Hamburg. Die Kanzlerin versprach, die Impflieferungen, die Hamburg zu wenig erhalten hat, auszugleichen. Trotzdem sei das Vakzin knapp.
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich mit dem Ergebnis des Impfgipfels zwischen Bund und Ländern in einem ihm wichtigen Punkt zufrieden. „Ich bin sehr froh, dass die Bundeskanzlerin zugesagt hat, die Impflieferungen, die Hamburg zu wenig erhalten hat, zeitnah auszugleichen“, sagte Tschentscher in einem Statement im Rathaus am Donnerstagabend. Der Bürgermeister hatte die Verteilung der Impfstoffkontingente im Vorfeld des Treffens als „ungerecht und unfair“ bezeichnet.
Beim Bund-Länder-Gipfel wurde nun vereinbart, die aktuellen Bevölkerungszahlen in die Verteilungsberechnungen einzubeziehen. Hamburg rechnet nun mindestens mit 40.000 bis 70.000 Impfdosen zusätzlich. Damit können nach Einschätzung von Experten zusätzliche Termine für Erstimpfungen im Juni angeboten werden. Tschentscher hatte beim Bund-Länder-Gipfel mehrfach auf Strukturfehler des bisherigen Verteilungssystems hingewiesen.
Weiterhin zu wenig Impfstoff in Hamburg
Der Bürgermeister betonte, dass es gleichwohl weiterhin zu wenig Impfstoff insgesamt gebe. Zwar hätten Bund und Länder beschlossen, dass auch Kinder und Jugendliche von zwölf Jahren an grundsätzlich geimpft werden sollen, wenn die Ständige Impfkommission eine entsprechende Empfehlung aus medizinischer Sicht ausspricht, womit in Kürze gerechnet wird. „Der Personenkreis der Impfberechtigten wird also größer, ohne dass es aber mehr Impfstoff gibt“, betonte Tschentscher.
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Derzeit ist nach den Worten Tschentschers noch offen, wie Hamburg bei den Impfungen weiter vorgeht. „Es kann sein, dass wir gesonderte Regelungen für Kinder und Jugendliche treffen, aber es wird wahrscheinlich keine sofortigen Termine geben, und es gibt auch keinen Anspruch auf eine Impfung“, sagte Tschentscher.
Leonhard: Keine großen Impfstoffmengen zur Verfügung
Entsprechend hatte sich auch Sozial- und Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) im Vorfeld des Bund-Länder-Impfgipfels geäußert. „Entgegen mancher Ankündigung ist es derzeit nicht so, dass wir große Impfstoffmengen zur Verfügung haben. Es geht voran, aber es wird wie angekündigt noch mindestens den ganzen Sommer in Anspruch nehmen, bis alle Interessierten auch ein Impfangebot erhalten haben“, sagte Leonhard.
Laut Impfdashboard des Robert-Koch-Instituts hat der Bund Hamburg 1.092.396 Impfdosen geliefert, von denen 982.670 verabreicht worden sind (Stand: 26. Mai). Das entspricht einer Quote von 89,96 Prozent. Hamburg liegt damit im Mittelfeld der 16 Bundesländer.