Der Filius hat morgen Geburtstag, aber Karten für das Musical gibt es nicht mehr. Können wir auf die Schnelle noch einen Fußballplatz in unserem...

Der Filius hat morgen Geburtstag, aber Karten für das Musical gibt es nicht mehr. Können wir auf die Schnelle noch einen Fußballplatz in unserem Stadtteil mieten?

Anruf in allen sieben Bezirken, es ist schon nach elf. Jetzt müsste es wirklich fix gehen. Denkt sich wohl auch die Dame im Sportdezernat von Hamburg-Mitte, die nicht genau weiß, wo sich die Reeperbahn befindet. "Reeperbahn, ist das nicht Altona?", fragt sie hoffnungsvoll. "Reeperbahn, das ist St. Pauli, also Bezirk Mitte, Sie sind zuständig", helfe ich ihr auf die Sprünge. "Wegen der vielen Spiele der Vereinsmannschaften am Wochenende sind wohl keine Plätze frei", sagt sie. Am Montag solle ich erneut anrufen, dann könne sie mir sagen, ob es am nächsten Wochenende klappt.

Die Spielansetzungen am Wochenende könnten uns wohl wirklich einen Strich durch die Rechnung machen. Auch die Kollegen in den übrigen Bezirksämtern machen uns wenig Hoffnung. Aber der Herr im Bezirksamt Altona weiß Rat, er schlägt den informellen Weg vor. Ich solle mal bei dem Verein vorbeigehen und beim Platzwart anfragen. Er beschreibt mir genau den Weg. Kostet das eigentlich etwas? Nein, sagt Herr M.: "Wenn Sie Erfolg haben, können Sie dem Platzwart ja einen Blumenstrauß schenken." In Harburg ist man weniger freundlich: "Grundsätzlich kann man Plätze mieten, aber a) ist jetzt Wochenende, und b) ist die Anfrage kurzfristig." Zu Punkt a) sagt Herr B. in schönstem Behördendeutsch, dass "die Sportplätze am Sonnabend dem Fußballverband zur Durchführung der Punktspiele zur Verfügung stehen". Heißt? "Dass Sie keinen freien Platz finden werden." Er schlägt Bolzplätze vor, genau wie sein Kollege im Bezirk Nord. In Bergedorf ist der Ansprechpartner besorgt, er verweist auf das schlechte Wetter am Wochenende. Er schlägt, genau wie der Herr in Eimsbüttel, eine Soccerhalle vor. Das ist wirklich nett. Kompetent ist auch der Mitarbeiter in Wandsbek. Er kann uns nur mit einer abschlägigen Antwort bescheiden - wegen der Punktspiele -, empfiehlt uns aber den Kunststoffplatz an der Fenglerstraße. Als wir unser Glück unter der neuen Nummer 115 versuchen, landen wir wieder in Eimsbüttel. Der Mitarbeiter dort ist diesmal weniger freundlich als beim ersten Mal.