Bad Berleburg. Seit November 2019 gab es Ärger rund um die Landestelle, die Luftrettungspiloten als zu gefährlich ansahen. Jetzt wird gebaut.

Der Klinikkonzern Vamed macht den Hubschrauber-Landeplatz am Bad Berleburger Akut-Krankenhaus sicherer. Die Bauarbeiten haben am Montag begonnen und sollen vier Wochen dauern. Das teilt der Klinikbetreiber auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Auch interessant

Der Hubschrauberlandeplatz des Vamed Akutklinikums in Bad Berleburg liegt mitten in einem Wohngebiet. Für Hubschrauberpiloten birgt dies Gefahren. Zum Teil ist auch die Kennzeichnung defekt.
Von Matthias Böhl und Lars-Peter Dickel

Hintergrund ist die beengte Lage der Landestelle mitten in einem Wohngebiet. Im November vergangenen Jahres hatte die Johanniter Luftrettung aus Gießen angekündigt, die Hubschrauber-Landestelle an der Bad Berleburger Akutklinik nicht mehr anfliegen zu wollen. Die Piloten eines Rettungshubschraubers sind auch für die Sicherheit bei Starts und Landungen verantwortlich und müssten für entstandene Schäden haften.

Gefährliche Abwinde

Auch interessant

Weil aber nicht auszuschließen sei, dass durch die Abwinde der Rotoren beispielsweise Gegenstände oder Steine in die Luft geschleudert werden und Menschen verletzen könnten, war den Gießener Luftrettern diese Lage zu heikel. Zwar flogen Besatzungen anderer Luftretter, beispielsweise der ADAC-Hubschrauber Christoph 25, das Krankenhaus weiter an, aber gerade der Gießener Hubschrauber nimmt eine besondere Stellung ein, weil er die Nachtflüge übernimmt.

Auch interessant

Gemeinsam mit der Stadt Bad Berleburg, dem Kreis Siegen-Wittgenstein und den Luftrettern wurden Alternativen gesucht und zunächst eine Notlandestelle direkt vor den Feuerwehrgerätehaus in Betracht gezogen. Jetzt aber schafft der Klinikbetreiber eine neue, besser gesicherte Landestelle und hat eine Alternative für die Übergangszeit.

Verschiebung um 7,5 Meter

Auch interessant

Um an der Grundstücksgrenze einen wirkungsvollen Schutz durch Windabweiser einrichten zu können und den Anflugwinkel für an- und abfliegende Rettungshubschrauber zu korrigieren, muss die Landestelle um ca. 7,5 Meter in Richtung Südwesten verschoben werden. Die Maßnahmen dauern voraussichtlich vier Wochen. Die Anwohner, Rettungsdienste sowie Stadt und Kreis sind über die Maßnahmen informiert und eine für den Zeitraum des Umbaus alternative Landestelle an der Schützenhalle in Schüllar-Wemlighausen ist gefunden, erläutert Vamed.

Auch interessant

„Wir freuen uns, dass wir den Luftrettungsdiensten durch diese Maßnahme eine sichere Landestelle an unserer Klinik bieten können“, sagt Dr. Lars Pietschmann, Ärztlicher Direktor.

Für die Versorgung der Menschen in der Region seien Hubschraubertransporte zur Vamed-Klinik Bad Berleburg und Verlegungen zu anderen Kliniken wichtig, um ihnen in Notfällen schnell helfen zu können.