Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu traf sich in der Hansestadt mit den Hinterbliebenen des Neonazi-Mordopfers Tasköprü.
Hamburg. Der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu hat bei einem Besuch in Hamburg den Familien der türkischstämmigen Neonazi-Mordopfer Unterstützung zugesagt. "Der schwere Verlust dieser Familien kann durch nichts wiedergutgemacht werden“, sagte Davutoglu nach dem Treffen mit Angehörigen des Gemüsehändlers Süleyman Tasköprü , der 2001 mutmaßlich von der Zwickauer Terrorzelle ermordet worden war.
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Davutoglu bezeichnete die Opfer als Gefallene: "Denn sie wurden aufgrund ihrer Identität umgebracht, weil sie Muslime, weil sie Türken waren.“ Er glaube fest an die deutsche Justiz, dass sie die Morde mit aller Objektivität aufkläre und die Täter zur Verantwortung ziehe. "Wir werden das aus nächster Nähe mitverfolgen, denn die Morde haben eine politische Dimension angenommen - rassistischer Terror“, sagte Davutoglu. Er hoffe, dass Deutschland als Konsequenz Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit ergreife.
Davutoglu sprach unter anderem mit der Ehefrau und dem Vater Tasköprüs. "Die Türkische Republik wird den Familien mit allen möglichen Mitteln zur Seite stehen“, versprach der Minister. Weitere Stationen seinen viertägigen Deutschlandbesuchs sind laut türkischem Außenministerium Wiesbaden, Frankfurt, Friedberg, München, Berlin, Köln, Düsseldorf und Bonn. Der Minister will auch an der Afghanistan-Konferenz auf dem Petersberg bei Bonn teilnehmen.