Heiligenborn. . Er hat den Urwald in Barbados und Brasilien gesehen und sich für den Erhalt dieser Naturgebiete eingesetzt. Aber immer wieder zog es den heute 73 Jahre alten Dieter Mennekes ins Sauerland zurück. Der Mensch Dieter Mennekes und warum ihm die Einnahmequelle in Heiligenborn nicht so wichtig ist.

„Ich habe viel von der Welt gesehen. Das hat dazu geführt, dass ich meine Heimat umso mehr schätze.“

Und als der Jagd begeisterte Kirchhundemer im Jahr 1998 davon Wind bekam, dass die Rentkammer in Laasphe Wald verkauft, ging Mennekes nach Gesprächen mit Botho Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein als Besitzer eines 370 Hektar großen Gebietes bei Heiligenborn aus den Verhandlungen hervor. „Hier gibt es mehr Laubwald als auf der anderen Seite des Rothaarkammes, das hat mich gereizt,“ erinnert sich Dieter Mennekes an den Start mit seiner Eigenjagd in den Wittgensteiner Wäldern.

Liebe zur Natur lag in der Wiege

Dem überwiegend in Würdinghausen lebenden Mennekes hat schon von seinem Vater Aloys die Liebe zur Natur mit auf den Lebensweg bekommen („Ich war schon als Bursche immer gern im Wald“). Diese Passion blieb und wuchs – auch wenn der studierte Wirtschaftsingenieur Dieter nach Stationen in Berlin und München zunächst mit seinem Bruder Walter in Kirchhundem das Lebenswerk des Vaters („Mennekes Stecker“) fortsetzte und zu einem international renommierten Unternehmen ausbaute.

Unterstützung für Schüler und altes Fachwerk

  • Dieter Mennekes (73) ist Gründer des Gründer des Vereins „Fachwerk erhalten und gestalten“ in seinem Geburtsort Kirchhundem.
  • Finanziell unterstützt Mennekes begabte Schülerinnen und Schüler in Altenhundem.
  • Seine Aktivtäten: www.dieter-mennekes-umwelt.de

Bis sich der berufliche Weg der Brüder trennte. „Ich wollte gestalten, die Umwelt verbessern und mit guten Leuten für eine gute Sache erfolgreich arbeiten.“ Für dieses Ziel war Mennekes ein beachtlicher Teil des durch das Ausscheiden aus dem Unternehmen erhaltenen Vermögens nicht zu schade. Sein ideelles und finanzielles Engagement hilft dem Umwelt- und Naturschutz im fernen Barbados ebenso wie Projekten in Brandenburg oder auf Sylt.

„Ein Umweltverbesserer möchte ich schon ganz gern sein,“ gibt Mennekes im Gespräch mit unserer Zeitung gern und mit einem Augenzwinkern zu, und er verhehlt nicht, dass er Teile seines Vermögens dafür uneigennützig zur Verfügung stellt. „Es hat wenig Sinn, der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein.“

Deshalb sei ihm der Heiligenborner „Wald als Einnahmequelle auch nicht so wichtig“, begründet Mennekes seine neueste Initiative in Wittgenstein, die in Diethard Alt­rogge, dem Leiter des Regionalforstamtes, von Anfang an einen überzeugten Mitstreiter fand.

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Sponsor für alternativen Nobelpreis

Wie er auf das Projekt in Heiligenborn gekommen ist? Mit einer der Ideengeber war der Greifswalder Prof. Michael Succow (73), dere gelegentlich als „Wanderprediger für den Naturschutz“ bezeichnet wurde. Succow ist Träger des alternativen Nobelpreises „Right Livelihood Award“, der von Dieter Mennekes gesponsert wird. Auf Initiative von Prof. Succow wurde im September 1990 in der letzter Sitzung des DDR-Ministerrates beschlossen, weite Flächen der DDR als Nationalpark oder Biosphärenreservat unter Naturschutz zu stellen.

Zahlreiche Veröffentlichungen des vielfach ausgezeichneten Naturschützers inspirierten auch Mennekes. „Wir verlangen die Bewahrung der Wildnis am Amazonas, warum nicht auch im Ilsetal?“ erklärt Mennekes seinen Schritt. In Heiligenborn „mache ich das, so gut ich kann“, verspricht der 73-Jährige für die uralten Buchen, drei Flusstäler, eine Schlucht, Wiesen und schöne Aussichtspunkte.

Jeder Baum ist ein Gedicht

„Hier möchte ich den Wald sich optimal entwickeln sehen“, sagt er und fügt hinzu: „Hier soll der Wald sich selber leben. Jeder Baum ist ein Gedicht, das die Erde an den Himmel schreibt.“