Bad Laasphe. Nach der Wende zur Photovoltaik in Puderbach melden sich die Kritiker: „Soll der gute Eindruck, den der Ort macht, aufs Spiel gesetzt werden?“

Es war ein kleiner Teilerfolg für die Kritiker von Arne Kohlbergers Photovoltaik-Plänen in Puderbach: Im Bauausschuss stimmte eine Mehrheit für den überraschenden erweiterten Antrag von Werner Oder (FDP), statt für den Aufstellungsbeschluss für einen Flächennutzungsplan, um in Puderbach eine Raumplanung für die gesamte Stadt durchzuführen, um geeignete Standorte für Freiflächen-Photovoltaik zu finden. Bis zur Ratssitzung sitzt das Vorhaben von Kohlberger also auf der Ersatzbank, kann dort aber immer noch Zustimmung erhalten.

Einer der Kritiker der Pläne, Joachim Schäfer, begrüßt zusammen mit seinen Mitstreitern den erweiterten Antrag: „In Bayern, wo die Errichtung von Freiflächen-PV-Anlagen auf Acker- oder Grünlandflächen ebenso wie NRW in begrenztem Umfang gestattet wird, gibt es sogar explizite Vorgaben des Landes, dass die Anlagen einem von den Kommunen zu erstellenden Standortkonzept genügen müssen“, teilt er jetzt mit. Das Planungsgebiet sei dabei zunächst das gesamte Gemeindegebiet, in dem geeignete Standorte zu identifizieren seien.

Kritiker fordern, dem erweiterten Antrag zu folgen

„Wir sollten diesem Konzept, das dem erweiterten Antrag auch zugrunde liegt, folgen. Die Stadt hätte dann ein wirksames Instrument in der Hand, um Vorhaben, die einfach nicht passen, im Vorfeld konsequent abzulehnen. Zugleich kann man die Investoren auf zuvor festgelegte, geeignete Areale verweisen, auf denen sie größere Planungssicherheit hätten“, schlägt Schäfer vor. Das Vorhaben in Puderbach fände demnach nach der Überzeugung der Kritiker im Rahmen eines Standortkonzepts „wohl keine Zustimmung“.

Die Negativfaktoren – Schäfer nennt hier die „Beeinträchtigung des Landschaftsbilds, der Verlust von ohnehin knappem Grünland und die unmittelbare Lage an der Bebauungsgrenze des Dorfes“ – wiegen im Empfinden der Kritiker zu schwer. „Auch die Besucher des Ortstermins konnten sich hiervon ja schon überzeugen.“ Allein durch die schiere Größe der geplanten PV-Anlage am Hang erdrücke das darunter liegende kleine Dorf förmlich: „Wir waren doch mal Golddorf im Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft’. Soll der gute Eindruck, den der Ort (noch) auf seine Besucher macht, wirklich leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden?“