Hamburg. Nur in einem anderen norddeutschen Bundesland sind die fertigen Eigenheime “von der Stange“ noch unbeliebter.
Bauherren in Hamburg entscheiden sich relativ selten für ein Fertighaus. Das zeigen amtliche Daten, die der Bundesverband Deutscher Fertigbau in Bad Honnef bekanntgab. Demnach lag der Anteil der Genehmigungen für die Fertigbau-Variante an allen Ein- und Zweifamilienhäusern in der Hansestadt in der ersten Jahreshälfte 2020 bei gerade einmal 8,1 Prozent. Hamburg belegt damit den bundesweit zweitletzten Rang.
Nur Bremen (4,5) hatte einen noch geringeren Wert. Niedersachsen belegt Platz drei und bleibt ebenfalls ein Fertighaus-Muffel: Demnach lag der Anteil der Genehmigungen für die Fertigbau-Variante an allen Ein- und Zweifamilienhäusern dort in der ersten Jahreshälfte bei 9,0 Prozent – der Bundesschnitt war mit 22,1 Prozent mehr als doppelt so hoch.
Trotz Corona: Gute Ergebnisse für Fertighausbranche
Die im Verhältnis meisten Ein- und Zweifamilienhäuser mit vorgefertigten Komponenten wurden für Baden-Württemberg (38,5 Prozent) gemeldet. Hessen lag auf Platz zwei, dort entfiel fast ein Drittel aller Baugenehmigungen (31,9 Prozent) auf solche Häuser. Absolut gesehen entschieden sich Bauherren in Niedersachsen im ersten Halbjahr in 642 von insgesamt 7157 Fällen für ein Fertiggebäude.
Der Branchenverband zeigte sich unterm Strich zufrieden mit dem Trend: „Die Neubautätigkeit bei Ein- und Zweifamilienhäusern entwickelte sich trotz Corona und hoher Vorjahreswerte weiter positiv. Besonders gut schnitt dabei die Fertighausbranche ab.“
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Bei der Gesamtzahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude kam es in Niedersachsen zuletzt zu einem deutlichen Plus. Wie die landeseigene Investitions- und Förderbank (NBank) kürzlich unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Landesamtes mitteilte, gab es bis Ende Juni 10,1 Prozent mehr Zustimmungen der Behörden als im Vorjahreszeitraum. Die konjunkturelle Corona-Eintrübung macht sich in der Bauwirtschaft bisher nicht so stark bemerkbar wie in vielen anderen Branchen.