Würdinghausen. Nach heftigen Bürgerprotesten und Einlenken der Gemeindeverwaltung konnte am Freitag zur Tat geschritten werden: Nach dem umstrittenen Absäbeln der Birkenallee zwischen Würdinghausen und Vierlinden erfolgte die Ersatzpflanzung. Am Samstag wurde bei einem Umtrunkdarauf angestoßen.

Die Birken-Halballee zwischen Würdinghausen und Vierlinden steht wieder. Die Stämme der 90 Bäume misst t zwar nicht mehr - wie zuvor - 35-50 cm im Durchmesser sind rund 5 cm, aber man kann sich schon vorstellen, wie die Bäume in einigen Jahren bzw. Jahrzehnten aussehen werden. Mit dem Bagger wurden die Pflanzlöcher von der Forstbaumschule Balzer-Sellmann ausgehoben, die ca. 5 Meter hohen Bäume, die in ihren rund acht Lebensjahren mehrmals verschult wurden, mit großem Ballen hineingehievt. Anschließend wurden die Löcher mit gesiebter Erde verfüllt und die Birken, manche schon mit zarten grünen Blättern, mit Spanngurten an drei Holzpfählen ausgerichtet.

Am Samstag gab es einen spontanen Umtrunk an den Vierlinden mit Würstchen und Pils. Einhellige Meinung dabei: Es ist sehr erfreulich, dass es wieder eine Birkenallee gibt. Die jetzt gepflanzten 90 Exemplare sollen noch durch weitere 20 ergänzt werden, so dass das Ensemble in etlichen Jahren noch stattlicher aussehen wird wie die angesäbelte Vorgänger-Allee.

Baumpaten für 45 Birken

Für 45 Bäume gibt es Baumpaten. 1/4 der Kosten trägt die Gemeinde, den Rest übernimmt Dieter Mennekes, der durch seine Rathaus-“Beschriftung“ für Schlagzeilen gesorgt hatte. Mennekes: „Wir müssen uns stark machen für unsere Interessen. Wenn eine Gemeinde Fehler zugibt, ist das gut. Mir ist eine Gemeinde lieber, die keine Fehler macht. Wir müssen als Bürger aktiv werden.“ Als Geschenk an die Gemeinde brachte Mennekes aus Barbados eine special bottle for Birkentöter mit.

Würdinghausens Ortsvorsteher Rainer Heidschötter: „Ich bin froh, dass es problemlos und schnell erledigt wurde. Es gibt einen ordentlichen Eindruck, macht Sinn und ist eine Freude. Die Bäume wurden absichtlich so nah an die Straße gepflanzt, als geschwindigkeitsregulierende Maßnahme. Vielleicht könnte die Straße in „Birkenweg“ umbenannt werden.“

Mit dem Ortsvorsteher hatte die Gemeinde schließlich auch das Fällen der ehemaligen Allee abgestimmt. Bei der Bezifferung der Kosten war es zu erheblichen Unstimmigkeiten gekommen. In einer Bürgerversammlung in Würdinghausen hatte Beigeordneter Middelhoff auf konkrete Nachfragen erklärt, dass die Kosten durch den Preis für das Holz gedeckt seien.

Das kam der SPD-Fraktion spanisch vor. Sie fragte nach, wollte konkrete Aussagen und Zahlen der Verwaltung. Und erhielt sie in der Sondersitzung des Rates.

Kosten für die Gemeinde

Danach hat die Gemeinde, also der Bürger, doch erheblich mehr für den Kahlschlag und die jetzt vorgenommene Wiederaufforstung zu zahlen: ca. 3240 Euro für das Abschneiden und die Entsorgung der Birken: rund 430 Euro für das Gutachten eines Lennestädter Baumsachverständigen: ca. 5000 Euro für das Roden der Wurzeln sowie ca. 2500 Euro, was einem Viertel der Kosten für die Wiederanpflanzung entsprechen würde.