Die Bundesanwaltschaft beschuldige nun auch Mandy S. und Matthias D. aus Sachsen – sie stünden im Verdacht, die Gruppe unterstützt zu haben.
Berlin. Die Ermittler im Fall der Zwickauer Neonazi-Zelle stufen nach „Spiegel“-Informationen inzwischen sieben Personen aus dem Umfeld der Zelle als Beschuldigte ein. Damit habe sich die Zahl um zwei erhöht, berichtet das Magazin. Die Bundesanwaltschaft beschuldige nun auch Mandy S. und Matthias D. aus Sachsen – sie stünden im Verdacht, die Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) nach ihrem Untertauchen unterstützt zu haben.
Eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft hatte am Samstag der Nachrichtenagentur dpa gesagt, im Fall der Neonazi-Morde werde gegen rund ein Dutzend Personen aus dem Umfeld des Zwickauer Trios ermittelt. Genaue Angaben zur Anzahl der Beschuldigten machte die Sprecherin nicht.
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Nach Erkenntnissen des Bundeskriminalamts (BKA) habe Mandy S. die mutmaßlichen Terroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe nach deren Untertauchen 1998 für mehrere Monate in der Wohnung ihres damaligen Freundes in Chemnitz einquartiert. Die Frau habe die Vorwürfe in einer polizeilichen Vernehmung mittlerweile eingeräumt.
Matthias D. wiederum soll den Neonazis 2003 und 2008 jeweils eine Wohnung in Zwickau untervermietet haben. Nach Angaben seines Anwalts sei D. jedoch nicht über die wahre Identität seiner Untermieter informiert gewesen und von diesen „getäuscht“ worden.
Mit Material von dpa