Göttingen.

Eltern und Schulleiter in Göttingen sind verärgert darüber, dass in der Unistadt die Schulen als Folge eines Corona-Ausbruchs in dieser Woche geschlossen bleiben. "Es ist erschreckend, dass es Menschen gibt, die meinen, für sie gelten die Regeln nicht oder für sie wären die Regeln unter bestimmten Umständen außer Kraft gesetzt", sagte am Mittwoch der Leiter der Neuen Integrierten Gesamtschule Göttingen, Lars Humrich. Für die Kinder und Jugendlichen bedeute die neuerliche Schließung aller Schulen in Göttingen eine weitere Verunsicherung.

Am Wochenende waren ersten Maßnahmen getroffen worden, um den Corona-Ausbruch nach Familienfeiern zum muslimischen Zuckerfest einzudämmen. Die Stadt Göttingen will alle bis zu 700 Bewohner einer Wohnanlage auf Covid-19 testen - wann damit begonnen wird, ist noch unklar. Mehrere Hundert Menschen stehen unter Quarantäne, die Schließung der Schulen für diese Woche wurde von der Stadt angeordnet. Die Zahl der in den vergangenen sieben Tagen neu erkrankten Menschen pro 100 000 Einwohner lag am Mittwoch im Kreis Göttingen bei 21,6, in ganz Niedersachsen bei 5,4.

Der Stadtelternrat in Göttingen unterstützt die Entscheidung der Stadt. "Wir haben selbst die Schließung der Schulen gefordert", sagte der Vorsitzende des Göttinger Stadtelternrats, Janek Freyjer, dem Sender Hit Radio FFH. "Das ist das kleinere Übel, als mit einem Infektionsgeschehen umgehen zu müssen, das nicht mehr unter Kontrolle zu bringen wäre." Für die Verstöße gegen die Corona-Regeln hat er aber kein Verständnis. "Die Eltern sind unglaublich sauer, dass einige so unverantwortlich handeln."