Bad Berleburg. Etwa 50 Ukrainer, die Hälfte davon Kinder und Jugendliche, sind aktuell in der Baumrainklinik untergebracht. So herzlich bedanken sie sich jetzt.
Seit vielen Wochen tobt in der Ukraine der Angriffskrieg von Putin – und noch immer weiß niemand, wie lange er noch dauert und wie er am Ende ausgehen wird. In der ehemaligen Bad Berleburger Baumrainklinik sind etwa 50 Menschen aus der Ukraine untergekommen – in einem Brief, den sie in ukrainischer und deutscher Sprache verfasst haben, bedanken sie sich nun für die Hilfe und Unterstützung.
In dem Brief danken die Ukrainer – die Hälfte von ihnen sind Kinder und Jugendliche – der Vamed-Klinik, dem Deutschen Roten Kreuz und der Stadt Bad Berleburg mit all ihren Bewohnern.
Der Brief im Wortlaut
„Vielen Dank an die Verwaltung, die Klinik Vamed, das Rote Kreuz und die Menschen in Bad Berleburg für den herzlichen Empfang unserer ukrainischen Bevölkerung, die gezwungen war, ihre Heimat zu verlassen, um das Leben ihrer Kinder vor dem Beschuss und der Besatzung zu retten. In dieser schwierigen Zeit haben wir Unterstützung unterhalten, die uns hilft, Schwierigkeiten zu überwinden.
Wir danken der Vamed-Klinik für dir vorübergehende Unterbringung, wo alles vorhanden ist, was sie für einen angenehmen Aufenthalt benötigen. Nämlich: Die Zimmer sind mit einem Platz für Erwachsene und Kinder, Personalarbeit rund um die Uhr und psychologischer Betreuung ausgestattet. Sie helfen Kindern, ihre Gedanken und Gefühle durch Musik, Zeichnen und Sport auszudrücken.
Besonderer Dank gilt den Bewohnern der Stadt für ihre Freundlichkeit, Fürsorge, dafür, dass sie jeden Tag Zeit finden, zu uns zu kommen und uns zu unterstützen.“
Frühzeitige Vorbereitung
Die Stadt Bad Berleburg hatte sich, so wie auch die anderen Wittgensteiner Kommunen, rechtzeitig vor Ankunft der ersten Flüchtlinge in Deutschland um Unterbringungsmöglichkeiten gekümmert und öffentliche Aufrufe gestartet, in denen um freien privaten Wohnraum für die Ukrainer gebeten wurde. Im
Rathaus an der Poststraße hatte man sich zu Beginn bereits auf eine dreistellige Zahl eingestellt und Verträge zur Anmietung von Räumen in der ehemaligen Baumrainklinik geschlossen, um dort dem Großteil der Menschen vorübergehend Zuflucht zu gewähren. Die Vamed-Klinik hatte ihrerseits frühzeitig ihre Unterstützung mit Blick auch auf eventuell notwendige Impfungen zugesichert.
Viele kehren wieder zurück
Laut Nachrichtenagentur dpa sind in der Ukraine 5,5 Millionen Menschen, die nach dem russischen Angriff in andere Landesteile geflohen waren, nach Angaben der Vereinten Nationen mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Weiterhin seien aber 6,2 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben, berichtete demnach das UN-Büro für Migration (IOM). Viele Rückkehrer gab es im Norden des Landes und in der Hauptstadt Kiew. Binnenflüchtlinge sind Menschen, die in innerhalb ihres eigenen Landes aus der Heimat geflohen sind, aber nicht im Ausland Schutz suchten.
Lesen Sie auch:Wittgenstein: So retten Flüchtlinge das leidende Gastgewerbe
Aus dem Ausland seien etwa zehn Prozent der Menschen in ihre Heimat zurückgekehrt, berichtete IOM. Nach Daten des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) befinden sich gut 5,2 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer im Ausland, die nach dem russischen Angriff am 24. Februar geflohen sind. Dreiviertel der Rückkehrer wollten nun in ihrer Heimat bleiben, berichtete IOM nach einer Befragung zwischen dem 17. und 23. Juni.
Der Krieg in der Ukraine hat laut afp nach Angaben des ukrainischen Umweltministers Ruslan Strilets übrigens auch massive Umweltschäden zur Folge. Drei Millionen Hektar Wald seien durch den russischen Angriffskrieg geschädigt worden, sagte Strilets bei einem informellen Treffen der EU-Umweltminister. Diese sagten Hilfe beim Beheben der Schäden zu. Vertriebene und Gebliebene brauchten nun vor allem Hilfe beim Wiederaufbau beschädigter Wohnungen und Häuser sowie Gesundheitsversorgung.