Wir können Flüchtlingsströme nicht aufhalten. Warum es sich lohnt, seine eigene Haltung zu den Menschen, die hierher kommen, zu verändern.

Es herrscht wieder einmal hektische Betriebsamkeit. Wieder einmal müssen Geflüchtete aus Kriegs- und Krisengebieten aufgenommen und mit Wohnraum versorgt werden. Wieder einmal wird über Betreuung, geeigneten Wohnraum und auch über Integration gesprochen. Und natürlich auch über Geld, das die Kommunen und damit alle Bürger bezahlen müssen. Wieder einmal werden dann viele Einheimische entrüstet aufschreien, weil sie für die Fremden zahlen müssten, die uns doch nur auf der Tasche lägen und nur nach Deutschland kämen, weil hier Milch und Honig flössen, ihnen hier die gebratenen Tauben in den Mund flögen...

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Es wird Zeit, dass sich was ändert. Und zwar an mehreren Stellen und in vielen Köpfen: Die Zahl der Krisen und Kriege wird nicht abnehmen. Der Klimawandel mit seinen Naturkatastrophen und der Kampf um Nahrungsmittel und Bodenschätze treiben ihn an. Also müssen wir uns auf einen kontinuierlichen Zustrom von Menschen einstellen. Es wird Zeit, dass wir diesen Fakt nicht nur akzeptieren, sondern auch als Chance begreifen. Deutschland braucht Zuwanderung. Nur dann werden wir unser Wirtschaftssystem aufrechterhalten können. Wenn wir also lernen, Flüchtlingsströme zu lenken, dauerhaft Möglichkeiten für Unterbringung, Bildung und Integration schaffen, dann werden wir von dem Zuzug profitieren. Die Investition in Wohnraum, Bildung und Integration für Geflüchtete ist eine Investition in unsere Zukunft.

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Und wir müssen uns und den Geflüchteten deutlich zeigen: Nicht alle, die zu uns kommen, werden hier bleiben (können). Wer sich nicht integriert oder straffällig wird, kann nicht bleiben. Aber das wird eine Minderheit sein. Wenn dann junge Menschen, junge Familien in Wittgenstein sesshaft werden, Arbeit finden und in unserer Gesellschaft halt finden, haben wir gewonnen. Bis dahin muss sich noch vieles ändern, vor allem aber unsere Einstellung zu Geflüchteten.