Hamburg. Die Bahn hat damit begonnen, die Baustelle für das umstrittene Großprojekt einzurichten. Das stößt auf Widerstand. Demo am Nachmittag.

Sternbrücke bleibt!“ Unter diesem Motto hatten bereits am Montagmorgen an der Max-Brauer-Allee rund 15 Menschen gegen den Baubeginn für das Großprojekt der Deutschen Bahn demonstriert. Sie versammelten sich auf der sogenannten Brammerfläche, auf der sich 18 Jahre lang der Beachclub Central Park befand. Er musste weichen, weil dort die neue Brücke montiert werden soll.

Für den heutigen Donnerstag rufen die Gegner der "Monsterbrücke" zu einer weiteren Kundgebung um 15,30 Uhr gegenüber der Baustelle am ehemaligen Central Park auf. Ihre Forderung: "Die Bauarbeiten müssen sofort eingestellt werden!", so Marlies Thätner von der Initiative Sternbrücke.

Im Schanzenviertel ließe sich bereits jetzt erkennen, was der Neubau der Sternbrücke zerstöre. "Und das ist erst der Anfang. Die traurige Brache der Brammerfläche war noch im Herbst beliebter und bunter Treffpunkt und ein wichtiger Erholungs- und Freizeitort mit einer Bedeutung weit über das Viertel hinaus. Nun wird dort die Baustelle für die völlig überdimensionierte Brücke vorbereitet und gebohrt.".

Sternbrücke: Deutsche Bahn hat mit Errichtung der Baustelle begonnen

Die Fläche mache die Ausmaße der geplanten Brücke deutlich, und "den geplanten Wahnsinn erkennbar": 90 Bäume müssten in der Max-Brauer-Allee gefällt werden, um die monströse Brücke mit Spezialraupen zur Kreuzung Stresemannstraße zu schieben. Alternative Planungen zeigten: eine kleinere, leichte Sternbrücke sei problemlos machbar.

"Wir sind überzeugt: die Monsterbrücke ist so schlecht geplant, dass sie einer gerichtlichen Prüfung nicht standhalten wird. Wir werden klagen. Darum fordern wir: ohne gerichtlich überprüfte Planfeststellung keine Bauarbeiten, Finger weg von den Bäumen. Die Monsterbrücke ist noch lange nicht gebaut!", so Marlies Thätner und Axel Bühler, Sprecher der Initiative.

Am Montag hatte die Deutsche Bahn mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Bereits seit Mitte Januar war dort die Vegetation zurückgeschnitten worden. Bis zum 16. Februar sind nun zunächst Bohruntersuchungen geplant, um etwaige Hohlräume oder Kampfmittel im Boden zu identifizieren.

Rund 15 Menschen protestierten bereits am Montag an der Max-Brauer-Allee geegen den Beginn der Bauarbeiten der Deutschen Bahn für die umstrittene Sternbrücke.
Rund 15 Menschen protestierten bereits am Montag an der Max-Brauer-Allee geegen den Beginn der Bauarbeiten der Deutschen Bahn für die umstrittene Sternbrücke. © HA | Fabian Kolbeck

„Wir wehren uns gegen den Baubeginn, weil das Planfeststellungsverfahren noch nicht beendet ist und es somit auch keine Baugenehmigung gibt“, sagte Andreas Beuth vom Freundeskreis Sternbrücke, der zu der Protestveranstaltung am Montag aufgerufen hatte.

Sternbrücke: Astrastube, Fundbureau und Waagenbau sollen abgerissen werden

Betroffen sind auch die Clubs Astrastube, Fundbureau und Waagenbau. „Der Bau der Brücke und damit der Abriss der Häuser und Kulturstätten zerstören hier im Viertel gewachsene Strukturen“, sagte eine Teilnehmerin der Kundgebung.

So soll der Neubau der Sternbrücke nach den Plänen der Deutschen Bahn in Zukunft aussehen.
So soll der Neubau der Sternbrücke nach den Plänen der Deutschen Bahn in Zukunft aussehen. © DB/Ney & Partners/ rendertaxi/ architecture.visualisation

Die Protestinitiative wirft Bahn und Hamburger Senat vor, die Betroffenen nur unzureichend in die Planung des Neubaus einbezogen und einen alternativen Entwurf nicht geprüft zu haben. Sie will gerichtlich gegen den geplanten Bau der neuen Stabbogenbrücke vorgehen.