sich der Weihnachtsmarkt auch wirtschaftlich nicht mehr trägt. Ich bedaure die Entscheidung sehr, aber sie ist richtig.“
In Hameln bleibt der Weihnachtsmarkt bereits ab Freitag geschlossen. Oberbürgermeister Claudio Griese (CDU) begründete den Schritt am Donnerstag ebenfalls mit der 2G-Plus-Regel. Die Entwicklung sei bitter, zumal die Standbetreiber bereits im vergangenen Jahr keine Umsätze hätten erzielen können. Die Stadt werde eine taggenaue Abrechnung der Standgebühren garantieren. Die Beschicker brauchten nur für die Tage zu zahlen, an denen der Weihnachtsmarkt tatsächlich stattgefunden habe.
Andere Städte wie Göttingen und Lüneburg hatten den Abbruch der Weihnachtsmärkte bereits an den Vortagen verfügt. Dort wurden die Buden und Fahrgeschäfte inzwischen abgebaut. In Bad Bentheim, wo der Weihnachtsmarkt erst am Wochenende beginnen sollte, wurde die Veranstaltung ebenfalls abgesagt. Mit Blick auf die 2G-Plus-Regelung hatten Schausteller in Niedersachsen zuvor eine generelle Absage von Weihnachtsmärkten gefordert.
Stöcker rudert zurück – rät jetzt doch zu zugelassenen Corona-Vakzinen
Wegen der möglichen Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht empfiehlt der umstrittene Lübecker Unternehmer Winfried Stöcker jetzt doch eine Immunisierung mit den zugelassenen Impfstoffen.
Fast 900 Neuinfektionen und mehrere Todesfälle in Hamburg
Am Donnerstag meldete die Hamburger Sozialbehörde 891 Corona-Neuinfektionen. Das sind 151 Fälle mehr als am Vortag (740), aber 64 weniger als am Donnerstag vor einer Woche (594). Damit sinkt die Inzidenz leicht und liegt nun bei 245,9 (Vortag 248,3).
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 115.251 bestätigte Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 100.600 als genesen. Dem Institut zufolge haben in Hamburg bislang 1.424.508 Menschen zumindest eine Erstimpfung erhalten, 1.382.819 Personen sind vollständig geimpft (Stand 01.12.). 218.910 Hamburger haben bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten, was einer Quote von 11,8 Prozent entspricht. Bei den Quoten der Erst- und vollständig Gimpften belegt Hamburg unter den Bundesländern Platz drei hinter Bremen und dem Saarland. Bei den Boosterimpfungen liegt die Hansestadt dagegen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 13,5 Prozent.
In Hamburger Krankenhäusern werden 217 Corona-Patienten behandelt (am Vortag waren es 210). 67 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch betreut werden müssen. Die Behörde meldete zudem fünf weitere Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1897 Menschen gestorben. Die Hospitalisierungsrate, also die Zahl der in Krankenhäusern aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner und Woche, sank laut RKI in Hamburg von 1,19 auf 0,92.
Carsten Brosda: Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt richtiges Mittel
Der Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburger Kultursenator Carsten Brosda hat sich für eine Impfpflicht ausgesprochen. „Der Bühnenverein hat sich früh klar für die Impfung als Weg aus der Pandemie ausgesprochen. Eine Haltung des Verbandes zu einer Impflicht gibt es nicht“, teilte er der Deutschen Presse-Agentur mit. Persönlich sei er aber „der Meinung, dass eine Impflicht zum jetzigen Zeitpunkt das richtige Mittel ist.“ Allerdings zeige die Ankündigung der neuen Bundesregierung, eine etwaige Abstimmung im Bundestag zu einer Gewissensentscheidung zu machen, „dass das auch kein Thema ist, das sich für Gremienentscheidungen eignet.“
Deutsche Theater verkaufen nach Einschätzung des Kölner Bühnenvereins aktuell weniger Karten. „Wir haben keine systematische Erhebung der aktuellen Lage durchgeführt“, teilte Brosda mit. „Aber wir hören, dass die Zurückhaltung des Publikums wieder steigt und zumindest weniger neue Karten verkauft werden. Wir hoffen, dass mehr Klarheit in der öffentlichen Bewertung der Pandemielage hier auch zu einer stabilisierten Situation an der Kasse folgt.“ Weiter: „Wir sind davon überzeugt, dass auf der Grundlage von 2G-Regeln, Hygieneplänen und Lüftungskonzepten ein angemessen sicherer Betrieb möglich ist und auch ermöglicht wird.“
Von der Bund-Länder-Runde an diesem Donnerstag erhoffte sich Brosda „Klarheit über den weiteren Umgang mit der Pandemie und über die Bedingungen, unter denen kulturelle Veranstaltungen weiter stattfinden können. Die Aussagen nach den gestrigen Beratungen zeigen, dass das gelingen kann.“
Kaum Veränderungen beim Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen
Das Infektionsgeschehen in Niedersachsen bleibt angespannt. Fast jeder zehnte Patient auf einer Intensivstation im Land ist inzwischen ein Erkrankter mit Covid-19. Der Indikator für die Intensivbettenbelegung lag am Donnerstag wie schon am Mittwoch bei 9,9 Prozent. Darin sind auch Patienten aus anderen Bundesländern enthalten. Nach Angaben des Innenministeriums in Hannover wurden bereits 35 Covid-Patientinnen und Patienten in den norddeutschen Raum verlegt (Stand Mittwoch 16.00 Uhr). Weitere 23 sollen folgen – davon 10 aus Bayern und 13 aus Sachsen. Jeweils rund die Hälfte dieser Patienten wird aus Corona-Hotspots in Süd- und Ostdeutschland nach Niedersachsen verlegt. Die anderen verteilen sich auf Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg.
Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz – ein maßgeblicher Indikator zur Beschreibung der Corona-Lage im Land – lag am Donnerstag bei 7,2 (Vortag 7,3). Auch die Zahl der registrierten Neuinfizierungen pro 100.000 Einwohner veränderte sich kaum: Das Robert-Koch Institut (RKI) gab für Niedersachsen eine Sieben-Tages-Inzidenz von 206,8 an – nach 207,0 am Mittwoch. Zudem wurden am Donnerstag 16 neue Covid-19-Todesfälle registriert. Die Zahl der Corona-Toten stieg landesweit auf 6389.
Im Land Bremen lag die Sieben-Tages-Inzidenz am Donnerstag bei 228,0 – es wurden laut RKI 280 Neuinfektionen und ein weiterer Todesfall im Vergleich zum Vortag gemeldet.
Corona: Sie wollen helfen – und werden beschimpft
Corona-Leugner und Wutausbrüche – was sich die Mitarbeiter des Infektionsschutzes am Telefon anhören müssen, erfahren Sie hier.
Booster-Impfungen in Niedersachsen überschreiten Millionenmarke
Mehr als eine Million Menschen in Niedersachsen haben mittlerweile eine Corona-Auffrischungsimpfung erhalten. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts vom Donnerstag hervor. Demnach stieg der Wert im Vergleich zum Vortag um 75.398 auf rund 1,04 Millionen Booster-Impfungen. Das entspricht etwa 13 Prozent der Bevölkerung des Landes. Binnen zwei Wochen hat sich die Zahl der Auffrischungsimpfungen damit mehr als verdoppelt.
Vollständig geimpft sind in Niedersachsen laut RKI 70,5 Prozent der Bevölkerung. Eine höhere Impfquote weisen lediglich Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Schleswig-Holstein aus.
Im Kampf gegen Corona: Gewerkschaften offen für Impfpflicht
Der Deutsche Gewerkschaftsbund zeigt sich offen für eine allgemeine Corona-Impfpflicht. Zuvor müsse es aber eine sachliche und offensive Debatte geben, um einen breiten gesellschaftlichen Konsens zu sichern, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag). Daraus müssten dann die Konsequenzen gezogen werden, um eine allgemeine Impfpflicht vorzubereiten.
Der Gewerkschafter betonte, die Meinungen darüber, ob eine allgemeine Impfpflicht geboten sei oder nicht, gingen in der Bevölkerung, aber auch in den Gewerkschaften weit auseinander. Im Kern müsse abgewogen werden, ob eine solche Pflicht verhältnismäßig und geeignet sei, die Pandemie unter Kontrolle zu bringen. Kurzfristig sei eine Impfpflicht keine Lösung. Sie könne aber ein wirksames Instrument sein, „um im kommenden Jahr eine fünfte Infektionswelle zu verhindern“.
Hoffmann forderte unmittelbar vor der Bund-Länder-Konferenz am Donnerstag eine bundesweite 2G-plus-Regelung für das öffentliche Leben und die flächendeckende 3G-Regel in der Arbeitswelt. Notwendig seien zudem klare Absprachen und eine gemeinsame Strategie von Bund und Ländern, „wann genau welche Maßnahmen zu ergreifen sind“. Die Menschen sollten nicht durch unterschiedliche Vorgehensweisen in den Ländern verunsichert werden.
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Corona-Verdacht auf Kreuzfahrtschiff "Hamburg" vor Argentinien nicht bestätigt
Im Fall des vor der Küste Argentiniens fahrenden Kreuzfahrtschiffs „Hamburg“ hat sich der Corona-Verdacht nicht bestätigt. Das argentinische Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, dass ein PCR-Test bei einem Besatzungsmitglied „negativ“ ausgefallen sei. Das zum Gesundheitspersonal gehörende Besatzungsmitglied hatte am Montag einen positiven Antigentest abgegeben, der nun als „falsch-positiv“ interpretiert wird. Die Behörden hatten dem Schiff zuvor die Einfahrt in einen Hafen verweigert.
Die Behörden hatten zudem alle rund 300 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord zum Isolieren aufgefordert. Begründet wurde die Anordnung mit der Besorgnis vor der neuen Omikron-Variante des Coronavirus. Die Anordnung zur Isolation soll laut Regierungskreisen „bald“ aufgehoben werden.
Die unter der Flagge der Bahamas fahrende „Hamburg“ war von Buenos Aires aus Richtung Süden unterwegs, als ihr in Puerto Madryn die Einfahrt verwehrt wurde. Die nächste Etappe ist Ushuaia, rund 3000 Kilometer südlich der argentinischen Hauptstadt.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Kultusminister Tonne ebenfalls für allgemeine Impfpflicht
Nach Ministerpräsident Stephan Weil fordert auch Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (beide SPD) eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus. „Wir müssen ganz nüchtern feststellen, dass der Impffortschritt nicht zufriedenstellend ist. Wenn wir raus wollen aus dem Hin und Her von Lockdown-Debatten und Lockerungsforderungen, dann müssen sich deutlich mehr Menschen impfen lassen“, sagte Tonne in Hannover.
Bei dem harten Kern von Impfverweigerern habe das ganze Werben, Bitten, Appellieren, Anbieten und Informieren offensichtlich nicht gefruchtet. „Diese Erkenntnis ist bitter, beschreibt aber die Realität. Das ist besonders betrüblich, weil in dieser Pandemie mit ihren Einschränkungen vor allem die Kinder und Jugendlichen leiden.“ Die Einschnitte bei Schule und Kita hätten tiefe Spuren hinterlassen. Das dürfe nicht noch einmal passieren. Schulen und Kitas müssten grundsätzlich offenbleiben.
„Deshalb halte ich nach aller Güterabwägung die allgemeine Impfpflicht für unumgänglich. Zumal wir bei der Impfpflicht nicht über einen Impfzwang sprechen. Das wird in der Debatte oftmals vermengt und fälschlicherweise gleichgesetzt.“ Daher sei es richtig, konsequent und logisch, dass die allgemeine Impfpflicht auf den Weg gebracht werde. Damit sei die Gesellschaft besser gegen weitere Corona-Wellen gewappnet. „Es ist gut, dass Olaf Scholz und die kommende Ampel das Thema angepackt und auf die Agenda gesetzt haben.“
Auch Joachim Gauck für Impfpflicht – trotz Spaltung
Altbundespräsident Joachim Gauck ist für eine Impfpflicht gegen das Coronavirus. „Die Spaltung, die wir jetzt haben, geht schlecht um mit einem großen Teil der Bevölkerung. Die Spaltung, die wir dann haben, wenn wir eine stärkere Verpflichtung zum Impfen hätten, würde gut sein, würde Nutzen bringen für die Gesamtgesellschaft“, sagte der 81-Jährige am Mittwochabend in der ARD-Talksendung „maischberger. die woche“.
Der gebürtige Rostocker Theologe schränkte aber ein, er würde „nicht gleich mit dem großen Hammer kommen“, sondern eine abgestufte Form der Verpflichtung für richtig halten. Die künftige Ampel-Koalition plant derzeit eine Impfpflicht für Beschäftigte in Einrichtungen mit besonders gefährdeten Menschen. Über eine allgemeine Impfpflicht soll im ersten Quartal nächsten Jahres im Bundestag beraten und fraktionsübergreifend abgestimmt werden.
Landesschülerrat warnt vor erneuten Schulschließungen
Der niedersächsische Landesschülerrat warnt davor, zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in diesem Winter wieder landesweit Schulen zu schließen. Notwendig seien vorbeugende Maßnahmen, etwa die flächendeckende Ausgabe von Selbsttests auch an geimpfte sowie genesene Schüler, teilte das Gremium am Donnerstag mit. So könnten sie sich bei einem Verdachtsfall ebenfalls selbst testen. Aktuell sind vollständig geimpfte beziehungsweise genesene Schülerinnen und Schüler in vielen Landkreisen von der Pflicht befreit, sich drei Mal in der Woche selbst zu testen.
Es müssten jetzt Modelle entwickelt werden, um erneute Schulschließungen zu vermeiden, betonte der der Vorsitzende des Landesschülerrates, Justus Scheper. Es dürfe nicht wieder dazu kommen, dass Schülerinnen und Schüler von heute auf morgen Teile ihrer Bildung und Entwicklung an die Pandemie verlieren, sagte der Gymnasiast aus Nordhorn.
Bovenschulte: „Lockdown für Ungeimpfte“ wird verschärft
Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) plädiert bei den Corona-Schutzmaßnahmen für eine deutliche Unterscheidung zwischen Geimpften und Ungeimpften. Der sehr weitgehende „Lockdown für Ungeimpfte“ solle bei den Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag noch einmal verschärft werden, sagte Bovenschulte im „Morgenmagazin“ des ZDF: „Das ist der richtige Weg.“ Er sprach sich für „harte und klare Regeln“ für Ungeimpfte aus.
Bund und Länder wollen sich im Tagesverlauf auf weitere Maßnahmen zum Umgang mit der Corona-Pandemie verständigen. Nach einem informellen Treffen der Regierungschefs und -chefinnen am Dienstag wurden weitere Einschränkungen für nicht gegen Covid-19 Geimpfte in Aussicht gestellt. Diskutiert wird auch über die Schließung von Clubs und eine Beschränkung von Großveranstaltungen.
Die Zahl der Corona-Infektionen war zuletzt drastisch gestiegen. Mancherorts sind die Intensivstationen bereits voll belegt. Zur Eindämmung der Pandemie wird auch die Einführung einer Impfpflicht erwogen, über die allerdings der Bundestag beschließen müsste. Bovenschulte sagte, er sei grundsätzlich für eine allgemeine Impfpflicht. Kinder und Jugendliche sollten allerdings ausgenommen werden. Über die Möglichkeiten zur Durchsetzung einer Impfpflicht müsse noch beraten werden.
857 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind am Mittwoch 857 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Genau eine Woche zuvor war mit 954 Neuinfektionen die höchste Zahl seit Pandemiebeginn gemeldet worden. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorgeht, sanken die Inzidenzen seit Dienstag leicht: Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 152,2. Am Vortag lag der Wert bei 152,7, genau eine Woche zuvor bei 152,5.
Die Hospitalisierungsinzidenz sank von 4,05 auf 3,71. 95 Corona-Patienten lagen am Mittwoch im Krankenhaus – zwölf weniger als am Vortag. Die Zahl der registrierten Corona-Todesfälle nahm um drei auf 1803 seit Beginn der Pandemie zu. Auf den Intensivstationen lagen am Mittwoch 55 Patienten, 28 davon mussten beatmet werden.
Im Vergleich der Bundesländer hat Schleswig-Holstein laut Robert Koch-Institut noch immer die geringste Sieben-Tage-Inzidenz. Es ist das einzige Land mit einem Wert unter 200. Im Kreis Herzogtum Lauenburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz mit 244,5 erneut am höchsten. Dahinter folgen weiterhin Lübeck mit 213,6 und der Kreis Pinneberg 191,7. Im Kreis Dithmarschen ist der Wert mit 90,1 weiterhin am niedrigsten. Es ist der einzige Kreis mit einer Inzidenz unter 100.
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