Puderbach/Bad Laasphe. Es bleibt nicht beim Kompromiss aus dem Bauausschuss. Bürgermeister Terlinden hatte einen anderen Vorschlag, der auf breite Zustimmung stößt.

Überraschend war in der Ratssitzung in Bad Laasphe auch die Wende, die die umstrittenen Pläne für Freiflächen-Photovoltaik in Puderbach genommen haben. Der Tagesordnungspunkt war auf Bestreben der SPD eigens nach vorne gezogen worden, weil auch an die 40 Menschen aus Puderbach die Sitzung von den Zuschauerplätzen aus verfolgten.

Der Rat hat als Beschlussgremium darüber zu entscheiden, ob ein Aufstellungsbeschluss für einen Flächennutzungsplan gefasst wird – also ob Planungsrecht für eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage auf einer 2,3 Hektar großen, bisher landwirtschaftlich genutzten Fläche geschaffen wird. Der Bauausschuss hatte nach einem Ortstermin in geheimer Abstimmung mit 8:5 anders entschieden. Er war einem Antrag von Werner Oder (FDP) gefolgt. Der hatte vorgeschlagen, doch im gesamten Stadtgebiet nach geeigneten Flächen für PV-Anlagen zu suchen.

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Bürgermeister Dirk Terlinden überraschte den Rat mit einem weiteren Vorschlag und erinnerte daran, dass der Rat als Beschlussgremium nicht an das Votum des vorberatenden Bauausschusses gebunden sei. Dirk Terlinden berichtet über die am 23. November im Kreistag beschlossene Untersuchung des Kreises abzuwarten. Der will im gesamten Kreis Siegen-Wittgenstein nach Potenzial-Flächen für so genannte Agri-Photovoltaik suchen. „Ich schlage vor, auf eine gesamträumliche Untersuchung in Bad Laasphe zu verzichten und die Ergebnisse der Untersuchung des Kreises abzuwarten.“ Während Markus Schmidt von Die Partei um eine Sitzungsunterbrechung bat, um die neuen Erkenntnisse intern mit seiner Fraktion zu beraten, war Klaus Preis (FDP) sofort begeistert: „Von allen Möglichkeiten, ist das die salomonischste Lösung.“ Und Günter Wagner von der CDU unterstrich sofort: „Wir sind einstimmig dafür.“ Jörn Reuter (SPD) signalisierte ebenfalls Zustimmung, sprach sich aber dafür aus, dass der Umwelt-, Denkmal- und Bauausschuss gleichzeitig nach geeigneten Flächen im Stadtgebiet suchen solle. Am Ende stimmte der Rat einstimmig für den Bürgermeistervorschlag. Damit ist vorerst kein Planungsrecht in Puderbach zu erwarten.