Hamburg. Im Überblick: Hamburgs Bürgermeister verkündet weitere Öffnungsschritte. Corona-Lage entspannt sich – mit einer Ausnahme.

Die sich stetig entspannende Corona-Lage in Hamburg macht es möglich: Weniger als eine Woche, nachdem die letzten Lockerungen in Kraft getreten sind, entschloss sich der Senat am Freitag für weitere Schritte zurück in die Normalität: Unter anderem werden die Kitas in der Stadt schon bald in den Normalbetrieb wechseln – schon seit Mittwoch ist klar, dass auch alle Hamburger Schulen zurück in den Präsenzunterricht wechseln.

Dieser Artikel wird nicht mehr aktualisiert: Hier geht es zum aktuellen Corona-Newsblog für Norddeutschland

Auch in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sinken die Infektionszahlen. Die Kieler Landesregierung hatte bereits am Donnerstag ein umfassendes Lockerungspaket vorgestellt, im Nordosten dürfen erste Urlauber wieder anreisen – und auch in Hannover wird über weitere Lockerungen beraten.

Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 28. Mai:

  • Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 18,9
  • Schnelle Impfaktion für alle Schüler in Niedersachsen fraglich
  • 64-Jähriger stirbt nach Corona-Impfung – Zusammenhang unklar
  • Plaza der Elbphilharmonie wieder geöffnet
  • Hamburger Kitas ab 7. Juni wieder im vollen Regelbetrieb
  • Lage in Hamburg entwickelt sich positiv – mit einer Ausnahme
  • Hamburg genehmigt weitere Modellprojekte im Vereinssport
  • Miniatur Wunderland empfängt wieder Besucher
  • Senat warnt vor erhöhtem Corona-Risiko für Raucher
  • Dürfen Hamburgs Hotels und Ferienwohnungen öffnen?
  • Mehr Fördermittel für Hamburgs Clubs

Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:

  • Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
  • Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
  • Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
  • Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
  • Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).

Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 18,9

 Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Freitag unter 20 gesunken – und liegt nun bei 18,9. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 20,5 gelegen, am Freitag vergangener Woche bei 32,9. Innerhalb eines Tages kamen 108 neu gemeldete Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein hinzu, eine Woche zuvor waren es 172. Die Zahl der gemeldeten Todesfälle stieg um fünf – auf nun insgesamt 1591.

99 Menschen liegen den Angaben zufolge mit Covid-19 im Krankenhaus - das sind fünf weniger als am Vortag. 32 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt, vier weniger als am Dienstag; 29 Patienten wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind die Kreise Herzogtum Lauenburg (29,8) und Stormarn (28,3). Am niedrigsten sind die Werte weiterhin in Schleswig-Flensburg (6,0) und Plön (9,3).

Vorsichtiger Optimismus: Theater Lübeck stellt neuen Spielplan vor

Das Theater Lübeck wagt mit seinem Spielplan 2021/2022 einen Neuanfang nach der Corona-Pandemie. Im Schauspiel seien zwölf und im Musiktheater vorerst fünf Neuproduktionen geplant, gab das Leitungsteam des Hauses am Freitag bekannt. Die weitere Premierenplanung im Musiktheater für den Zeitraum Januar bis Juni 2022 werde im Herbst bekannt gegeben werden.

Das Schauspiel startet mit „Der Untertan“ nach der Romanvorlage von Heinrich Mann am 14. und 15. August in die neue Spielzeit. Weitere Premiere im Schauspiel ist unter anderem die Shakespeare-Bearbeitung „Hamlet“ (28. und 29. August). Als Weihnachtsmärchen hat das Stück „Die Schöne und das Biest“ am 26. November Premiere.

Öffnung der Innengastronomie wird am Dienstag beraten

In zehn bis 14 Tagen sollen weitere Schritte beraten werden. Über die Öffnung der Innengastronomie soll schon am Dienstag entschieden werden. Wenn dann die Infektionslage stabil bleibt, kann über weitere Öffnungen nachgedacht werden, so Tschentscher. "Sobald wir das Gefühl haben, dass wir die Infektionslage fast auf Null bekommen, können wir die restlichen Öffnungsschritte gehen", sagte Tschentscher. Er wies auch darauf hin, dass bei den Lockerungen auf die Balance zwischen den einzelnen Bereichen geachtet wurde.

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Bürgermeister Tschentscher kündigt weitere Lockerungen an

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher verkündete  am Freitagnachmittag die nächsten Öffnungsschritte. Folgende Lockerungen treten am 1. Juni in Kraft:

  • Die Kontaktbeschränkung wird so angepasst, dass private Zusammenkünfte wieder mit bis zu fünf Personen unabhängig von der Zahl der beteiligten Haushalte möglich sind. Kinder unter 14 Jahren werden dabei weiterhin nicht mitgerechnet.
  • Der Präsenzunterricht für alle Klassenstufen an Hamburgs allgemeinbildenden Schulen wird am 31. Mai 2021 starten.
  • Kindertageseinrichtungen starten ab dem 7. Juni in den Regelbetrieb.
  • An den Hochschulen können ab sofort mehr Formate in Präsenz stattfinden, insbesondere Prüfungsvorbereitungen, Prüfungsleistungen sowie Forschungs- und Lehrtätigkeiten in Laboren und Werkstätten.
  • Die Maskenpflicht entfällt in den Straßenzügen, die die Außenalster umschließen.
  • Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen, Campingplätze oder vergleichbare Beherbergungseinrichtungen dürfen unter Auflagen bis zu 60 Prozent ihrer zulässigen Kapazität öffnen. Die Gäste müssen vor dem Beginn der Beherbergung sowie hiernach alle 72 Stunden einen negativen Coronatest vorlegen und ihre Daten für die (digitale) Kontaktnachverfolgung hinterlegen. Darüber hinaus gilt die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske überall abseits des persönlichen Gästebereiches sowie der Restaurant- und Speisebereiche. Gastronomische Angebote im Innenbereich der Beherbergungsbetriebe dürfen ausschließlich für die beherbergten Gäste erbracht werden. Schlafsäle dürfen nur für Personen angeboten werden, die unter die allgemeine Kontaktregel fallen.
  • Kreuzfahrtschiffe können ab 11. Juni 2021 in Hamburg wieder abgefertigt werden. Für Kreuzfahrten gilt ein strenges Hygienekonzept, zu dem ein Nachweis über einen negativen PCR-Test gehört, der vor dem Boarding vorgelegt werden muss und nicht älter als 48 Stunden sein darf.
  • Sport ist mit bis zu 20 Erwachsenen unter freiem Himmel und kontaktfrei mit bis zu 10 Erwachsenen im Innenbereich unter Auflagen (u.a. (digitale) Kontaktnachverfolgung, Testpflicht) möglich. Die bisherige Höchstzahl der Kinder, die am Sport im Freien teilnehmen dürfen, wird aufgehoben.
  • Fitness-, Sport- und Yogastudios dürfen unter entsprechenden Auflagen ihre Innenbereiche öffnen. Voraussetzung ist unter anderem eine Testpflicht, die (digitale) Kontaktnachverfolgung sowie eine Begrenzung des Zugangs von einer Person je 10 qm Fläche. Die Geräte bzw. der individuelle Bewegungsbereich – beispielsweise um die Yogamatte herum – müssen 2,5 m Abstand zueinander haben.
  • Sportveranstaltungen unter freiem Himmel und in Hallen dürfen unter Auflagen mit bis zu 650 Zuschauerinnen und Zuschauern stattfinden (Auflagen: Testpflicht, fester Sitzplatz, (digitale) Kontaktnachverfolgung, medizinische Maskenpflicht).
  • Sonstige Veranstaltungen in Innenräumen sind mit bis zu 50 Personen möglich (Auflagen: Testpflicht, fester Sitzplatz, (digitale) Kontaktnachverfolgung, medizinische Maskenpflicht), soweit es in der Eindämmungsverordnung nicht eine besondere Regelung für diese Veranstaltungsart gibt.
  • Die bezirklichen Standesämter ermöglichen es Hochzeitspaaren zeitnah (ab 28. Mai 2021), sich in Anwesenheit von Gästen (Testpflicht für Gäste) trauen zu lassen, wobei je nach den räumlichen Gegebenheiten bis zu zehn Personen (einschl. Standesbeamte) an der Trauung teilnehmen können. Davon unberührt bleibt es aber bei der generellen Regel, dass private Feierlichkeiten nur im Rahmen der allgemeinen Kontaktbeschränkungen (max. fünf Personen) zulässig sind. Dies betrifft auch alle Aktivitäten von Hochzeitspaaren nach dem hoheitlichen Akt im Standesamt.
  • Angebote von Freizeitaktivitäten im Außen- und Innenbereich dürfen mit einer Begrenzung der Personenzahl in geschlossenen Räumen (analog zum Einzelhandel: 1 Person pro 10 qm Fläche), Maskenpflicht, Vorlage eines Nachweises über einen negativen Coronatest, (digitale) Kontaktnachverfolgung und Einhaltung der Kontaktregeln, angeboten werden (zum Beispiel Kletterseilgärten, Escape-Rooms, Skateparks, etc.). Gruppenangebote sind im Freien mit bis zu 20 Personen und in geschlossenen Räumen mit bis zu zehn Personen zulässig.
  • Chorproben dürfen im Freien stattfinden.
  • Zoologische und botanische Gärten dürfen jetzt auch wieder ihre Innenbereiche öffnen. Auch hier gilt als Zugangsvoraussetzung unter anderem die Vorlage eines Nachweises über einen negativen Coronatest, die (digitale) Kontaktnachverfolgung sowie die Maskenpflicht.
  • Hafen- und Stadtrundfahrten sowie touristische Gästeführungen sind im Außenbereich mit Gruppen bis zu 20 Personen, im Innenbereich mit Gruppen bis zu zehn Personen zulässig. Im Innenbereich gilt als Zugangsvoraussetzung die Vorlage eines Nachweises über einen negativen Coronatest, die (digitale) Kontaktnachverfolgung sowie eine Maskenpflicht (in Fahrzeugen eine FFP-Maskenpflicht wie im ÖPNV). Geschlossene Fahrzeuge (auch Schiffe) dürfen mit maximal sechzig Prozent ihrer Kapazitäten ausgelastet sein.
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Schnelle Impfaktion für alle Schüler in Niedersachsen fraglich

Mangels zusätzlicher Impfstofflieferungen des Bundes wird die Impfung aller Schüler in Niedersachsen gegen das Coronavirus möglicherweise nicht zentral und zeitnah organisiert werden können. Unter Umständen müssten impfwillige Kinder und Jugendliche sich auf die Warteliste für eine Impfung setzen lassen, sagte der Leiter des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Heiger Scholz, am Freitag im Gesundheitsausschuss des Landtags.

Das Gesundheits- und das Kultusministerium berieten zur weiteren Frage der Impfung von Schülern mit der Landesregierung. Abgewartet wurde außerdem die für Freitag erwartete Zulassung der EU-Arzneimittelbehörde EMA für eine Nutzung des Biontech/Pfizer-Impfstoffes für Kinder ab zwölf Jahren.

Niedersachsen hatte am Dienstag ein Konzept zum möglichen flächendeckenden Impfen aller Schüler ab zwölf Jahren gegen Covid-19 vorgelegt. Mit Aktionen in Schulen, kommunalen Gebäuden oder in den Impfzentren hätten demnach alle rund 450 000 Schüler ein Angebot zur Immunisierung erhalten. Die Impfaktion hatte noch vor den Sommerferien im Juli beginnen sollen.

Mit der Klarstellung des Bundes beim Impfgipfel am Donnerstag, dass es keinen zusätzlichen Impfstoff für das Impfen von Schülern geben wird, ist die Aktion nun aber mehr als unsicher. „Wir haben die Jugendlichen weiter im Fokus und wollen gerne ein Impfangebot machen“, sagte ein Kultusministeriumssprecher.

64-Jähriger stirbt nach Corona-Impfung – Zusammenhang wird geprüft

Ein 64 Jahre alter Mann ist nach einer Corona-Schutzimpfung in Flensburg gestorben. Der Mann kam nach Angaben der Staatsanwaltschaft vom Freitag einen Tag nach der Impfung am 22. Mai ins Krankenhaus und starb dort wenig später. Zuerst berichtete das „Flensburger Tageblatt“.

Die Obduktion habe als Todesursache eine Koronarthrombose ergeben, ein Blutgerinnsel in einem Herzkranzgefäß. Ob eine Vorerkrankung oder die Impfung ursächlich war, werde noch untersucht. Der 64-Jährige hatte den Impfstoff von Johnson & Johnson erhalten.

Norderstedter Arriba-Bad öffnet am 1. Juni

Wie die Stadtwerke Norderstedt am Freitag mitteilen, ist das Arriba Erlebnisbad ab 1. Juni wieder geöffnet: "Etwa 75 Prozent unseres Angebots stehen den Gästen ab 1. Juni zur Verfügung", so Betriebsleiter Stefan Mölck. Ausgenommen von der Wiedereröffnung sind vorerst das Wellenbad, die Solarien und die Massageliegen.

Bis zu 300 Menschen gleichzeitig dürfen das Erlebnisbad besuchen, bis zu 250 Menschen die Außenanlagen des Strandbades. Voraussetzung ist ein aktueller negativer Corona-Test.

Corona-Pause beendet: Plaza der Elbphilharmonie wieder geöffnet

Die Plaza der Elbphilharmonie hat nach sieben Monaten Zwangspause wieder geöffnet.
Die Plaza der Elbphilharmonie hat nach sieben Monaten Zwangspause wieder geöffnet (Archivbild). © dpa | Markus Scholz

Nach sieben Monaten Corona-Pause hat die Plaza der Elbphilharmonie am Freitag wieder für Besucher geöffnet. In 37 Metern Höhe konnten die erste Gäste auf der Aussichtsplattform den spektakulären Rundumblick über die Stadt und den Hafen genießen. Die Zahl der Personen, die sich gleichzeitig auf der Plaza aufhalten können, ist wegen des Sicherheitsabstands von 1,5 Metern begrenzt. Der Besuch wird über die Ausgabe von Online-Tickets geregelt. Besucher müssen zudem eine medizinische Maske tragen.

Der Konzertsaal der Elbphilharmonie wird ebenso wie die Laeiszhalle am 31. Mai eröffnet. Dann steht das Abschlusskonzert der Trilogie „Song of America: A Celebration of Black Music“ mit Thomas Hampson (Bariton) und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen (Leitung: Roderick Cox) auf dem Programm. In der Laeiszhalle startet Chefdirigent Sylvain Cambreling mit einem Mozart-Programm.

Konzertbesucher müssen einen negativen Coronatest oder ihren Impfpass vorlegen. Es besteht Maskenpflicht, auch am Platz während des Konzerts. Zudem werden nur rund ein Drittel der Plätze belegt.

Hamburger Kitas ab 7. Juni wieder im vollen Regelbetrieb

In Hamburg gehen die Kitas angesichts rückläufiger Corona-Zahlen und des Impffortschritts in wenigen Tagen wieder in den Normalbetrieb ohne zeitliche Einschränkungen. Alle Kinder könnten vom 7. Juni wieder für die volle Zeit in die Kita gehen, sagte Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) am Freitag. „So früh wie verantwortlich möglich sind wir bereits in einen eingeschränkten Regelbetrieb gestartet, damit alle Kinder wieder in die Kita gehen können. In wenigen Tagen fallen dann auch die bestehenden Einschränkungen weg.“

Kita-Kinder toben in einer Turnhalle: Hamburg öffnet seine Kindertagesstätten ab 7. Juni wieder für den vollen Regelbetrieb (Symbolbild).
Kita-Kinder toben in einer Turnhalle: Hamburg öffnet seine Kindertagesstätten ab 7. Juni wieder für den vollen Regelbetrieb (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Sie sei sehr froh, dass dann endlich wieder die volle Betreuung zur Verfügung stehe. „Für alle Eltern ist das eine wichtige Entlastung - und die Kinder kommen wieder zu ihrem Recht.“ Mittlerweile seien die Kita-Beschäftigten mehrheitlich geimpft. Hygieneregelungen und Infektionsschutzvorkehrungen müssen in den Kitas dennoch weiter aufrechterhalten werden.

In Hamburg müssen Eltern für ein Betreuungsangebot ab der sechsten Stunde einen am Gehalt orientierten Beitrag zahlen. Während der eingeschränkten Kita-Betreuung hatte die Stadt diese Familienanteile der Kita-Kosten übernommen. Dafür seien seit Beginn der Pandemie rund 59 Millionen Euro ausgegeben worden, hieß es aus der Sozialbehörde. Vom 7. Juni an müssen die Eltern ihre Beiträge wieder zahlen.

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Digitalisierung durch Corona: Schon 200 Videoverhandlungen am Landgericht

Vor dem Landgericht Itzehoe hat es seit Beginn der Corona-Pandemie gut 200 Videoverhandlungen gegeben. Wie das Gericht am Freitag während des Jahrespressegesprächs mitteilte, werde diese Art der Verhandlung insbesondere in Zivilprozessen genutzt, um persönliche Kontakte und lange Anfahrtswege zu vermeiden. Fast 300 Klagen bezogen sich dabei auf den sogenannten Dieselskandal in der Automobilindustrie.

Das Landgericht in Itzehoe (Archivbild).
Das Landgericht in Itzehoe (Archivbild). © dpa | Bodo Marks

Insgesamt stieg die Zahl der erstinstanzlichen Zivilsachen den Angaben zufolge von 1877 im Jahr 2019 auf 2003 im vergangenen Jahr. Die Menge der erstinstanzlichen Strafsachen sei mit 49 Fällen (2019: 50) etwa konstant geblieben. Deutlich zurück von 500 (2019) auf 324 (2020) gingen demzufolge die Unternehmensinsolvenzen. Als einen Grund dafür nannte das Landgericht die wegen der Pandemie ausgesetzte Insolvenzantragspflicht.

Nach einem gut einmonatigen Notbetrieb läuft im Landgericht Itzehoe, zu dessen Bezirk auch die Amtsgerichte in der Störstadt sowie in Pinneberg, Meldorf und Elmshorn gehören, der Normalbetrieb unter Corona-Bedingungen. Auch wenn die Themen Homeoffice und Gericht nur schlecht zueinander passten, sagte Landgerichtspräsident Bernhard Flor: „Die Justiz und den Rechtsstaat gibt es auch in der Pandemie.“

Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick

Corona-Lage in Hamburg entwickelt sich positiv – mit einer Ausnahme

Die Corona-Lage in Hamburg entwickelt sich weiter positiv - mit einer Ausnahme: Zwar sinken sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch die Zahl der Covid-19-Fälle in den Krankenhäusern. Aber das RKI meldet am Freitag eine sehr hohe Zahl neuer Todesfälle.

85 neue Corona-Fälle meldet die Stadt am Freitag, das sind sechs mehr als am Donnerstag, aber 14 weniger als vor einer Woche. Damit sinkt die Inzidenz weiter und liegt nun bei 27,1. Die Zahl der Covid-19-Fälle in Hamburger Krankenhäusern ist ebenfalls deutlich zurückgegangen: Insgesamt werden nur noch 111 Menschen wegen einer Infektion mit dem Coronavirus in Hamburger Kliniken behandelt, vor einem Monat waren es noch fast drei Mal so viele (304 am 28. April). Auch die Zahl der Schwersterkrankten sinkt: 56 Menschen werden derzeit auf Intensivstationen in Hamburg behandelt, das sind zwei weniger als gestern und halb so viele wie Ende April (110 am 28. April).

Gleichzeitig steigt die Zahl der Corona-Toten deutlich: Neun weitere Todesfälle im Zusammenhang meldet das RKI seit Donnerstag. Damit liegt die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie nun bei 1557.

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Hamburg genehmigt weitere Modellprojekte im Vereinssport

Wie die Innenbehörde am Freitag mitteilt, können drei weitere Modellprojekte aus dem Hamburger Vereinssport ab sofort umgesetzt werden: Die Anträge der TSG Bergedorf, der Karate Academy aus Hoheluft und der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNG) wurden genehmigt.

Miniatur Wunderland empfängt wieder Besucher

Aufkleber weisen den ersten Besuchern des Miniatur Wunderlands den Weg durch die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt.
Aufkleber weisen den ersten Besuchern des Miniatur Wunderlands den Weg durch die größte Modelleisenbahn-Anlage der Welt. © dpa | Jonas Walzberg

Nach dem jüngsten Corona-Lockdown sind die ersten Besucher in das wieder geöffnete Miniatur Wunderland in Hamburg gekommen. Aufgrund der Restriktionen darf die Modelleisenbahnanlage vorerst jedoch nur wenige Gäste einlassen. „Damit ist ein halbwegs rentabler Betrieb meilenweit entfernt. Mit jeder Öffnungsstunde vergrößern wir unseren Verlust um gut 100 Euro“, teilte die Miniatur Wunderland Hamburg GmbH bereits im Vorfeld der Wiedereröffnung mit. Zahlreiche Anfragen von Familien und der Wunsch des Teams haben demnach dann doch zu der Öffnung geführt.

Trotz der coronabedingten Besucherpause hatte es nach Angaben des Miniatur Wunderlandes aber keinen Stillstand in der Anlage gegeben. Der Lockdown sei dazu genutzt worden, alle Arbeiten und Projekte anzugehen, die mit Besuchern nicht möglich seien. Das Miniatur-Wunderland zählte vor Corona mit 1,4 Millionen Besuchern pro Jahr und seiner riesigen Modelleisenbahn zu den beliebtesten Attraktionen in der Hafenstadt.

Krisenstab: Gefahr durch indische Corona-Variante noch nicht gebannt

Trotz der Entspannung der Corona-Lage ist die Gefahr der in Indien entdeckten Variante des Coronavirus aus Sicht des Krisenstabs der Landesregierung noch nicht gebannt. Wie der Chef des Krisenstabs, Heiger Scholz, am Freitag in Hannover sagte, stiegen die Infektionszahlen in Großbritannien, wo die Variante verstärkt auftritt, seit Donnerstag wieder an. Die Frage sei, ob die indische Variante die sinkende Kurve der Neuinfektionen gefährden könne. „Das scheint der Fall zu sein.“

Insofern werde auf den aktuellen Stufenplan 2.0 mit Lockerungen der Corona-Beschränkungen wohl ein Stufenplan 3.0 folgen, der auch mögliche Auswirkungen der indischen Variante in den Blick nehme, sagte Scholz im Gesundheitsausschuss des Landtags.

Senat warnt vor erhöhtem Corona-Risiko für Raucher

Raucher haben ein höheres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken (Symbolbild).
Raucher haben ein höheres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken (Symbolbild). © picture alliance | Unbekannt

Vor dem Weltnichtrauchertag am 31. Mai warnt der Senat, dass die Gefahr für Raucher durch das Coronavirus erhöht ist: Aktuelle Studien belegten, "dass sich Raucherinnen und Raucher leichter mit dem Coronavirus infizieren und die Krankheit oftmals einen schwereren Verlauf nimmt", heißt es in der Mitteilung vom Freitag. Ein weiteres Infektionsrisiko bestehe "durch die für Rauchende typische Gewohnheit, beim Rauchen oftmals mit den Fingern das Gesicht bzw. den Mund zu berühren, ohne vorher die Hände zu desinfizieren".

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Kampagne mit dem Titel "Commit to Quit" (in etwa: "Sa ja zum Aufhören") aufgelegt, mit der Raucher zum Aufhören motiviert werden sollen. Auch Hamburg hat eine eigene Webseite mit Informationen zum Nichtrauchen. Laut Mikrozensus von 2017 rauchen etwa 28 Prozent der erwachsenen Hamburgerinnen und Hamburger.

Lockerungen in Hamburg: Öffnung von Hotels wird Thema

Nach Angaben von Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) sind für Hamburg angesichts rückläufiger Corona-Zahlen weitere Öffnungsschritte auch bei Kitas geplant – zuvor hatte das Hamburger Abendblatt bereits berichtet. „Klar ist, es wird weitere Öffnungen bei dem Thema Schule geben, es wird weitere Betriebsöffnungen für das Thema Kita geben. Wir wollen im Sport mehr möglich machen - draußen und drinnen, jetzt auch mehr für Erwachsene und größere Gruppen für Kinder“, sagte Leonhard am Freitag bei NDR Info.

Der Hamburger Senat will an diesem Freitag über weitere Lockerungen entscheiden. Die Öffnung von Hotels und Ferienwohnungen soll ebenfalls besprochen werden. „Und auch zum Beispiel bei der Beherbergung wollen wir wieder einiges möglich machen.“

Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD, Archivbild).
Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD, Archivbild). © HA | Marcelo Hernandez

Mit Blick auf die geplanten Corona-Schutzimpfungen für Kinder ab 12 Jahren - im Falle einer Zulassung - sei es die richtige Entscheidung, dass für die Mädchen und Jungen zunächst kein Impfstoff reserviert werde. „In diesem Fall finde ich das richtig. Die Reservierung wäre ja erfolgt auf Kosten anderer Impfungen.“ Es sei aufgrund der derzeit geringen Liefermengen lediglich möglich gewesen, die Mengen bei den Kontingenten der Haus- und Betriebsärzte abzuziehen. Das sei deshalb die vernünftige Entscheidung gewesen.

Das bedeute gleichzeitig allerdings auch, dass nach einer Zulassung des Corona-Impfstoffes für Kinder noch mehr Menschen um die gleiche Impfstoffmenge konkurrieren werden. „Insofern wird es mit den Kinderimpfungen sehr langsam gehen, und das wird viele wahrscheinlich unzufrieden machen.“

Dass derzeit nicht deutlich mehr geimpft werde, liege ausschließlich daran, dass es nicht genügend Impfstoff gebe. Hamburg hoffe aber auf eine Ausgleichslieferung im Juli, nachdem die Hansestadt zuletzt gemessen am Bevölkerungsdurchschnitt weniger Impfstoff erhalten und zudem für Grenzländer auf Impfdosen verzichtet hatte. Derzeit seien alle 17.000 Erstimpfungs-Termine für Juni vergeben. „Wenn wir dann unsere Ersatzlieferungen bekommen, können wir neue Termine vergeben. Vorher geht das leider nicht“, sagte Leonhard weiter.

Mehr Fördermittel für Hamburgs Clubs

Die staatlichen Fördermittel des Programms „Neustart Kultur“ für den Erhalt von Musikclubs werden von 32 auf 37 Millionen Euro erhöht. Die Initiative „Erhalt und Stärkung der Musikinfrastruktur in Deutschland“, finanziert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, richtet sich an kleinere und mittlere Spielstätten im gesamten Bundesgebiet. Bereits im vergangenen Jahr konnten Musikclubs eine Förderung beantragen. Wegen des zweiten Lockdowns ab November 2020 wurde das Teilprogramm mehrfach angepasst und zunächst bis Ende 2021 verlängert. Die Clubs erhalten, gestaffelt nach Publikumskapazität, Fördermittel bis zu einer Höhe von 150.000 Euro.

Der Eingang des Mojo Clubs in Hamburg (Archivbild).
Der Eingang des Mojo Clubs in Hamburg (Archivbild). © HA | Marcelo Hernandez

„Dank der Aufstockung der Mittel ist es jetzt sogar möglich alle Clubs zu fördern, deren Anträge den Förderbedingungen entsprechen. So können wir 70 weitere Clubs beim Neustart ihrer Programme finanziell unterstützen“, erklärte Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik gGmbH, „diese Gelder können bis Ende des Jahres eingesetzt werden. Für 2022 arbeiten wir an weiteren Förderangeboten, denn die Auswirkungen der Pandemie werden die Clubs auch im kommenden Jahr beschäftigen.“

Der Förderanteil des aktuellen Teilprogramms beträgt dabei bis zu 90 Prozent der förderfähigen Ausgaben, bei einem Eigenanteil von mindestens zehn Prozent. Im Fokus stehen vor allem die Programmplanung sowie die öffentlichkeitswirksame Präsentation der Wiederaufnahme des Konzertbetriebs.

Corona-Lage in Niedersachsen entspannt sich weiter

Das Corona-Infektionsgeschehen in Niedersachsen entspannt sich weiter. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist am Freitag leicht zurückgegangen und liegt nun bei 25,6 - so viele Menschen steckten sich pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen an, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Am Donnerstag waren für ganz Niedersachsen noch 27,9 Infektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche registriert worden. Am Freitag wurden 424 Neuinfektionen gezählt, die Gesamtzahl der Infektionen stieg damit auf 257 191. Die Zahl der Todesfälle stieg um 14 auf inzwischen 5598.

Die Daten bildeten am Freitag aber, wie eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums sagte, nicht das komplette Infektionsgeschehen ab. Die Region Hannover als größter Ballungsraum des Landes konnte aus technischen Gründen keine Daten übermitteln.

Alle Kreise und kreisfreien Städte in Niedersachsen lagen unter der kritischen Marke von 100. Die höchste Inzidenz verzeichnete die Stadt Emden mit 84,1, gefolgt vom Landkreis Holzminden (63,9) und der Stadt Delmenhorst (50,3). Auf die niedrigsten Werte kamen der Landkreis Cuxhaven mit 6,1, der Landkreis Friesland (8,1) und der Landkreis Uelzen (8,7).

Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen

  • Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
  • Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
  • Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
  • Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
  • Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
  • Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.

Senat entscheidet über weitere Corona-Lockerungen

Angesichts weiter rückläufiger Corona-Zahlen wird der Hamburger Senat am Freitag über weitere Lockerungen entscheiden. Bei diesem dritten Öffnungsschritt soll es laut Senatsplan um die Bereiche Sport, Kultur, Schule, Hochschule und Kontaktbeschränkungen gehen. Die Rückkehr aller Hamburger Schüler in den Präsenzunterricht am kommenden Montag war bereits am Mittwoch verkündet worden. Spekuliert wurde über eine vorgezogene Öffnung der Innengastronomie sowie der Hotels und Ferienwohnungen, wie dies in den Nachbarbundesländern teils bereits schon der Fall ist.

Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats (Archivbild).
Marcel Schweitzer, Sprecher des Hamburger Senats (Archivbild). © imago/Chris Emil Janßen | Unbekannt

Der Senat hatte sich bei seiner regulären Sitzung am Dienstag darauf verständigt, am Freitag über die nächsten Lockerungen zu entscheiden und anschließend detailliert darüber zu informieren. Weitere Öffnungen sind aber frühestens am Dienstag kommender Woche zu erwarten, da zwischen den einzelnen Schritten 10 bis 14 Tage liegen sollen, wie Senatssprecher Marcel Schweitzer sagte. Erst am vergangenen Sonnabend waren Einzelhandel und Außengastronomie geöffnet worden.

Lesen Sie auch: Neue Lockerungen in Hamburg: Diese Öffnungen stehen an

Theater und Konzerthäuser in Hamburg öffnen wieder

Unter strengen Auflagen dürfen von Freitag an die Hamburger Theater und Konzerthäuser wieder öffnen. Den Anfang macht die Staatsoper mit einer Doppelpremiere: Am Freitag (18.30 Uhr) startet der Opernbetrieb in der Corona-Pandemie mit der Premiere von „Aggrippina“ in der Inszenierung von Barrie Kosky.

Ab heute mit Publikum: die Staatsoper in der Dammtorstraße.
Ab heute mit Publikum: die Staatsoper in der Dammtorstraße. © Michael Rauhe / FUNKE Foto Services | Michael Rauhe

Am Sonnabend (19.30 Uhr) feiert das Ballett „Beethoven-Projekt II“ von John Neumeier Premiere. Bereits am Freitag öffnet auch die Plaza der Elbphilharmonie. Dann können Besucher wieder die spektakuläre Aussicht über den Hafen genießen. Besucher müssen einen negativen Coronatest vorlegen, die Maskenpflicht bleibt auch am Platz während der Vorstellung bestehen.

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Erste Urlaubsgäste in Mecklenburg-Vorpommern – Neustart für Tourismus

Nach siebenmonatiger Zwangspause kann der Tourismus im Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern neu starten. Von diesem Freitag (28.05.) an dürfen Hotels, Pensionen, Ferienhaus- und Zeltplatzbetreiber wieder Gäste aufnehmen. Das gilt zunächst nur für Urlauber aus dem eigenen Bundesland. Die umstrittenen Einreisebeschränkungen für Zweitwohnungsinhaber, Dauercamper und Bootsbesitzer entfallen.

Die ersten Strandkörbe warten – wie hier in Binz auf Rügen – auf Urlauber.
Die ersten Strandkörbe warten – wie hier in Binz auf Rügen – auf Urlauber. © picture alliance | Unbekannt

Eine Woche später, zum 4. Juni, öffnet sich das Land auch wieder für den bundesweiten Übernachtungstourismus. Vom 11. Juni an dürfen zudem Tagestouristen wieder einreisen. Wer in Mecklenburg-Vorpommern Urlaub machen will, muss bei der Anreise einen negativen Corona-Test vorlegen, der dann alle drei Tage aktualisiert werden muss.

Grund für den vorgezogenen Neustart waren die deutlich zurückgegangen Corona-Infektionszahlen. Mit knapp 20 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner wies der Nordosten zuletzt die geringste Sieben-Tage-Inzidenz aller Bundesländer auf. Ursprünglich sollte die Saison für Einheimische am 7. Juni und für Auswärtige am 14. Juni beginnen. Die von der Branche lange herbeigesehnte und nun vorgezogene Öffnung kam für viele Beherbergungsbetriebe aber offenbar zu überraschend. So werden viele Anbieter nicht gleich von Anfang an öffnen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.

Corona: Diese Testverfahren gibt es

  • PCR-Test: Weist das Virus direkt nach, muss im Labor bearbeitet werden – hat die höchste Genauigkeit aller Testmethoden, ist aber auch die aufwendigste
  • PCR-Schnelltest: Vereinfachtes Verfahren, das ohne Labor auskommt – gilt als weniger zuverlässig als das Laborverfahren
  • Antigen-Test: weniger genau als PCR-(Schnell)Tests, dafür zumeist schneller und günstiger. Laut RKI muss ein positives Testergebnis durch einen PCR-Test überprüft werden, ein negatives Ergebnis schließt eine Infektion nicht aus, insbesondere, wenn die Viruskonzentration noch gering ist.
  • Antigen-Selbsttest: Die einfachste Test-Variante zum Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus. Wird nicht von geschultem Personal, sondern vom Getesteten selbst angewandt. Gilt als vergleichsweise ungenau.
  • Antikörper-Test: Weist keine akute, sondern eine überstandene Infektion nach – kann erst mehrere Wochen nach einer Erkrankung sinnvoll angewandt werden
  • Insgesamt stellt ein negatives Testergebnis immer eine Momentaufnahme dar und trifft keine Aussagen über die Zukunft

Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 20,5

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist am Donnerstag weiter gesunken – auf 20,5. Das geht aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervor. Am Vortag hatte die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 21,8 gelegen, am Donnerstag vergangener Woche bei 30,3.

Innerhalb eines Tages kamen 74 neu gemeldete Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein hinzu, eine Woche zuvor waren es 115. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit dem Virus liegt den Angaben des Ministeriums zufolge weiter bei 1586.

104 Menschen liegen den Angaben zufolge mit Covid-19 im Krankenhaus - das sind sechs weniger als am Vortag. 36 Corona-Patienten wurden noch auf Intensivstationen behandelt, einer weniger als am Dienstag; 31 Patienten wurden beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz sind die Kreise Herzogtum Lauenburg (30,8) und Pinneberg (30,7). Am niedrigsten sind die Werte in Schleswig-Flensburg (7,0) und Plön (9,3).

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Corona auch bei Gosch auf Sylt – über 1000 Kontaktpersonen

Nachdem sieben Mitarbeiter zweier Restaurants auf Sylt positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hat der Kreis nun mehr als 1000 Kontaktpersonen ermittelt – der Großteil von ihnen sind Urlauber. Betroffen sind auf der Nordseeinsel laut Kreis das Restaurant Vogelkoje in Kampen und das Gosch-Restaurant Knurrhahn in List.

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Tschentscher: Impfstoffverteilung "sehr kritikwürdig"

Die bislang ungleichmäßige Verteilung des Corona-Impfstoffs über die Länder werde zeitnah ausgeglichen, teilte Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) in seinem Statement am Donnerstagabend nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern mit. Die bisherigen regionalen Unterschiede seien „sehr kritikwürdig“, so Tschentscher. Bei der künftigen Verteilung werde der Bevölkerungsanteil nun stärker berücksichtigt. Hamburg liege auf dem vorletzten oder sogar letzten Platz bei der Impfstofflieferung, ärgerte sich Tschentscher.

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Bezüglich der Impfungen von Kindern und Jugendlichen stellte Tschentscher klar, dass die Öffnung der Schulen unabhängig von einem Beschluss über die Corona-Impfung Minderjähriger stattfinden werde. Es werde "eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur geben“, teilte Tschentscher in seinem Statement mit. Darüber hinaus werde die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Empfehlung aussprechen – ob und in welchen Fällen eine Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche auch medizinisch empfohlen sei. Die Datenlage dazu werde derzeit sehr sorgfältig ausgewertet.

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Brandanschlag auf Rathaus wegen Corona-Regeln - Ermittlungen laufen

Rund zwei Monate nach einem Brandanschlag auf das Delmenhorster Rathaus laufen die Ermittlungen gegen den mutmaßlichen Täter weiter. Der Beschuldigte befinde sich weiterhin in Untersuchungshaft. Gegen ihn werde wegen des Vorwurfs der Brandstiftung ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft Oldenburg auf Anfrage mit. Mit einem Eingang der Akten bei der Staatsanwaltschaft werde Anfang Juni gerechnet. Am 23. März hatte ein 30-Jähriger aus Wut und Ärger über die Corona-Regeln Molotow-Cocktails in das Rathaus von Delmenhorst geworfen. Er hatte die Tat gestanden. Niemand wurde bei dem Anschlag verletzt.

Laut Polizei soll der Mann am Tattag gegen 22.30 Uhr mehrere als Molotow-Cocktails präparierte Flaschen durch eingeschlagene Fenster ins Rathaus geworfen haben. Zeugen hatten ihn damals aufgehalten, bis die Polizei ihn festnahm. Die Flammen konnten rasch gelöscht werden. Beschädigt wurde ein Raum der Touristeninformation Delmenhorst. Die Schadenssumme liegt der Stadt Delmenhorst noch nicht abschließend vor.

Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag