Bad Laasphe/Erndtebrück. Es ging um den Erhalt der Schienenverbindungen und nicht um die Gründung eines Vereins. 30 Jahre später feiert der Verein seinen Erfolg.
Der Arbeitskreis Schienenverkehr hat Grund zu feiern. Als sich vor 30 Jahren Kommunalpolitiker zusammensetzten, um etwas gegen die Streckenstilllegungen der Bahn zu unternehmen und den Öffentlichen Personennahverkehr auf der Schiene und mit Bussen wieder attraktiver zu machen, dachten sie nicht an die Gründung eines Vereins oder gar daran, dass dieser Zusammenschluss einmal 30 Jahre halten würde.
Der Jubiläumsfahrplan
10.30 Uhr: Treffen am Bahnhof Siegen und Besichtigen der neuen Anlagen.
10.59 Uhr: Abfahrt in Siegen mit der RB 93 Richtung Bad Berleburg.
11.58 Uhr: Ankunft in Erndtebrück mit der RB 93 und Einblicke in die neuen Bahnhofsanlagen.
12.35 Uhr: Abfahrt in Erndtebrück in der RB 94 (Sonderzug) nach Bad Laasphe
13.05 Uhr: Ankunft in Bad Laasphe. Dort findet dann die Begrüßung und Einleitung in das Thema Öffentlicher Personennahverkehr durch den Arbeitskreis Schienenverkehr statt. Dabei geht es auch um die aktuelle Situation und einen Ausblick. Unter den Gästen und Gastrednern ist auch Landrat Andreas Müller. Es folgt ein Mittagessen.
14.40 Uhr: Abfahrt in Bad Laasphe mit der RB 94 (Sonderzug) nach Erndtebrück
15.10 Uhr: Ankunft in Erndtebrück mit der RB 94 und Einblicke in die neuen Bahnhofsanlagen (Teil 2)
15.58 Uhr: Abfahrt von Erndtebrück mit der RB 93 nach Siegen
17 Uhr: Ankunft in Siegen mit der RB 93
Alternativ wäre die Rückfahrt von Bad Laasphe um 15.19 Uhr mit Ankunft in Erndtebrück um 15.52 Uhr, auch hier ist der Anschluss nach Siegen gewährleistet. Ein- und Ausstiege sind an allen Haltestellen mit Regelzügen möglich.
„Der Arbeitskreis ist ein Zufallsprodukt, weil wir 1988 damit begannen, zum ersten Mal einen VT 628 (einen Triebwagen/ die Redaktion) auf die Strecken des Südwestfälischen und Mittelhessischen Netzes zu bringen. Das war ein Vorführfahrzeug der Deutschen Bahn und stand in Kempten“, erinnert sich der Vorsitzende Otto Wunderlich im Gespräch mit dieser Redaktion.
Start mit Sonderfahrt
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Für die Sonderfahrt mit einem solch modernen Fahrzeug verlangte die Bahn Sicherheitsleistungen. Eine Bürgschaft musste her. Doch die bekam keiner der Initiatoren allein. „Das waren damals Rolf Wilkes, Karl Ludwig Völkel, Michel Roggenkamp und ich. Dafür brauchten wir einen Titel, eine juristische Einrichtung, also einen Verein. Katja Karger, die heute noch bei der Gemeinde Erndtebrück arbeitet, hat damals die Satzung und die vereinsrechtlichen Dinge zusammengetragen. Und dann haben wir im September 1989 im Gasthof Strohmann in E
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ndtebrück mit 25 anderen den Arbeitskreis gegründet“, berichtet Wunderlich.
Mit dieser rechtlichen Konstruktion im Rücken wurde dann im September 1989 die 1. Sonderfahrt mit einem damals neuen Nahverkehrstriebwagen VT 628 ab Bad Berleburg über Erndtebrück Bad Laasphe nach Marburg und über Gießen und Siegen zurück nach Wittgenstein unternommen.
Bevölkerung ist zur Sonderfahrt eingeladen
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30 Jahre später und mit einigen Erfolgen auf dem Konto, feiert der Arbeitskreis Schienenverkehr diesen Jahrestag - natürlich erneut mit einer Sonderzugfahrt, am kommenden Sonntag, 15. September, zu der Otto Wunderlich und sein Co-Vorsitzender Horst Günther Linde die Bevölkerung einladen. Die Schirmherrschaft hat Landrat Andreas Müller übernommen, der zugleich auch Verbandsvorsteher des Nahverkehrsverbundes Westfalen Lippe ist.
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Dass diese Feier mit einer Zugfahrt begangen werden kann, ist eines der Verdienste des Arbeitskreises. Otto Wunderlich erinnert sich noch genau: „Damals war die Stilllegung der Eisenbahnstrecke Bad Laasphe - Erndtebrück vorgesehen. Und dadurch wäre eine Leistung der letzten Jahre nicht möglich gewesen: Das Erndtebrücker Eisenwerk mit Material zu versorgen und deren Produkte an die Häfen zu bringen, wenn die Strecke nach Hilchenbach dicht ist“, erläutert der Vorsitzende.
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Zusammen mit Karl Ludwig Völkel, Loke Mernizka (damals SPD-Landtagsabgeordneter/ die Red.) war Wunderlich zum NRW-Verkehrsminister in einer Plenarsitzung hingegangen. Minister Christoph Zöpel fand die Ideen der Wittgensteiner und Siegerländer gut, weil sie nicht nur an den Personennahverkehr, sondern immer auch den Güterverkehr gedacht hatten.
Erfolge sind sichtbar
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Die Strecken blieben bestehen und mit Blick auf die Fahrpläne heute kann der Arbeitskreis durchaus von Erfolgen sprechen. „Wenn ich in den Fahrplan von damals schaue und den von heute daneben lege, sieht man es. Damals gab es eine Verbindung von Marburg nach Erndtebrück und vier von Bad Laasphe nach Marburg und einmal Marburg nach Biedenkopf. Heute sind es 14 Fahrten die morgen um 5 Uhr beginnen. Und ich kann heute sogar um 21.21 Uhr von Frankfurt am Main nach Bad Laasphe fahren - Ankunft in Bad Laasphe um 23.18 Uhr.“