Hamburg. Schleswig-Holstein lockert weiter. Hunderte Schulkinder in Quarantäne. Ostfriesische Inseln bleiben für Tagestouristen gesperrt.

Das öffentliche Leben im Norden nimmt weiter Fahrt auf. An diesem Freitag konkretisiert die schleswig-holsteinische Landesregierung die Beschlüsse der Koalitionsspitzen von CDU, Grünen und FDP zu neuen Lockerungen, die von Montag an gelten sollen. Auch in Niedersachsen tritt kommende Woche eine neue Corona-Verordnung in Kraft, die heute vorgestellt wird. Doch in Göttingen müssen Hunderte Schüler in Quarantäne. Hamburg will benachteiligten Schulkindern helfen. Und ein Männerchor rettet eine Kultkneipe.

Die Corona-News für Hamburg und den Norden am Freitag, den 5. Juni 2020:

Corona-Folgen: Enormer Schaden durch Schwarzarbeit

Friedrich Schneider, Experte für Schattenwirtschaft, rechnet während der Pandemie mit einem enormen Schaden durch Schwarzarbeit. Denn derzeit sind etwa 7,5 Millionen Deutsche in Kurzarbeit, erheblich mehr als beispielsweise während der Finanzkrise. Nach langjährigen Studien zum Thema geht Schneider bei der deutschen Kurzarbeiterregelung von einem Missbrauch durch drei bis vier Prozent der Betroffenen aus, die nebenbei einer illegalen Beschäftigung nachgehen.

„Dadurch ergibt sich eine Betrugssumme zwischen 494 Millionen und 662 Millionen Euro“, rechnet der Wirtschaftsprofessor im Hamburger Abendblatt vor, „das ist die Summe, die der Staat zu viel gezahlt hat“. Andererseits entstehe zugleich eine „schwarze Wertschöpfung“ zwischen 252 und 336 Millionen Euro. Wie Hamburger Firmen gegen schwarzarbeitende Mitarbeiter vorgehen, steht am Sonnabend im Abendblatt und auf abendblatt.de

Timmendorfer Strand behält Corona-Regeln bei

Timmendorfer Strand wird auch an den kommenden Wochenenden verschärfte Regeln zur Minimierung des Ansteckungsrisikos aufrechterhalten: Wie die Ostsee-Gemeinde mitteilte, ist die Strandpromenade zwischen Timmendorfer Strand und Niendorf weiter für den Radverkehr gesperrt, die Regelung gilt vorerst bis zum 28. Juni.

Zudem bleibt die Parkscheibenregelung auf den Großparkplätzen P1-P5 am Wochenende bestehen, die die Parkzeit auf drei Stunden begrenzt. „Wir alle müssen weiterhin achtsam und verantwortungsbewusst sein. Bitte halten Sie sich an die Abstandsregeln und bleiben Sie gesund“, so der Timmendorfer Bürgermeister Robert Wagner.

Gleichzeitig fordert die Industrie- und Handelskammer (IHK) im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern weitergehende Lockerungen: Die IHK Schwerin will durchsetzen, dass die Beschränkungen für Tagesgäste und die Kapazitätsgrenze für Hotels und Herbergen umgehend aufgehoben werden: Im gesamten touristischen Betrieb fehlten die Tagesgäste aus den Metropolregionen Hamburg und Berlin. Die IHK sieht die Branche in Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu den Nachbarländern benachteiligt.

Schleswig-Holstein lockert weiter

In Schleswig-Holstein sind von Montag an wieder Besuche in Schwimmbädern, Saunen und Freizeitparks möglich. Auch Hallenbäder dürfen mit entsprechenden Konzepten und Auflagen wieder öffnen. Das beschloss die Landesregierung am Freitag in Kiel, die damit Beschlüsse der Koalitionsspitzen vom Dienstag umsetzte.

Von Montag an sind auch Zusammenkünfte von bis zu zehn Personen sowohl im privaten wie im öffentlichen Raum wieder zulässig - ohne die Beschränkung auf zwei Familien. Und touristische Anbieter dürfen Busreisen - etwa Ausflugsfahrten - wieder anbieten. Die Belegung ist auf 50 Prozent der Sitzplätze begrenzt. Mund-Nasen-Bedeckungen sind ebenfalls zu tragen.

Die Maskenpflicht im öffentlichen Raum, die vor allem den öffentlichen Nahverkehr sowie Einkäufe betrifft, bleibt bestehen. Die Nutzung von sanitären Gemeinschaftseinrichtungen und Sammelumkleiden, beispielsweise auf Campingplätzen oder in Sporteinrichtungen, ist mit entsprechenden Hygienekonzepten wieder möglich.

Zudem gibt es ab dem 15. Juni Erleichterungen für Bewohner sowie Besuchende von Einrichtungen der Pflege und der Eingliederungshilfe. Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) erläuterte, dass die Einrichtungen ab 15. Juni verpflichtet seien, entsprechende Besuchskonzepte zu erstellen, die das Recht auf Besuche in der Praxis besser umsetzen.

Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) appellierte an die Bürger: „Jeder Mensch in Schleswig-Holstein kann dazu beitragen, dass wir den Weg zurück zur Normalität fortsetzten können. Halten Sie weiterhin Abstand wo es möglich ist, beachten Sie Hygieneregeln und schützen damit sich und andere.“ Und er betonte: „Wir befinden uns weiterhin in einer Pandemie.“ Günther dankte allen, die Rücksicht nehmen und damit helfen, „dass wir Schritt für Schritt in unser gewohntes Leben zurückkehren können“. Ein wichtiger Gradmesser für erforderliche Maßnahmen bleib die Entwicklung der Infektionszahlen. „Abhängig davon sind auch zukünftig Lockerungen, aber auch Verschärfungen möglich“, sagte der Regierungschef.

Der Hansa-Park wird am Montag noch nicht öffnen. Man werde aber voraussichtlich am Montagabend den Termin des Saisonstarts mitteilen können, teilten die Betreiber des Vergnügungsparks in Sierksdorf (Kreis Ostholstein) am Freitag mit.

Corona: Ostfriesische Inseln bleiben für Tagestouristen gesperrt

Während in der neuen Woche weitere Corona-Lockerungen in Niedersachsen in Kraft treten, wollen die Ostfriesischen Inseln am Zugangsverbot für Tagestouristen festhalten. Der Landkreis Wittmund veröffentlichte am Freitag eine Allgemeinverfügung, wonach auf Langeoog und Spiekeroog bis 22. Juni der Aufenthalt von Touristen für nur einen Tag ohne Übernachtung untersagt bleibt. Die Inseln seien sich da einig, sagte Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) auf Borkum.

„Das Problem beim Tagestourismus ist, dass Infektionsketten nicht nachvollziehbar sind“, erklärte der Bürgermeister der Stadt Norderney, Frank Ulrichs (parteilos). Bei gutem Wetter kommen mitunter rund 10 000 Tagestouristen auf die Insel.

Corona: Goldkehlchen sammeln 50.000 Euro für Karaokebar

25.000 Euro waren das Minimalziel – mehr als 50.000 Euro sind es geworden: Nur zwei Wochen nach ihrem Aufruf, für den Erhalt der Thai Oase zu spenden, können Die Hamburger Goldkehlchen von sich sagen, die legendäre Karaokebar auf dem Kiez vor dem Corona-Konkurs gerettet zu haben. Bis Freitagnachmittag waren 788 Personen dem Aufruf des Männerchors gefolgt und hatten auf der Plattform Startnext insgesamt 50.483 Euro gespendet.

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Die Rettungsaktion läuft noch bis Ende des Monats. Die Thai Oase gilt als die Keimzelle der Goldkehlchen, die inzwischen selbst Kultstatus erreicht haben, obwohl – oder weil? – sich ihre stimmlichen Fähigkeiten in Grenzen halten.

Corona-Ausbruch: Mehrere Hundert Schulkinder in Quarantäne

Nach einem Corona-Ausbruch in Göttingen müssen voraussichtlich mehrere Hundert Schulkinder für zwei Wochen in Quarantäne. Betroffen seien die Klassen der Kinder, die sich infolge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest mit dem Virus infiziert hatten, sagte Sozialdezernentin Petra Broistedt (SPD) am Freitag. Unter den bislang 120 Infizierten im Zusammenhang mit den Privatfeiern befinden sich 39 Schülerinnen und Schüler.

Für alle Kinder und Jugendlichen, die nun in Quarantäne müssen, sei dies ein großes Problem, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Stadtschülerrats, Tim Wiedenmeier. „Das bedeutet weitere soziale Abschottung. Die ist schwer zu ertragen.“ Wie viele Jungen und Mädchen genau betroffen sind, konnte ein Stadtsprecher zunächst nicht sagen.

Unabhängig von den Quarantäne-Maßnahmen sollen die Göttinger Schulen, die wegen des Corona-Ausbruchs allesamt geschlossenen wurden, ab Montag den Betrieb unter Auflagen wieder aufnehmen, sagte Sozialdezernentin Broistedt. Die Schulen erhielten dazu einen umfangreichen Katalog mit Verhaltensmaßregeln. Unterdessen hat die Stadt mit einem dreitägigen Massentest in dem Hochhauskomplex begonnen, der als Schwerpunkt des Corona-Ausbruchs gilt.

Norddeutscher Priester positiv auf Corona getestet

Ein katholischer Priester aus Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben seiner Kirchengemeinde positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. Der Mann hatte sehr viele Kontakte zu Menschen, etwa bei Gottesdiensten in Demmin, Stralsund und Grimmen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock am Freitag mitteilte. Die Pfarrei St. Bernhard hat auf ihrer Internetseite bis zum 12. Juni alle Gottesdienste in Stralsund und Demmin abgesagt.

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Gesundheitsämter in der Region hätten Kontaktpersonen ermittelt und informiert, etwa über Listen, in die sich Gottesdienstbesucher eintragen. Für enge Kontaktpersonen des Mannes seien Quarantäne-Maßnahmen verhängt worden. Außerdem laufen dem Amt zufolge umfangreiche Umgebungsuntersuchungen.

Bisher ist laut Lagus eine weitere Infektion bei einer Kontaktperson aus dem Landkreis Vorpommern-Rügen bekannt. Zahlreiche andere Menschen warten noch auf ihre Testergebnisse. Die Laborergebnisse der etwa 130 Abstriche sollen am Freitagabend oder am Sonnabend vorliegen. Bislang wurden zwölf Menschen vorsorglich in häusliche Isolation geschickt.

Edeka will Corona-Steuervorteil an Kunden weitergeben

Kunden von Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka können sich auf günstigere Preise freuen. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg will die Steuervorteile durch die geplante Senkung der Mehrwertsteuer komplett weitergeben. „In der aktuellen Situation kommt es mehr denn je darauf an, die Verbraucher zu entlasten und das Konsumklima in Deutschland zu stärken“, teilte der genossenschaftliche Verbund mit 7000 Märkten am Freitag mit.

Mitte der Woche hatte die Regierungskoalition wegen der Coronakrise reduzierte Mehrwertsteuersätze von 16 Prozent und fünf Prozent beschlossen. Sie gelten für den Zeitraum vom 1. Juli bis zum 31. Dezember 2020. Der reguläre Mehrwertsteuersatz soll dabei um drei Prozentpunkte, der ermäßigte Steuersatz um zwei Prozentpunkte gesenkt werden.

„Für uns ist es selbstverständlich, die steuerlichen Vorteile in Form von günstigeren Preisen an unsere Kunden weiterzugeben“, sagte Edeka-Chef Markus Mosa. Das Unternehmen begrüße die Maßnahme der Regierung, weil sie einen deutlichen Konjunkturimpuls für Deutschland setzt und allen Bürgern etwas bringe. Für die Mitarbeiter bedeute der Beschluss allerdings erhebliche Mehrbelastungen, insbesondere bei der Artikelpflege und Preisauszeichnung in den Regalen. Edeka-Märkte führen im Schnitt 20.000 verschiedene Produkte.

Auch beim Discounter Netto sollen die Preise um die Steuerentlastungen gesenkt werden. Die Edeka-Tochter hat bundesweit 4720 Filialen mit jeweils 5000 unterschiedlichen Artikeln. Zur Unternehmensfamilie gehören zudem die Biomarktkette Naturkind und der Drogerieanbieter Budni, mit dem die Handelskette die bundesweite Expansion plant. 2019 erzielte die Edeka-Gruppe mit 11.200 Märkten und 381.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 55,7 Milliarden Euro.

Corona-Soforthilfe überschreitet 500-Millionen-Euro-Marke

In Hamburg wurden bis Donnerstag 52.436 von 64.401 Anträgen auf Corona-Soforthilfe bewilligt. Die Ausschüttungen hätten damit die Grenze von einer halben Milliarde Euro überschritten, teilten die Wirtschafts- und die Finanzbehörde mit. Von den zugesagten 502.325.333 Euro seien 494.855.782 Euro bereits ausgezahlt. Etwa zwei Fünftel kommen aus Landesmittteln.

„Die erste Soforthilfe ist ein voller Erfolg“, sagte Andreas Dressel (SPD) und lobte in diesem Zusammenhang das Corona-Konjunkturpaket, das der Bund am Donnerstag beschlossen hatte. Hamburg habe genau dies gefordert.

Die Hamburger Corona-Soforthilfe (HCS) für Unternehmer:

  • Solo-Selbständige: 2500 € (Hamburg), 9000 € (Bund), 11.500 € (Gesamt)
  • 1–5 Mitarbeiter: 5000 € (HH), 9000 € (Bund), 14.000 € (Gesamt)
  • 6–10 Mitarbeiter: 5000 € (HH),15.000 € (Bund), 20.000 € (Gesamt)
  • 11–50 Mitarbeiter: 25.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund
  • 51–250 Mitarbeiter: 30.000 € (HH), keine Beteiligung vom Bund

Etwa 10.000 Anträge sind noch in Bearbeitung. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) würdigte den Einsatz der Mitarbeiter in der Hamburgischen Investitions- und Förderbank und in den zuständigen Behörden. Höchste Priorität habe es, die Liquidität der Betriebe sicherzustellen und Insolvenzen zu vermeiden: „Bis hierhin ist uns das gut gelungen. Wir werden in unseren Anstrengungen für Hamburg nicht nachlassen.“

Corona: Alster-Touristik weitet Angebot aus

In der Corona-Krise zieht es die Menschen offenbar aufs Wasser: Als die Alster-Touristik GmbH (ATG) nach zweimonatiger Zwangspause am Himmelfahrts- und am Pfingstwochenende die Motoren wieder anwarf, war die Nachfrage groß. Alle angebotenen Fahrten mit den weißen Ausflugsschiffen seien trotz Maskenpflicht restlos ausgebucht gewesen, teilte die ATG mit – allerdings standen wegen der Hygienevorschriften auch weniger Plätze zur Verfügung.

Jetzt hat die ATG reagiert und das Angebot ausgeweitet. Von kommender Woche an stehen an den Wochenenden vier zusätzliche Kanalfahrten auf dem Fahrplan. Im Gegenzug kehrt die weniger nachgefragte Hop-on-hop-off-Tour der Alsterkreuzfahrt vom 30- in den 60-Minuten-Takt zurück.

„Wir schauen uns jetzt an, wie sich das Aufkommen und Interesse in den nächsten Wochen entwickelt und ob wir dann gegebenenfalls auch noch einmal weiter nachlegen“, sagte ATG-Geschäftsführer Tobias Haack. Die vergünstigten Preise bleiben gültig: Alsterrundfahrten und Tageskarten kosten 15 Euro, die Saisonkarte für die Alsterkreuzfahrt 79 Euro. Die sogenannte Weiße Flotte wird seit 1859 betrieben und befördert mit ihren 18 Schiffen jährlich 400.000 Fahrgäste.

Corona: Zehntausende Laptops für Hamburgs Schüler

Die Corona-Krise hat die Bildungsungerechtigkeit bei Hamburgs Schülern noch einmal verschärft. Viele Kinder waren gleich doppelt benachteiligt: Weil sie aus bildungsfernen Haushalten kommen, müssen sie im Fernunterricht ohne häusliche Unterstützung auskommen. Zudem fehlte ihnen die technische Ausstattung, um ihre schulischen Aufgaben bewältigen und recherchieren zu können.

Julian Stratenschulte
Schüler einer 5. Klasse lernen mit iPads im Englischunterricht. © dpa

Zumindest den zweiten Nachteil will die Schulbehörde jetzt ausgleichen und hat 38.000 Tablets und Laptops bestellt. „Diese Geräte sollen die Schulen Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen, die zu Hause über keine eigenen Geräte verfügen. So wollen wir sicherstellen, dass Hamburgs Schülerinnen und Schüler im Fernunterricht zu Hause gut mithalten können“, sagte Senator Ties Rabe (SPD). Kein Kind in Hamburg dürfe benachteiligt sein, weil es keinen Laptop zur Verfügung hat.

Die Laptops und Notebooks würden von den Schulen mit einheitlicher Software ausgestattet, verliehen und gewartet. Die Geräte teilen sich nach diesen Schulformen auf:

  • 15.000 für Grundschulen
  • 10.000 für Gymnasien
  • 12.000 für Stadtteilschulen
  • 1000 für Sonderschulen

Bestellt wurden rund 13.000 Notebooks, 2000 Tablets (jeweils mit Windows-Betriebssystem), 23.000 iPads und 150 MacBooks. Hamburg habe mit nun insgesamt mehr als 41.000 digitalen Endgeräten mehr Mittel aus dem Digitalpakt Schule beantragt als jedes andere Bundesland. Auch verfüge die Stadt mit dann 50.000 Geräten über die beste Ausstattung.

Die Umsetzung der WLAN-Ausstattung in den Klassenzimmern kommt laut Behörde gut voran. An 79 Schulstandorten sei ein Drahtlosnetzwerk in allen Klassenzimmern bereits in Betrieb, an weiteren 63 werde es aktuell eingerichtet.

Vier neue Corona-Fälle in Hamburg

Es war wohl nur ein Zwischenhoch und keine Trendwende: Nachdem am Donnerstag in Hamburg zehn neue Corona-Fälle gemeldet wurden – so viele wie zuvor mehr als zwei Wochen nicht mehr –, hat sich die Zahl der Infektionen am Freitag wieder auf niedrigem Niveau eingependelt. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde stieg die Zahl der Fälle in Hamburg seit Beginn der Pandemie auf 5110, das sind nur vier mehr als am Vortag.

Bei den stationär behandelten Covid-19-Patienten gab es so gut wie keine statistische Veränderung, nur die Zahl der intensivmedizinisch betreuten Erkrankten stieg um einen auf 13. Die Zahl der bestätigten Todesopfer liegt unverändert bei 226.

Im Siebentagetrend liegt Hamburg mit 35 neuen Fällen genauso weit von der kritischen Marke entfernt wie am Vortag. Erst bei 900 Neuinfektionen (entsprechend 50 pro 100.000 Einwohner) binnen sieben Tagen müsste der Senat über neue Maßnahmen zur Eindämmung des Virus beraten.

Corona: Autokino auf Heiligengeistfeld testet für den Start

Am Mittwoch feierte das Autokino in Hamburg sein Comeback, an diesem Sonnabend öffnen auch die Leinwände auf dem Heiligengeist und auf der Trabrennbahn Bahrenfeld für motorisierte Besucher. Am Freitag konnten Passanten auf St. Pauli sich schon einmal ein Bild machen.

Bildtest am Freitag im Autokino auf dem Heiligengeistfeld.
Bildtest am Freitag im Autokino auf dem Heiligengeistfeld. © HA | Alexander Berthold

Das Autokino auf dem Heiligengeistfeld wird von der Bergmanngruppe zusammen mit den Zeise-Kinos betrieben. Auf dem Programm stehen aktuelle Filme, aber auch Klassiker. Zur Eröffnung am Sonnabend gibt es den Film "Lindenberg! Mach dein Ding!" Regisseurin Hermine Huntgeburth, Produzent Michael Lehmann und weitere Gäste haben ihr Kommen zugesagt. Eintrittskarten können unter diesem Link gebucht werden.

Deutsch-dänische Jubiläumsfeier wegen Corona verlegt

Die zum 100. Jahrestag der Grenzziehung zwischen Deutschland und Dänemark geplanten Festveranstaltungen des Landes am 23. August in Flensburg fallen wegen der Corona-Pandemie aus. Die Absage gab Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther in Absprache mit Landtagspräsident Klaus Schlie (beide CDU) in einem Brief an Flensburgs Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) bekannt, wie die Staatskanzlei am Freitag mitteilte. Für den Festakt gebe es einen Ersatztermin am 24. November in der Flens-Arena.

Da Großveranstaltungen bis mindestens zum 31. August untersagt seien, könnten auch das Bürgerfest in der Flensburger Innenstadt und der Festakt im Deutschen Haus nicht stattfinden, schrieb Günther. Es sei ausdrücklicher Wunsch gewesen, mit den beiden Veranstaltungen an die historischen Volksabstimmungen vor 100 Jahren zu erinnern und so ein sichtbares Zeichen für die gute Nachbarschaft zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark zu setzen. Aber der Gesundheitsschutz habe in der Corona-Pandemie unverändert oberste Priorität.

Zum Festakt von Landesregierung und Landtag am 23. August hatten laut Staatskanzlei bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen und Folketingpräsident Henrik Dam Kristensen zugesagt.

Niedersachsen baut Corona-Notbetrieb in Kitas aus

Nach anhaltender Kritik an fehlenden Kita-Plätzen in der Corona-Krise wird die Notbetreuung in Niedersachsen schrittweise ausgebaut. Die Betreuungsquote sei in dieser Woche auf 37 Prozent gestiegen, teilte ein Sprecher des Kultusministeriums am Freitag in Hannover mit. Nach Gesprächen des Ministeriums mit den Trägern in dieser Woche sei geplant, bis Mitte oder Ende Juni das Betreuungsangebot weiter auszudehnen. In welchem Umfang und ab welchem Datum stehe noch nicht endgültig fest.

Es werde aber bis zur Sommerpause keine Rückkehr zum gewohnten Regelbetrieb von vor der Corona-Pandemie geben können, hatte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) bereits gesagt. Beim Erwägen weiterer Öffnungen müsse die Balance zum Gesundheitsschutz gewahrt bleiben, um Kinder und Kita-Personal zu schützen. Alle Kinder sollten aber bis zur Sommerpause die Chance erhalten, ihre Kita, ihre Erzieherinnen und Erzieher und ihre Freundinnen und Freunde wiederzusehen.

Corona: Niedersachsen fordert Pflegeheime zu Öffnungen auf

Der Corona-Krisenstab in Niedersachsen pocht auf bessere Besuchsmöglichkeiten in Alten- und Pflegeheimen. „Die Menschen haben ein Recht auf Besuch“, sagte die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, am Freitag in Hannover. Es gingen vielfältige Beschwerden von Heimbewohnern und Angehörigen über viel zu restriktive Besuchsregelungen ein.

„Wir wollen gute und praktikable Besuchsmöglichkeiten“, betonte Schröder. Es gehe nicht an, wie in einem konkreten Fall nur ein Mal pro Woche einen Besuch von 15 Minuten Dauer zu gewähren. Außerdem hätten die Bewohner das Recht, das Heim etwa für Spaziergänge zu verlassen. Die Heime müssten diese Möglichkeit gewährleisten, forderte Schröder.

In der neuen Corona-Verordnung, die von Montag an gilt, ist deshalb die Forderung an die Heimbetreiber aufgenommen worden, ihre Hygienekonzepte unverzüglich fertigzustellen und darin Regelungen für das zeitweilige Verlassen der Heime durch die Bewohner aufzunehmen. Nur in der Anfangsphase der Epidemie mit rapide ansteigenden Corona-Zahlen sei es gerechtfertigt gewesen, auf die Bewohner einzuwirken, damit diese die Heime zu ihrem eigenen Schutz nicht verlassen.

Zwei neue Corona-Fälle bei Schlachtbetrieben

Im Zuge der landesweiten Untersuchungen von Mitarbeitern der Fleischindustrie auf Covid-19 sind am Freitag zwei Fälle in den Landkreisen Vechta und Oldenburg bekannt geworden. In Lohne wurde eine Mitarbeiterin des Schlacht- und Zerlegebetriebs Oldenburger Geflügelspezialitäten („Wiesenhof“) positiv auf das Coronavirus getestet. Auch beim Mitarbeiter eines Schlachthofes in Wildeshausen wurde positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet, teilten die Landkreise mit.

Wiesenhof ist deutschlandweit Marktführer bei Geflügelfleisch und gehört zur PHW-Gruppe.
Geflügelfleisch in den Produktionshallen des Geflügelproduzenten Wiesenhof in Lohne (Niedersachsen): Im Schlachtbetrieb des deutschen Marktführers ist eine Mitarbeiterin positiv auf Corona getestet worden. © dpa | Friso Gentsch

Die Frau wurde zusammen mit ihren Arbeitskollegen im Zusammenhang mit den vom Land angeordneten Reihenuntersuchungen für Mitarbeiter der Fleischindustrie getestet. Die Testergebnisse der Arbeitskollegen seien allesamt negativ. Sicherheitshalber seien sie nach dem positiven Testergebnis aber nochmals auf das Virus untersucht worden, um auszuschließen, dass sie sich in der Zwischenzeit infiziert haben, erklärte der Landkreis.

Die Frau habe sich wahrscheinlich bei einem privaten Treffen in einem anderen Landkreis angesteckt, nicht auf der Arbeit. Der Fall zeige, wie wichtig die Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln auch im privaten Bereich sei, sagte der Landrat Vechtas, Herbert Winkel (CDU).

Der in dem Wildeshausener Betrieb arbeitende Mann sei nicht direkt im Schlachtbetrieb beschäftigt, teilte der Landkreis mit. Der in Delmenhorst wohnende Mann sei ohne Symptome. Für ihn, seine Angehörigen und die unmittelbaren Kontaktpersonen in dem Schlachthof sei Quarantäne angeordnet worden. Auch in diesem Fall vermuten die Behörden eine Ansteckung im Privatbereich und nicht am Arbeitsplatz.

Lalelu lädt zum interaktiven Corona-Konzert

"Kratzen im Hals" – so heißt der Videoblog, mit dem die Hamburger A-cappella-Band Lalelu in der Krise für gute Laune gesorgt hat. 62 Folgen sind bis zu diesem Freitag bereits bei Youtube und in den sozialen Netzwerken veröffentlicht worden.

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Aber bevor auch dieses Format in die verdiente Sommerpause geht, gibt es am 19. Juni ein großes Finale – als Livestream-Konzert um 20 Uhr, mit professioneller Kamera- und Tontechnik, Bühne und Licht.

Wer das Konzert erleben möchte, kann auf dieser Website für 18,70 Euro ein Ticket für sein Empfangsgerät erwerben. Die Fans können zudem über die Online-Meeting-Plattform Zoom ihr Bild an die Band übertragen und sich nach dem Konzert mit den Mitgliedern austauschen. "Kratzen im Hals" wird bis dahin weiterhin dreimal die Woche produziert.

Den Lalelu-Auftritt in unserer Digitalen Konzertreihe können Sie hier noch einmal sehen.

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Göttingen startet Corona-Massentest in Hochhaus

Nach dem Corona-Ausbruch in Göttingen hat die Stadt am Freitag mit einem Massentest begonnen. Mehrere Hundert Bewohner eines Hochhauskomplexes sollen dabei auf eine mögliche Infektion mit dem Virus untersucht werden. Am ersten Tag beteiligten sich knapp 220 Bewohner. Die Menschen seien sehr kooperativ gewesen, sagte ein Verwaltungssprecher. Nennenswerte Zwischenfälle gab es nach Angaben der Polizei nicht. Die Beamten waren vor Ort, weil die Verwaltung angekündigt hatte, die verbindliche Teilnahme an dem Test zur Not mit Hilfe der Polizei durchzusetzen.

In dem Wohnkomplex sind nach Angaben der Stadt rund 600 Menschen gemeldet. Die Behörden vermuten allerdings, dass dort noch sehr viel mehr Personen leben. Wie sichergestellt werden kann, dass auch die nicht gemeldeten Bewohner zum Test erscheinen, blieb offen. Unabhängig davon wurden am Freitag in Göttingen auch rund 250 Bewohner und Mitarbeiter eines Altenheims getestet, nachdem sich ein Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert hatte.

Polizei vor dem Iduna-Zentrum: Bei mehreren größeren privaten Feiern haben sich in Göttingen etliche Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In dem Hochhauskomplex wohnten rund 60 Kontaktpersonen.
Polizei vor dem Iduna-Zentrum: Bei mehreren größeren privaten Feiern haben sich in Göttingen etliche Menschen mit dem Coronavirus infiziert. In dem Hochhauskomplex wohnten rund 60 Kontaktpersonen. © dpa | Swen Pförtner

Die Verwaltung hat den Massentest angeordnet, weil sich in Folge von Regelverstößen bei Privatfeiern zum muslimischen Zuckerfest in dem Gebäudekomplex bisher mindestens 120 Menschen mit dem Virus infiziert haben. In Göttingen wurden deshalb alle Schulen und mehrere Kindertagesstätten geschlossen. Zudem wurde den Sportvereinen der Trainings- und Wettkampfbetrieb untersagt, weil viele Mitglieder der Großfamilien aktiv Sport treiben. Ob es weitere Einschränkungen gibt, macht die Stadt vom Verlauf des Infektionsgeschehens abhängig.

Der Massentest soll bis Sonntag abgeschlossen sein. In der Anlage am Rand der Innenstadt sind etwa 600 Menschen gemeldet. Die Verwaltung geht davon aus, dass dort sehr viel mehr Personen leben. Die Stadt will zur Not mit Hilfe der Polizei durchsetzen, dass alle Bewohner zu den Test erscheinen.

Keine Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein hat sich die Zahl der offiziell bestätigten Infektionen mit dem neuen Coronavirus nach Angaben der Landesregierung zuletzt nicht weiter erhöht. Die Landesregierung gab die Gesamtzahl auf ihrer Webseite am Freitag unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut mit Stand Donnerstagabend mit weiterhin 3103 an.

Auch die Zahl der Toten im Zusammenhang mit dem Coronavirus blieb demnach zuletzt konstant bei 146. Rund 2900 Infizierte gelten inzwischen wieder als gesund. In Krankenhäusern wurden nach dem jüngsten Stand noch 14 Corona-Kranke behandelt.

Corona: Arriba-Erlebnisbad öffnet am Montag

Dank der nächste Woche in Kraft tretenden Lockerungen darf auch das Arriba-Erlebnisbad in Norderstedt wieder öffnen. Bis zu 300 Gästen im Erlebnisbad und 60 im Saunabereich stünden von 8 Uhr an die bekannten Attraktionen, teilweise eingeschränkt, im Rahmen eines umfangreichen Hygienekonzepts zur Verfügung, teilte der Betreiber mit.

„Bei 300 Gästen können wir das geforderte Hygienekonzept mühelos einhalten. Mit der Vergabe von Eintrittskarten für zwei Stunden im Erlebnisbad oder vier Stunden im Saunadorf ermöglichen wir über die Öffnungszeit verteilt rund 1000 Gästen täglich den Besuch“, sagte Arriba-Manager Ruud Swaen.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Die Attraktionen stehen teilweise nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung. Eintrittskarten für einen zweistündigen Besuch des Erlebnisbads und einen vierstündigen Besuch des Saunabereiches sind zu leicht ermäßigten Eintrittspreisen an der Kasse erhältlich.

Corona sorgt in Hamburg für volle Müllcontainer

Das Coronavirus hat sich in Hamburg auch auf den Müll ausgewirkt.
In Hamburg fällt durch die Corona-Krise immer mehr Verpackungsmüll an. © dpa | Daniel Reinhardt

Verstopfte Altpapiercontainer, Pizzakartons an der Elbpromenade und kaum Gewerbemüll - das Coronavirus hat sich in Hamburg auch auf den Müll ausgewirkt. In den Wertstofftonnen sei im April im Vergleich zum Vorjahr 13 Prozent mehr Material gelandet, erklärte ein Sprecher der Stadtreinigung Hamburg (SRH). Dabei gehe es vor allem um Verpackungsmüll privater Haushalte.

In Altpapiercontainern seien wegen vermehrter Online-Bestellungen wesentlich mehr Kartons gelandet. Da diese oftmals nicht richtig zusammengefaltet worden seien, hätten sie die Öffnungen häufig verstopft und Altpapier sei neben den Containern gelandet. In Gewerberestmülltonnen sei deutlich weniger als sonst gewesen.

„An gastronomischen Hotspots ist die Vermüllung mehr geworden“, sagte der SRH-Sprecher. Weil Restaurants zeitweise nur außer Haus verkauften, seien Papierkörbe häufig mit Essensverpackungen blockiert gewesen und Pizzakartons seien auch neben den Behältern gelandet – etwa an der Elbpromenade unweit des Portugiesenviertels mit seinen vielen Restaurants. Daher sei man dort häufiger vorbeigefahren.

Die Menge an Bio- und Grünabfällen sei in den ersten vier Monaten im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Tonnen gestiegen. Ob dies auch mit Corona zusammenhängt sei jedoch unklar, da das Aufkommen stark vom Wetter und der Vegetation abhänge.

Corona: Bremerhaven reißt Grenzwert – Schule geschlossen

Bremerhaven hat am Donnerstag den von Bund und Ländern vereinbarten Grenzwert von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen überschritten. Nach neuesten Laborergebnissen seien seit Mittwoch 27 Neuinfizierte mit Wohnsitz in Bremerhaven hinzugekommen, teilte der Magistrat mit. Davon stünden 26 im Zusammenhang mit einer freikirchlichen Gemeinde, in der sich damit insgesamt 96 Menschen infiziert haben. Von ihnen wohnen 59 in Bremerhaven.

Auf die aktuellen Lockerungen der Corona-Beschränkungen habe die Entwicklung zunächst keinen Einfluss, sagte ein Sprecher der Stadt. Bisher gebe es keinen Hinweis für Infektionsketten außerhalb der Gemeinde und der betroffenen Familien. Ein großer Teil der positiven Corona-Befunde sei auf häusliche Kontakte zurückzuführen. Da in den Familien noch nicht alle Mitglieder getestet seien, sei auch weiterhin mit Corona-Befunden zu rechnen.

Am Abend teilte die Stadt Bremerhaven mit, dass die Karl-Marx-Schule im Stadtteil Leherheide vorerst geschlossen wird. Die Grundschule sei einer ersten Bewertung zufolge besonders von „Mitgliedern oder Angehörigen des Clusters“ frequentiert gewesen. „Diese Maßnahme ist zunächst bis Ende nächster Woche bis zum Abschluss der umfangreich eingeleiteten Testungen ausgesprochen“, hieß es in einer Mitteilung des Magistrats der Stadt Bremerhaven. Weitere Lockerungen zur Schulöffnung seien bis auf weiteres ausgesetzt, auch wenn es nach Kenntnis des Krisenstabs „keinerlei Hinweis“ auf Virus-Übertragungen in Schulen der Stadt gebe.

Corona: Nordseeküste bei Airbnb besonders gefragt

Unterkünfte an der niedersächsischen Nordseeküste gehören nach Angaben von Airbnb zu den am meisten in Deutschland gesuchten Zielen des Buchungsportals. Wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte, sind daneben Unterkünfte an der Ostsee, in Oberbayern sowie in den Metropolen beliebt.

In Niedersachsen ist das Buchen über Airbnb wieder möglich. Die Landesregierung stuft die Unterkünfte wie Ferienwohnungen oder Ferienhäuser ein. Wie eine Sprecherin des Sozialministeriums sagte, können Gruppen aus bis zu zwei Haushalten in einer Unterkunft übernachten. Anders sieht es bei der Vermietung eines Privatzimmers oder eines geteilten Zimmers aus, wenn der Gastgeber mit in der Wohnung wohnt. In diesem Fall dürfen laut der Sprecherin nur Mitglieder eines Haushaltes in der Unterkunft zu Gast sein.

Interaktiv: Das Coronavirus in Deutschland und weltweit

Die Airbnb-Vermieterin Susan Sgodda aus Hannover hatte nach dem Ausbruch des Coronavirus zunächst keine Gäste mehr. Mittlerweile gehen wieder Buchungen bei ihr ein. Unter der Beachtung der Wiederbelegungsfrist sei der Juni bereits ausgebucht, sagte sie.

Corona: Besucher im Landtag bald wieder zugelassen

Der Niedersächsische Landtag will zu seiner nächsten Plenarsitzung am 30. Juni wieder Besucher erlauben. Das sagte Landtagspräsidentin Gabriele Andretta (SPD) der „Nordwest-Zeitung“. Auf der Besuchertribüne werde es wegen der Corona-Pandemie allerdings ein beschränktes Platzangebot geben, um das Abstandsgebot wahren zu können. „Wer sich im Gebäude bewegt, wird gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen“, sagte Andretta. Die Anmeldung zur Sitzung solle unter anderem über die Homepage des Landtages erfolgen.

"Wer liefert was"-Betreiber sieht Chance in Corona-Krise

Das Hamburger Unternehmen Visable, Betreiber des Online-Marktplatzes „Wer liefert was“, sieht Wachstumschancen durch die Corona-Krise: „Messen sind in der bisherigen Form nicht mehr zeitgemäß“, sagt Geschäftsführer Peter F. Schmid. Allein in Deutschland seien für dieses Jahr mehr als 600 Messen abgesagt worden. „Wir sind überzeugt, dass nur drei von vier Messen nach der Pandemie zurückkehren werden“, so Schmid. Er versteht die aktuelle Krise als „Beschleuniger der Digitalisierung.“

Expertenschätzungen zufolge sei der Online-Markt für Geschäfte zwischen Unternehmen („B2B“) rund sechsmal so groß wie der Internethandel mit Privatkunden und werde bis 2027 um zehn bis 15 Prozent pro Jahr wachsen, so Schmid. In den zurückliegenden zwölf Monaten habe die Firma Visable, die auch in weiteren Ländern Europas tätig ist, den Bestelleingang um 8,5 Prozent auf knapp 60 Millionen Euro gesteigert.

Anders als etwa Amazon im Privatkundenmarkt gebe es im B2B-Geschäft keine weltweit dominanten Anbieter, sagt Schmid – „und wir sind heute der einzige, der ganz Europa abdeckt.“ In den zurückliegenden zwölf Monaten habe das Unternehmen die Zahl der Beschäftigten um 83 auf rund 380 Personen ausgeweitet, wobei am Hauptsitz in Hamburg 64 Mitarbeiter hinzukamen. Bis Jahresende sollen es firmenweit mehr als 400 Beschäftigte sein, auch für Hamburg ist eine Zunahme geplant

Krisenmanagerin stellt neue Corona-Verordnung vor

Seit rund drei Monaten lotst Claudia Schröder Niedersachsen als Krisenmanagerin durch die Corona-Epidemie. An diesem Freitag stellt die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs der Landesregierung in Hannover die neue Corona-Verordnung vor, die vom kommenden Montag an bis zum 1. Juli gilt. Es handelt sich um die vierte von fünf geplanten Lockerungsstufen in Niedersachsen.

Coronavirus – die Fotos zur Krise

Aus dem Entwurf der neuen Verordnung ging bereits hervor, dass unter anderem Veranstaltungen im Freien mit bis zu 250 Teilnehmern unter Auflagen wieder erlaubt werden könnten. Das gilt auch für Kulturangebote, während Theater und Kinos weiter geschlossen bleiben sollen. Auch für den Tourismus sind weiterreichende Möglichkeiten vorgesehen. So könnten Hotels von kommender Woche an mit einer Auslastung von 80 Prozent planen statt wie bisher mit 60 Prozent. Auch Anbieter touristischer Busreisen sollen ihr Geschäft wieder aufnehmen können. In der Gastronomie könnten Bars wieder Gäste empfangen.

Corona: Hamburger Obdachlose dürfen in Hotel bleiben

Der Hotel-Aufenthalt von rund 180 Hamburger Obdachlosen kann dank einer neuen Firmenspende bis Mitte Juni verlängert werden. Die Belegschaft der Reemtsma Cigarettenfabriken sammelte weitere 25.000 Euro für das Corona-Hilfsprojekt, das Unternehmen verdoppelte die Summe auf 50.000 Euro, wie Reemtsma am Donnerstag mitteilte. Anfang April hatte die Firma bereits 300.000 Euro für die Einzelunterbringung Obdachloser in Hamburger Hotels zur Verfügung gestellt.

Die neue Spende gehe in vollem Umfang an den Partner Alimaus, hieß es. Die katholische Hilfseinrichtung werde mit Hilfe des Diakonischen Werks Hamburg die weitere Hotel-Unterbringung von derzeit rund 120 Menschen bis mindestens Mitte Juni 2020 organisieren. Über das Straßenmagazin "Hinz&Kunzt" sind zusätzlich mehr als 50 Obdachlose bis Ende Juni untergebracht.

Die Corona-Krise sei längst noch nicht überwunden, sagte Reemtsma-Sprecher Michael Kaib. Gerade die Abstands- und Hygieneregeln würden unverändert gelten. Menschen ohne Obdach seien deshalb nach wie vor besonders gefährdet. "Sie verdienen weiter die volle Unterstützung von uns und unseren Projektpartnern", sagte er.

Niedersachsen testet Pflegekräfte auch ohne Corona-Verdacht

In Niedersachsen können sich Pflegekräfte und Kita-Betreuer in Regionen mit vielen Corona-Neuinfektionen künftig auch ohne Verdacht auf das Virus testen lassen. Angeboten werden die präventiven Tests allen Beschäftigten von Alten- und Pflegeheimen, Pflegediensten, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Kindertagesstätten in Regionen, in denen es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 35 Fälle pro 100.000 Einwohner gab. Das gab Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) bekannt.

Da derzeit keine Region diesen Wert überschreite, könnten die Tests kommende Woche aber auch in dem Landkreis oder der kreisfreien Stadt mit dem dann höchsten Wert beginnen. Am Donnerstag lag der Landkreis Göttingen mit einer Inzidenz von 28 Neuinfektionen am höchsten. Die Kosten sollen auf Grundlage einer geplanten Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums die Krankenkassen übernehmen.

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Neben den Tests auf eine akute Corona-Infektion will das Land zudem allen Beschäftigten von Einrichtungen, in denen es bestätigte Fälle gab, Antikörpertests anbieten. Damit sei Niedersachsen „bundesweit in einer absoluten Vorreiterrolle“, sagte Reimann. Die Antikörpertests könnten Gewissheit liefern, ob bereits eine Infektion vorlag, und Erkenntnisse über eine mögliche Immunität liefern. Das bedeute aber nicht, dass Schutzmaßnahmen reduziert werden könnten. Ein Corona-Test kostet nach Angaben des Präsidenten des Landesgesundheitsamts, Matthias Pulz, derzeit 60 Euro, ein Antikörpertest 12,50 Euro.

Zum Newsblog vom 4. Juni 2020