Hamburg. Noch in diesem Jahr soll die Großbaustelle für den umstrittenen Neubau eingerichtet werden. Am Montag begannen die Vorarbeiten.
Jahrelang wurde über das Projekt gestritten, jetzt werden Fakten geschaffen: Am Montag haben vorbereitende Arbeiten für den Neubau der Sternbrücke begonnen. Nach Angaben der Bahn wird noch bis Februar die Vegetation entlang des nördlichen Bahndamms zwischen Lippmannstraße und der Kreuzung Max-Brauer-Allee/Stresemannstraße im Stadtteil Altona-Nord zurückgeschnitten.
Diese Arbeiten sei nötig, damit das Gelände im Bereich des Bahndamms auf Kampfmittel untersucht werden kann, hieß es von der Deutschen Bahn. Auf der sogenannten Brammerfläche soll von Februar an die Baustelle für das Mammutprojekt eingerichtet werden. Hier wird später die umstrittene neue Brücke vormontiert, so der Plan.
Die aktuellen Rückschnittarbeiten, über die zuerst der NDR berichtete, beträfen aber noch nicht jene 82 Bäume, die dem Neubau weichen müssen, und unterlägen daher nicht der Hamburger Baumschutzverordnung. Diese Arbeiten sollen erst im Herbst/Winter 2025/26 durchgeführt werden. An der Max-Brauer-Allee sollen dann 41 Bäume fallen. Die anderen 41 betroffenen Bäume befänden sich auf Privatgrundstücken und würden „innerhalb der zulässigen Rodungsperioden gefällt“.
Neubau der Sternbrücke in Hamburg: Fünf Häuser müssen Bahnprojekt weichen
Auch fünf Häuser fallen dem Brückenneubau zum Opfer. Betroffen sind zudem zwei Gebäudeteile mit Garagen sowie die gewerblich genutzten Räume unter der alten Brücke: Sie würden im Lauf des kommenden Jahres zurückgebaut. „Aufgrund der sehr engen Bebauung rund um das Bauwerk lässt sich das leider nicht vermeiden“, sagte eine Bahnsprecherin.
Der Beachclub Central Park, der 18 Jahre lang auf der Brammerfläche ansässig war, musste seinen Betrieb bereits einstellen. Dagegen kann der Bauwagenplatz Zomia bleiben.
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Das Gelände werde voraussichtlich bis 2027 für die Bauarbeiten genutzt, teilte die Bahnsprecherin mit. Dann soll die 3500 Tonnen schwere, 108 Meter lange und 21 Meter hohe neue Stabbogenkonstruktion den Platz der maroden alten Sternbrücke einnehmen.
Eine Sanierung des denkmalgeschützten Stahlbalkenbaus von 1925 wurde als zu aufwendig verworfen. Der geplante Neubau stößt bei Anwohnern auf große Kritik, die Initiative Sternbrücke kündigte eine Klage an. Sie wirft Bahn und Politik vor, einen alternativen Entwurf mit drei Stahlträgern nicht ernsthaft in Erwägung gezogen zu haben.