Bad Berleburg. . Gefahr durch umherfliegende Teile auf Landeplatz am Bad Berleburger Krankenhaus – also landet „Christoph Gießen“ kurzerhand auf einem Parkplatz.

Anwohner des Bad Berleburger Krankenhauses und aus der Nachbarschaft wunderten sich am Samstagabend: Gegen 19.30 Uhr war der Rettungswagen der DRK-Wache wie üblich zum Hubschrauber-Landeplatz in direkter Nähe gefahren, hatte dort auf das Eintreffen des Hubschraubers gewartet. Doch „Christoph Gießen“, der von der Uni-Klinik Gießen aus seine Einsätze fliegt, brach den Landeanflug ab.

Nachdem die beiden Piloten – es war bereits die Nacht-Besatzung im Dienst – den Anflug eingeleitet hatten, erkannten sie gefährliche Hindernisse in unmittelbarer Nähe des Landeplatzes. In direkter Nähe sind Neubauten entstanden, an denen die Bauarbeiten immer noch nicht abgeschlossen sind. Abflussrohre, lose Zaunpfähle, Speisfässer mit Bäumchen, große Erdhaufen und Holzbretter haben die Landung am Samstag verhindert.

Menschen hätten verletzt werden können

Denn: Durch den heftigen Wind, den sogenannten Downwash, der durch die großen Rotorblätter beim Landeanflug ausgelöst wird, hätten die Gegenstände in die Luft fliegen und den Hauptrotor treffen können. Kleinere Gegenstände hätten von den Triebwerken angesaugt werden oder in die Scheiben des Hubschraubers einschlagen können. Umherfliegende Teile hätten die Rettungswagen-Besatzung, die Hubschrauber-Crew, Anwohner oder Passanten verletzen können. Außerdem löste sich beim Anflug die Kunststoff-Beklebung des Landeplatzes, der vom Krankenhaus unterhalten wird. Der umherfliegende Staub der beiden Erdhaufen stellte zudem eine enorme Sichtbehinderung für die Hubschrauber-Piloten dar.

Also startete die erfahrene Crew durch und suchte sich mit „Christoph Gießen“, einem Hubschrauber vom Typ Dauphin, einen anderen geeigneteren Landeplatz – in diesem Fall einen Parkplatz der Firma Ejot in der Herrenwiese. Der Rettungswagen fuhr schließlich dorthin, um die Hubschrauber-Besatzung aufzunehmen und brachte den Patienten anschließend zur Firma Ejot, von wo aus der Hubschrauber dann endlich zur Ziel-Klinik startete.

Sicherheitsbeauftragten eingeschaltet

Konsequenz aus dem Zwischenfall vom Samstag: Die Piloten der Firma „Heli-Flight“, die in Kooperation mit der Johanniter-Luftrettung unter anderem den „Christoph Gießen“ betreibt, werden den Landeplatz in Bad Berleburg bis auf weiteres nicht mehr anfliegen. Sie informierten umgehend ihren Sicherheitsbeauftragten der Firma, der nun „alles Weitere veranlassen wird“.

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