Siegen-Wittgenstein. Die SPD-Kreistagsfraktion wehrt sich gegen Behauptung, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Siegener Impfzentrum sei eine „Schreckensvision“.
Die CDU-Kreistagsfraktion hatte Landrat Andreas Müller (SPD) kürzlich dazu aufgefordert, vorsorglich alle Vorbereitungen für den Tag zu treffen, ab dem Senioren, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, Hilfe benötigen, um die Corona-Impfung zu erhalten. Die Christdemokraten regten an, dafür ehrenamtliche Unterstützer – beispielsweise aus Vereinen – einzubinden.
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Doch gerade das Ehrenamt habe in der Corona-Krise bisher hervorragende Arbeit geleistet und man müsse sich die Frage stellen, ob ehrenamtliche Helfer diese Transporte tatsächlich noch leisten können und dürfen, so die SPD-Kreistagsfraktion dazu.
Impfzentrum in Siegen-Eiserfeld für Wittgensteiner nicht gut angebunden
„Es ist unumstritten, dass das Impfzentrum in Eiserfeld für die Menschen in Wittgenstein nicht gut angebunden ist“, sagt Michael Sittler, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion in enger Abstimmung mit den drei SPD-Fraktionsvorsitzenden der Wittgensteiner Kommunen, Andreas Meinecke, Tim Saßmannshausen und Samir Schneider. Jedoch habe zu keiner Zeit jemand älteren Menschen den Impfvorgang in Verbindung mit der Anfahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln als Schreckensvision dargestellt, wie es die stellvertretende Landrätin, Ulla Belz (CDU) formuliert habe.
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„Allerdings kann ich aus Gesprächen wiedergeben, dass die lange Fahrtstrecke für einige Menschen eine Hürde darstellt und so die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, sinkt“, sagt Sittler. Deshalb brauche es schnell eine Lösungen für den Flächenkreis, die funktioniere, sobald wieder ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, so die SPD.
Antrag auf zweites Impfzentrum in Siegen-Wittgenstein im Landtag abgelehnt
Dass flexible und dezentrale Möglichkeiten notwendig seien, habe Landrat Andreas Müller (SPD) bereits im Januar deutlich gemacht. Dies könnten aufsuchende Impfungen, Impfbusse oder mobile Impfteams oder die Zulassung eines zweiten Impfzentrums pro Kreis sein. Einen Antrag, der diese zusätzlichen Möglichkeiten fordert, habe die SPD-Landtagsfraktion bereits gestellt, jedoch sei dieser mit den Stimmen von CDU und FDP im Landtag abgelehnt worden. Doch dafür müsse zunächst die Versorgung mit Impfstoff wieder sichergestellt sein. So bemängelte Müller in der vergangenen Woche, dass bereits zugesagte Impflieferungen gecancelt und fest vereinbarte Impftermine wieder abgesagt worden seien (wir berichteten).
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Für die SPD-Kreistagsfraktion sei es unverständlich, wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein darauf komme, der Landrat sei verantwortlich für die niedrige Impfquote im Kreis. Für die Zuteilung der Impfdosen an die Kreise sei allein das Land verantwortlich.
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