Wittgenstein. Mobi-Care Wittgenstein und das Diakonische Werk Wittgenstein versorgen ihre Patienten. Ein paar wollen aus Angst nicht mehr gepflegt werden.
Die Ambulanten Pflegedienste in Wittgenstein versorgen ihre Patienten weiterhin. Dennoch haben auch sie mit dem Coronavirus zu kämpfen: Desinfektionsmittel und Schutzanzüge sind kaum noch zu erwerben. Die Preise dafür steigen stetig. Und auch ein paar der Wittgensteiner Patienten wollen sich aus Angst vor dem Coronavirus nicht mehr von den Ambulanten Pflegediensten behandeln lassen.
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Coronavirus in Wittgenstein: Ambulante Pflegedienste achten besonders auf Hygiene
Um Patienten, Angehörige und Pfleger vor einer Infektion zu schützen, gelten bei den Ambulanten Pflegediensten weitgehende Hygienerichtlinien. „Wir halten uns neben unserem sowieso immer gültigen Hygieneplan an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts“, erklärt Yvonne Peuker, Mitinhaberin von Mobi-Care Wittgenstein. Auch ein „Pandemie-Plan“ steht zur Verfügung, der die sowieso schon hohen Hygienestandards und Schutzmaßnahmen in der Pflege noch weiter verschärft. „Der greift aber erst, wenn wirklich jemand infiziert ist“, so die 36-Jährige. Dieser Plan sieht zum Beispiel vor, dass Pfleger nach ihren Einsätzen mehrere Tage nicht arbeiten, um das Risiko einer Infektion einzudämmen.
Peter-Christian König, Leiter Stabsabteilung Altenhilfe beim Evangelischen Johanneswerk und zuständig für das Diakonische Werk Wittgenstein, betont: „Wir weisen noch viel schärfer als zuvor auf die allgemein gültigen Hygienemaßnahmen hin.“ Dazu zähle etwa das Distanz halten, das Händewaschen und das Niesen in die Armbeuge. „Meine Wahrnehmung ist auch, dass die Pflegefachkräfte, die per se vielen Viren ausgesetzt sind, jetzt noch viel, viel sensibler geworden sind.“
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Coronavirus in Wittgenstein: Vorsichtsmaßnahmen sollen Menschen schützen
Wie auch Mobi-Care Wittgenstein achtet das Diakonische Werk Wittgenstein mit Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen darauf, dass sich die Mitarbeiter in den Büros ebenfalls nicht infizieren. „Allen, die nicht zwingend an irgendeinem Dienstort sein oder raus in die Betreuung und Pflege müssen, haben wir die Möglichkeit gegeben, von Zuhause aus zu arbeiten“, sagt Peter-Christian König. Die sozialen Kontakte sollen so gering wie möglich gehalten werden. Auch Mobi-Care Wittgenstein achtet darauf, indem zum Beispiel so wenige Mitarbeiter wie nötig in einem Raum sind.
Die Pflegefachkräfte gehen bei beiden Ambulanten Pflegediensten weiterhin vor Ort ihrer Arbeit nach. „Die Pfleger sind sensibilisiert, dass sie ihre Dienststellenleitung informieren, wenn ein Patient Erkältungssymptome zeigt“, so Peter-Christian König. Die Arbeit in der Ambulanten Pflege bei Mobi-Care Wittgenstein und dem Diakonischen Werk Wittgenstein läuft bei Verdachtsfällen auch stets in Rücksprache mit dem Gesundheitsamt ab. Vor kurzem hatte ein Patient von Mobi-Care Wittgenstein mit seinem Enkel Kontakt, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde. „Da haben die Angehörigen gesagt, dass sie den Patienten weiterhin versorgen“, erklärt Yvonne Peuker. Schlussendlich stellte sich heraus, dass sich der Klient nicht infiziert hatte.
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Coronavirus: Ambulante Pflegedienste klagen über Mangel an Desinfektionsmittel
Generell gäbe es kaum noch Desinfektionsmittel und Schutzanzüge auf dem Markt. „Wir haben nur noch begrenzte Bestände“, sagt auch Peter-Christian König. Das könne mittelfristig zum Problem werden. Auch die Preise für Desinfektionsmittel und Schutzkleidung würden in die Höhe schießen. „Teilweise erhalten wir schon obskure Angebote“, sagt der 62-Jährige. Auch Yvonne Peuker erzählt: „Handschuhe haben vor zwei Wochen noch 5 Euro gekostet, jetzt schon 9 Euro.“
Coronavirus: Versorgung in der Ambulanten Altenpflege in Wittgenstein gesichert
Peter-Christian König betont: „Sollte sich jemand mit dem Coronavirus infizieren, werden wir diesen weiter pflegen.“ Niemand werde unterversorgt bleiben. Bis jetzt können sowohl Mobi-Care Wittgenstein als auch das Diakonische Werk Wittgenstein die Versorgung der Pflegebedürftigen sicherstellen.
Dennoch spüren beide die Angst vor dem Coronavirus: 5 bis 10 der insgesamt 250 Patienten von Mobi-Care Wittgenstein wollen nicht mehr ambulant versorgt werden, weil sie Angst vor einer Coronavirurs-Infektion haben. „Es können immer mehr Patienten werden, die nicht mehr wollen, dass wir kommen“, sagt Yvonne Peuker. Beim Diakonischen Werk Wittgenstein haben zwei der insgesamt 500 Kunden im Bereich Bad Berleburg, Erndtebrück und Bad Laasphe die ambulante Pflege vorübergehend ausgesetzt.
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Wittgenstein: Pfleger halten zusammen in Corona-Krise
Die Pfleger in den Ambulanten Pflegediensten in Wittgenstein ziehen sich trotz der Pandemie nicht zurück und halten zusammen. „Die Mitarbeiterschaft ist sehr stabil. Alle machen weiter – gut motiviert und sehr verständnisvoll“, sagt Peter-Christian König. Wenn sich mehr Menschen mit dem Coronavirus infizieren sollten, müsse man die Versorgung der Patienten, die einen „nicht lebensnotwendigen Bedarf haben“ wohl zwischenzeitlich aussetzen. „Wir wissen aber alle nicht, was morgen ist“, sagt Peter-Christian König.
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Info:
- Die Tagespflege ist beim Diakonischen Werk Wittgenstein zurzeit aufgrund des Coronavirus ausgesetzt. Ausgenommen von dieser Regelung sind pflegebedürftige Personen, die aufgrund der systemrelevanten Berufstätigkeit der Angehörigen, nicht versorgt sind.
- Die Neuaufnahme von Patienten, die Hilfe im Haus brauchen oder betreut werden müssen, ist bei Mobi-Care Wittgenstein aufgrund der Pandemie zurzeit nicht möglich.
- Weitere Informationen darüber, was in der Pflege aufgrund der Corona-Krise zurzeit zu beachten ist, finden Interessierte auf der Homepage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe unter www.dbfk.de/de/themen/Covid-Pandemie.php.