Den Auftakt gibt es am 6. Januar im Regionalsender Hamburg 1. Vier Tage vor der Wahl kommt es dann im NDR-Fernsehen zum Schlagabtausch. Ahlhaus räumt indes Fehler ein.
Hamburg. Nun geht der Wahlkampf in der Hansestadt richtig los: Der amtierende Hamburger Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) und sein Herausforderer Olaf Scholz (SPD) werden in zwei TV-Duellen aufeinandertreffen. Die beiden Spitzenkandidaten im Kampf um das Bürgermeisteramt werden sich erstmals am 6. Januar (19.00 Uhr) beim Fernsehsender Hamburg 1 live begegnen, wie ein Sprecher des Senders am Dienstag sagte. Vier Tage vor der Wahl, am 16. Februar (21.00 Uhr), treten die Kontrahenten dann noch einmal im NDR-Fernsehen gegeneinander an.
Die Grün-Alternative Liste (GAL) hatte das schwarz-grüne Bündnis nach zweieinhalb Jahren Ende November aufgekündigt. Ahlhaus hatte erst am 25. August die Nachfolge von Ole von Beust (CDU) angetreten, der zuvor zurückgetreten war. Nun wählen die Hamburger am 20. Februar ein neues Parlament. Nach einer aktuellen Umfrage würde die SPD 43 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, die Grünen 19 Prozent, die CDU 22 Prozent, Linke 7 Prozent und die FDP 4 Prozent.
Das erste TV-Duell zwischen Ahlhaus und Scholz soll den Angaben zufolge 75 Minuten dauern. Moderieren werden der Chefredakteur von Hamburg 1, Michael Schmidt, der Radio Hamburg Nachrichtensprecher, Rainer Hirsch, und der „Bild“-Regionalchef, Matthias Onken. Auch Fragen von Bürgern aus dem Publikum sollen zugelassen werden.
Der zweite Schlagabtausch am 16. Februar wird nach Angaben des NDR vom Chefredakteur für die Sparte Fernsehen des Senders, Andreas Cichowicz, moderiert. Die Sendung soll etwa 60 Minuten lang sein und die wichtigsten Fragen zu Hamburgs Zukunft behandeln. Zuschauer im Studio wird es laut NDR wie in den vergangenen Wahlduellen nicht geben.
Ahlhaus räumte unterdessen ein, dass Schwarz-Grün zu spät beendet worden sei. „Es war ein Fehler, nach dem Scheitern der Schulreform und dem Rücktritt von Ole von Beust nicht innegehalten zu haben“, sagte er dem Bremer „Weser-Kurier“ (Mittwochausgabe). Er sei damals sehr fokussiert darauf gewesen zu betonen, Schwarz-Grün könne selbstverständlich auch mit ihm weitergehen. Dabei sei die Frage untergegangen, wo die Koalition stehe und wo sie noch hin wolle. Es wäre die „ehrlichere Alternative“ gewesen, auch über ein Ende der Koalition nachzudenken.
Der CDU-Politiker sieht im öffentlichen Umgang mit Politikern einen der Hauptgründe für die vielen Rücktritte im Jahr 2010. „Einen tabufreien Bereich gibt es für Politiker nicht mehr“, sagte er dem „Weser-Kurier“. Menschen, die in der Öffentlichkeit stünden, würden unter allen möglichen Gesichtspunkten durchleuchtet, beleuchtet und betrachtet. Ständig müsse man sich gegen Anschuldigungen wehren, die nicht zuträfen. Die Erfahrung machten viele Menschen in der Politik. Und dies sei wohl auch der Grund dafür, dass derzeit so viele erfolgreiche Politiker sagten, „alles hat seine Zeit und jetzt mache ich etwas anderes. So wie Ole von Beust“, sagte Ahlhaus.
Ahlhaus rechnet damit, dass „wir deswegen eine Politikergeneration bekommen, die Politik nicht mehr als Lebensaufgabe, sondern als Aufgabe auf Zeit betrachtet“. Das gelte aber nicht für ihn. Er werde um das Bürgermeisteramt in Hamburg kämpfen, fühle sich dabei aber mehr als Herausforderer denn als Amtsinhaber: „Nach hundert Tagen ist man gefühlt nicht der Amtsinhaber“, sagte er, „ich kämpfe auf Augenhöhe mit Olaf Scholz um dieses Amt.“