Wittgenstein. Nach der anfänglichen Ablehung durch die CDU ist die Politik nun einheitlich auf dem Weg zu mehr Impfstellen.

Ab dem 1. April werden deutlich steigende Impfstoffmengen erwartet, die eine Anpassung der bestehenden Strukturen ermöglichen. Die Kapazitäten in den Impfzentren müssen um 1000 Impfungen pro Monat pro 70.000 Einwohner erhöht werden. Neben dem Impfzentrum in Eiserfeld werden Impfungen in einer Impfstelle in Wittgenstein, sowie in fünf Schwerpunktpraxen im Kreis Siegen-Wittgenstein möglich, heißt es in einer Pressemitteilung der heimischen CDU-Landtagsabgeordneten Anke Fuchs-Dreisbach. „Jetzt ist die Zeit für eine Impfstelle in Wittgenstein“, überschreibt die Bad Berleburgerin ihre Mitteilung.

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„Mit steigendem Impfstoffangebot ist es jetzt an der Zeit Strukturen vor Ort zu schaffen, um eine gut organisierte und schnellstmögliche Verimpfung gewährleisten zu können“, schreibt Fuchs-Dreisbach und unterstützt damit die Forderungen, die von der politischen Konkurrenz, den drei SPD-Ortsverbänden aus Wittgenstein und schließlich auch von Landrat Andreas Müller bereits an die Landesregierung adressierte worden war. Mitte Dezember 2020 hatten die Genossen in Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück ein zusätzliches Impfzentrum für Wittgenstein in Bad Berleburg gefordert, waren damit aber zunächst bei Kreis- und Land abgeblitzt.

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Anke Fuchs-Dreisbach hatte am 5. Januar noch auf das Impfkonzept der CDU-FDP-Landesregierung verwiesen „das stetig angepasst wird“. Damals hatte Anke Fuchs-Dreisbach die Hoffnung nach mehr und verschiedenen Impfstoffen geäußert, die neue Möglichkeiten eröffneten, um die Menschen im ländlichen Raum besser versorgen zu können.

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Fuchs-Dreisbach freut sich jetzt: „Wegen der knappen Verfügbarkeit des Impfstoffs mussten wir lange auf eine höhere Impfrate warten. Nun ist es absehbar, dass mehr Impfstoff kommen wird und unsere Geduld sich auszahlt. Jetzt ist es an der Zeit, dass auch dezentrale Möglichkeiten geschaffen werden, um den Menschen hier in Wittgenstein ein Impfangebot zu machen, ohne dass sie den weiten Weg nach Eiserfeld in Kauf nehmen müssen.

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Der Ball liege beim Landrat, einen geeigneten Standort für eine weitere Impfstelle in Wittgenstein zu finden. „Den Fokus sollte er dabei unbedingt auf bestmögliche Erreichbarkeit für die Menschen aus Wittgenstein sowie dem nördlichen Siegerland legen.“

Landrat kontert Kritik

Auch Landrat Andreas Müller reagierte positiv auf die neue Erlasslage: „Die damit für Siegen-Wittgenstein geforderten 32.000 Impfmöglichkeiten pro Monat übertreffen wir heute schon bei weitem“, erläutert Müller: „Statt der geforderten vier Impfstraßen haben wir das Impfzentrum in Eiserfeld von vorneherein mit sechs Impfstraßen ausgestattet, so dass wir dort bereits jetzt bis zu 46.500 Personen pro Monat impfen könnten.“

Darüber hinaus heißt es in dem Erlass, dass in Flächenkreis die Einrichtung einer weiteren Impfstelle „in Betracht gezogen“ werden kann: „Für mich ist ein Impfzentrum in Wittgenstein ein ‚Muss‘ und ganz zentraler Baustein, um die Impfbereitschaft der Menschen zu erhöhen und nicht durch weite Wege zusätzliche Hürden aufzubauen. Ich hätte dieses wohnortnahe Angebot gerne vom ersten Tag an gemacht. Leider wurde das aber von der Landesregierung explizit abgelehnt. Hier konnten wir bedauerlicherweise auch nicht auf die Hilfe unserer heimischen Landtagsabgeordneten setzen, die die Idee eines Impfzentrums für Wittgenstein schon vor Wochen öffentlich als ‚überholt‘ bezeichnet hat“, so Müller.