Anja Hajduk ist auf dem Landesparteitag der GAL in Hamburg zur Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahlen gewählt worden.
Wandsbek. Die GAL steht hinter Anja Hajduk. Mit 85,9 Prozent der abgegebenen Stimmen wählten sie die ehemalige Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt auf Platz eins der Landesliste. 261 Mitglieder votierten für Hajduk, elf enthielten sich und fünf Stimmenzettel waren ungültig. Es folgte minutenlanger Applaus und Begeisterungsrufe.
Die gab es auch schon bei Hajduks Bewerbungsrede, in der sie deutliche Kritik an CDU und SPD übte. "Eine große Koalition wird Hamburg lahmlegen, eine SPD-Alleinregierung heißt für Hamburg Stillstand“, sagte sie. Die Grünen zu wählen bedeute hingegen "die Zukunft Hamburgs zu gestalten“.
Hajduk setzte in ihrer Kandidatenrede auf die Themen Änderung der Energieversorgung, Bildungsgerechtigkeit, Bürgerrechte, Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Sie betonte zudem, dass für die Zukunft der Stadt vor allem auch die Wissenschaft und die Künste wichtig seien. "Hamburg ist mehr als Hafen und Handel“, so Hajduk. Diese schon seit Jahren von der GAL kommunizierte Überzeugung sei noch immer richtig. "Das ist wichtig und ich werde dafür kämpfen“, sagte Anja Hajduk.
Besonders hart ging die Spitzenkandidatin der Grünen mit SPD-Kandidat Olaf Scholz und seiner Absage an die Stadtbahn ins Gericht. "Ich glaube Herr Scholz hat da etwas gründlich missverstanden“, so Hajduk. Seine Einschätzung – abgeleitet aus den aktuellen Umfragewerten - die Stadtbahn nicht durchsetzen zu können, enthebe ihn nicht von der Verantwortung die Frage zu beantworten, wie der ÖPNV gestärkt werden könne. "Dafür sei die Stadtbahn die beste Lösung“, betonte Hajduk erneut.
Lob gab es von der Spitzenkandidatin für das zuvor mit großer Mehrheit verabschiedeter Wahlprogramm der Hamburger Grünen. "Das ist ein glaubwürdiges und realistisches Programm, verzichtet aber nicht auf eine visionäre Zukunft für die Stadt“, so Hajduk. Fast fünf Stunden brauchten die GALier dafür, sämtliche der 410 Änderungsanträge aus der Partei einzuarbeiten, zu besprechen, abzulehnen oder öffentlich zu diskutieren.
Zurzeit werden die weiteren Positionierungen auf der Landesliste gewählt. Eine so genannte Kampfkandidatur wird es dabei um Platz vier, für den sowohl der ehemalige Justizsenator Till Steffen als auch der stellvertretende Parteivorsitzende Anjes Tjarks kandidieren. Um Listenplatz fünf bewerben sich mindesten zwei Personen, nämlich Parteivorsitzende Katharina Fegebank und Bürgerschaftsabgeordnete Antje Möller. Ob auch Nebahat Güclü für diese Position antreten will ist noch offen.