Berlin. Die unter 30-Jährigen fordern viel vom Arbeitsmarkt. Sie fühlen sich sicher. Was sie wollen, deckt eine neue Studie schonungslos auf.
Die GenZ muss auf dem Arbeitsmarkt mit allerhand Vorurteilen kämpfen. Die unter 30-Jährigen seien arbeitsscheu, empfindlich und zu anspruchsvoll – so lauten nur einiger der Vorurteile, die bei manchen älteren Arbeitnehmern vorherrschen. Aber wie empfindet die jüngste Generation auf dem Arbeitsmarkt ihre Situation? Eine Forsa-Umfrage, die dieser Redaktion exklusiv vorliegt, zeigt, welche Erwartungen die 18- bis 29-Jährigen tatsächlich haben. Und wo der Schuh drückt.
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Selbstbewusst und trotzdem unzufrieden – so lässt sich die Situation der Gen Z zusammenfassen. Unglaubliche 93 Prozent der unter 30-Jährigen macht sich laut der Studie keine Sorgen, den Job zu verlieren. Die Befragten geben an, dass dies der aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt geschuldet sei – Stichpunkt Fachkräftemangel. Da verwundert es auch nicht, dass vier von zehn Befragten als Grund für eine Gehaltserhöhung angeben, dass ihr Arbeitgeber auf sie angewiesen sei. Im Vergleich mit anderen Generationen am Arbeitsmarkt sei das laut Studie der höchste Wert.
Gen Z ist unzufrieden – das sind die Gründe
Gleichzeitig fühlt sich die Gen Z unzufrieden; laut Studie gab das jeder fünfte Beschäftigte unter 30 an. Jeder zweite (49 Prozent) ist daher auch bereit, den Job zu wechseln. Zum Vergleich: In den anderen Altersgruppen ab 30 Jahren und älter können sich das nur 37 Prozent vorstellen. 28 Prozent der Gen Z gab an, nur noch höchstens zwei Jahre bei dem aktuellen Arbeitgeber bleiben zu wollen.
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Als besonders störend empfindet die junge Generation ein zu niedriges Gehalt. Mehr als die Hälfte – 60 Prozent – gab an, dass sie zu wenig Lohn bekommen würde und deshalb einen Arbeitgeberwechsel in Betracht zieht. Das Gehalt ist für die Generation Z dabei nicht nur ein wichtiger Faktor in puncto Wertschätzung, sondern spielt in der aktuellen Lebenslage vor allem auch ökonomisch eine zentrale Rolle. Denn Inflation und steigende Lebenshaltungskosten sind für 56 Prozent der jungen Beschäftigten der wichtigste Grund, warum sie in diesem Jahr nach einer Lohnerhöhung fragen würden. Fast die Hälfte (45 Prozent) würden im Zusammenhang mit einer Gehaltserhöhung gern mehr Verantwortung übernehmen. Und fast jeder Dritte (28 Prozent) gab an, dass ihr Lohn insgesamt unter dem Marktwert liege.
Junge Generation lehnt traditionelle Unternehmenskultur ab
Insgesamt lehnt die Gen Z eine traditionelle Unternehmenskultur eher ab. So ist für zwei von drei Befragten (63 Prozent) ein attraktiver Standort des Unternehmens wichtig, 59 Prozent legen Wert auf flexible Arbeitszeiten. 45 Prozent gaben an, dass es wichtig sei, auch im Homeoffice arbeiten zu können. Und für mehr als die Hälfte, 51 Prozent, ist die Vier-Tage-Woche als Option ein wichtiger Faktor. So ist es wenig verwunderlich, dass 44 Prozent der 18- bis 29-Jährigen glauben, dass sich die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich perspektivisch in Deutschland durchsetzen kann. Das ist im Vergleich zu den anderen Altersgruppen der höchste Wert (30- bis 49-Jährige: 35 Prozent; 50+ Jahre: 18 Prozent).
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Für die Forsa-Umfrage im Auftrag des Job-Netzwerks Xing wurden im Januar 3200 volljährige Erwerbstätige in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz befragt.