Erstmals soll der Streik nicht nach 24 Stunden beendet sein. 120.000 Pendler im Norden sind betroffen, 300 Busse stehen still.

Pinneberg. Seit 3 Uhr nachts streiken die Busfahrer im Hamburger Umland - und es sieht erst einmal nicht danach aus, als könnten die Busse morgen wieder fahren. "Es klingt ziemlich sicher so, als ginge der Streik morgen weiter", sagt Susanne Rieschick-Dziabas, Sprecherin der Pinneberger Verkehrsbetriebe (PVG), zu abendblatt.de. "Wir wissen aber noch nichts Genaues." Fest steht: Bis mindestens in die Nacht dauert es noch. „Wir werden erstmalig einen Arbeitskampf ausrufen, der länger als 24 Stunden andauern soll“, hatte ver.di-Pressesprecher Frank Schischefsky angekündigt.

220 Busfahrer der PVG, der Elmshorner Verkehrsgesellschaft (EVG) und der Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) treten im Laufe des Tages in den Streik, 300 Busse bleiben in den Depots, 120.000 Pendler sind betroffen. Damit verschärft die Gewerkschaft den Arbeitskampf weiter. Schon seit November hatte es immer wieder Warnstreiks gegeben.

Die Parteien streiten um den Tarif für Beschäftigte bei privaten Omnibusbetrieben. Er soll auf das Niveau der übrigen Tarifverträge im Omnibusgewerbe angehoben werden. Doch beide Seiten kommen einfach nicht zusammen - und schieben sich dafür gegenseitig die Schuld zu. Ver.di bezeichnet die Angebote der Arbeitgeber als "nicht verhandelbar", der Omnibus-Verband Nord (OVN) reagiert verärgert. „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen“, sagte OVN-Geschäftsführer Walter Koch jetzt. „Anstatt auf das Angebot eines Spitzengesprächs einzugehen, werden wieder zigtausend Fahrgäste verärgert. Die Schuld hierfür liegt einzig und allein bei den Streikenden."

Die PVG will sich jetzt für einen externen Schlichter einsetzen. Beim nächsten Treffen der OVN-Mitglieder am Donnerstag werde man den Vorschlag machen, sagt Rieschick-Dziabas. "Die Verhandlungen sind festgefahren. Da muss wieder Bewegung rein."

Fahrgäste können sich unter www.vhhpvg.de über den aktuellen Fahrplan informieren.