Wittgenstein. Wo gibt es in der Arbeitswelt noch Schutzmaßnahmen und wo nicht? Sechs Wittgensteiner Unternehmen erklären, wie sie aktuell mit Corona umgehen.
Die Tage werden kälter. Die Grippe- und Erkältungssaison steht vor der Tür. Unter die Infektionen können sich auch wieder mehr Corona-Erkrankungen mischen. Offiziell gibt es keine Regelungen und Schutzmaßnahmen mehr, trotzdem ist das Virus nicht verschwunden. Wie gehen Wittgensteiner Unternehmen aktuell mit Covid-Infektionen um?
Die Firma Osterrath in Saßmannshausen folgt „dem sogenannten gesunden Menschenverstand“, sagt Geschäftsführer Jan Roland Osterrath. „Das heißt bei einem positivem Test geht der Mitarbeiter ins Homeoffice bis das Testergebnis wieder negativ ist. Bei Symptomen wird ein Arzt ihn krankschreiben bis auch diese abgeklungen sind, wie bei jeder anderen Viruserkrankung eben auch.“ Weitere Maßnahmen gibt es für eine Covid-Infektion nicht. So geht auch die Firma Ejot mit dem Virus um: „Corona wird wie eine Erkältung oder grippaler Infekt behandelt. Es gibt keine Schutzmaßnahmen mehr“, sagt Sprecher Andreas Wolf.
Kostenlose Testmöglichkeiten für Mitarbeiter der Verwaltung in Bad Berleburg
„Da auch Bund und Land sämtliche Verordnungen aufgehoben haben, gibt es auch bei uns im Rathaus keine verpflichtenden Maßnahmen mehr“, erklärt Timo Karl, Pressesprecher der Stadt Bad Berleburg. Das Angebot für zwei kostenfreien Coronatest in der Woche stehe auch weiterhin für die Mitarbeiter der Verwaltung zur Verfügung. „Corona-Erkrankungen behandeln wir wie andere Krankheiten auch: Im Falle einer Infektion raten wir unseren Kolleginnen und Kollegen, ihre Hausarztpraxis zu konsultieren, um eine Krankschreibung zu erhalten“, so Karl.
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Und in Bereichen wo mehr Kontakt mit erkrankten Personen besteht? In der Brücken-Apotheke in Erndtebrück gibt es keine Schutzmaßnahmen mehr. „Das haben wir ad acta gelegt“, sagt Steffen Busch. „Wer eine Erkältung oder Symptome hat, kommt mit Maske in die Apotheke.“ Auch die Plexiglasscheiben wurden abgebaut. „Wir sind alle geimpft und behandeln Corona wie jede andere Krankheit auch“, so Busch.
Hygienepläne stehen in der Pflege für den Fall einer Corona-Infektion bereit
Jens Schattauer, Einrichtungsleitung der Curavie Seniorenresidenz in Bad Laasphe geht davon aus, dass die Zahlen der Corona-Infektionen wieder ansteigen werden. „In unserem Haus würden bei einem Ausbruch unsere speziellen Hygienepläne greifen. Hier handelt es sich zum Beispiel um spezielle Desinfektionsmittel und das Tragen von Schutzkleidung bei Kontakt mit infizierten Bewohnern“, so Schattauer. Ansonsten gibt es keine besonderen Schutzmaßnahmen mehr. Auch für Besucher des Seniorenheims gelten keine extra Regelungen. „Bei einer Infektion mit Symptomen raten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf jeden Fall zum Arzt zu gehen und sich eine AU ausstellen zu lassen“, sagt der Einrichtungsleiter.
Anders sieht das in der Vamed-Klinik in Bad Berleburg aus: Hier gibt es weiter Regelungen für den Umgang mit einer Corona-Infektion: „In Fällen von leichteren Erkrankungen, die ein Arbeiten grundsätzlich erlauben, sollten die Mitarbeiter durchgängig eine FFP2-Maske tragen, um die Kollegen und Patienten vor einer Infektion zu schützen“, erklärt Antje Gröpl-Horchler, Referentin für Unternehmenskommunikation. „Liegen schwerere Symptome vor, bitten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darum, die Ursache der Krankheit hausärztlich abklären zu lassen, um eine Infektion mit dem Coronavirus auszuschließen. Wichtig ist: Arbeiten sollte nur, wer unter körperlichen und medizinischen Gesichtspunkten dazu in der Lage ist.“
Schutzimpfung weiterhin in der Vamed-Klinik Bad Berleburg möglich
Für Patienten die sich mit Covid-19 infiziert haben, gelte weiterhin eine Isolationspflicht, die auch bei verschiedenen anderen infektiösen Krankheiten greife. Wichtig ist: „Covid-19 tritt – ähnlich wie andere aerosol-übertragbare, meldepflichtige Krankheiten – jährlich wiederkehrend auf“, so Gröpl-Horchler. Besucher und Angehörige werden gebeten, bei Erkältung oder Magen-Darm-Infekt auf einen Besuch im Krankenhaus zu verzichten.
„Wir gehen davon aus, dass die Anzahl der Corona-Infizierten in der kalten Jahreszeit erneut ansteigt. Aus diesem Grunde bieten wir in unserem MVZ auch in diesem Jahr Schutzimpfungen für Mitarbeiter und impfinteressierte Personen an“, sagt Antje Gröpl-Horchler. Die Anmeldung für eine Corona-Schutzimpfung ist auch für externe Personen über die Internetseite der Vamed-Klinik möglich.