Bad Berleburg. Schulen, Kitas und Geschäfte haben in Wittgenstein weitgehend zu: Das sorgt auch bei den Gebäudereinigern für Existenznöte. Kurzarbeit ist Thema.
Es ist ruhig auf den Straßen Bad Berleburgs: Die Geschäfte haben geschlossen, Spielplätze und Schulhöfe sind verwaist und auch Kitas haben nur wenig bis keine Kinder in der Betreuung. Das sorgt für Existenzängste nicht nur bei den Händlern, sondern auch bei den Gebäudereinigern. Eine von ihnen ist Michaela Möhn-Neus. Sie führt ein Hausreinigungsunternehmen in Bad Berleburg und betreut die Kitas des Kirchenkreises. „Seit der Schließung der Kitas am Montag sind 20 Prozent unserer Einnahmen weg“, sagt sie. Und das Schlimme: „Niemand weiß, wie es weitergeht. Auch heute gibt es kaum Informationen für uns.“
Dennoch versucht Möhn-Neus einen gewissen Optimismus an den Tag zu legen. „Ohne geht es nicht. Aber, wir müssen auch realistisch sein.“ Und das bringt die Gebäudereinigerin dazu, nicht nur über Kurzarbeit nachzudenken, sondern diese in den kommenden Tagen anzumelden. „Niemand kann abschätzen, wie lange es noch dauert. Ich glaube nicht, dass es am 19. April vorbei ist. Es wird nicht bei den 20 Prozent Einbußen bleiben. Da werden noch Weitere hinzukommen.“, ist sie sich sicher. „Die Ausgangssperre wird irgendwann bestimmt kommen.“
Nie die Hoffnung verlieren
Daher muss eine Lösung gefunden werden, denn ihre Mitarbeiter – so Möhn-Neus – die möchte sie nicht verlieren. „Unser Ziel ist es, die Arbeitsplätze aufrecht zu erhalten. Zum einen habe ich viele langjährige Mitarbeiter, auf die ich nicht verzichten möchte und zum anderen wird es ja eines Tages wieder weiter gehen. Und dann geht der Betrieb nicht in mehreren Schritten los, sondern von Null auf 100. Dann müssen wir auch personell reagieren können.“
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Umso wichtiger ist es, dass sich die Menschen an die Vorgaben vom Land halten und weitgehend zu Hause bleiben, wenn sie können. „Mich macht es wütend, wenn ich höre, dass sich Jugendliche oben am Bismarckturm treffen. Aber der Großteil scheint sich ja daran zu halten. Und das ist auch gut so.“
Arbeit in Supermärkten geht weiter
Artur Zeldar betreibt ebenfalls eine Gebäudereinigung in Bad Berleburg. Er jedoch mache sich weniger Sorgen um seine Existenz, dafür aber um die Gesundheit seines Teams. „Wenn wir krank werden, haben wir ein Problem. Wir sind durch die Arbeit viel unter Menschen. Daher achten wir sehr darauf, dass wir uns mit Handschuhen schützen und alles gründlich desinfizieren“, sagt er.
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Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern arbeitet er unter anderem in Lebensmittelmärkten. „Daher sind wir aktuell noch nicht so sehr von den Schließungen der Geschäfte betroffen, da die Lebensmittelmärkte weiterhin geöffnet sind.“ Lediglich zwei kleinere Geschäfte sind abgesprungen, weil sie vorerst schließen mussten. „Aber natürlich machen auch wir uns Gedanken, wie es weitergeht.“