Wer in Sachsen lebt, hat allen Grund zum Jubeln. Laut der jüngsten PISA-Studie lernen die Kinder dort am meisten. Sachsen ist für Deutschland das...

Wer in Sachsen lebt, hat allen Grund zum Jubeln. Laut der jüngsten PISA-Studie lernen die Kinder dort am meisten. Sachsen ist für Deutschland das Maß aller Schul-Dinge und schließt international fast zu den sieggewohnten Finnen auf. Wer aber in Hamburg lebt, muss sich weiter grämen. Unter den 16 Ländern belegt der Stadtstaat weiterhin den vorletzten Platz.

Woran liegt's? Sicher, Hamburg hat einen sehr hohen Anteil von Schülern mit sogenanntem Migrationshintergrund. Die geringen Deutschkenntnisse vieler Zuwandererfamilien, ja auch das Desinteresse an Bildung bei etlichen machen die Kinder zur größten Problemgruppe des Bildungssystems. Aber pochen wir besser nicht auf mildernde Umstände: Die Fakten sind seit Langem bekannt.

Immerhin scheinen die Weichen in Hamburg richtig gestellt. Die Bürgerschaft hat die eigenständigen Hauptschulen abgeschafft, weil deren Schüler sich zunehmend von vornherein als Versager abgestempelt sahen. Sachsen ist hier Vorreiter mit seinem zweigliedrigen Schulsystem aus Mittelschule und Gymnasium. Und noch etwas hat Gewicht: Seit zwei Jahren werden die Klassen der Grundschulen verkleinert. Allzu lange war der alte CDU-geführte Senat auf diesem Auge blind.

Ob die in Hamburg so heiß diskutierte Einführung der sechsjährigen Primarschule einen erheblichen Kompetenzzuwachs für die Schüler bringt, lässt sich aus der aktuellen PISA-Studie nicht herauslesen. Seit 2002 gibt es in Hamburg eine gezielte Sprachförderung für alle Kinder, auch deutsche, mit schlechten Deutschkenntnissen vor der Einschulung. Diese viel gelobte Neuerung haben die 15-Jährigen, die jetzt PISA-getestet wurden, nicht genossen. Vielleicht gelingt es ja auf diesem Weg, im Leistungsvergleich den Jahresabstand zu den Spitzenländern Sachsen und Bayern zu verringern.