Siegen-Wittgenstein. . Stellvertretend für den Kreistag bekommt Landrat Andreas Müller vom VCD-Kreisverband den Verkehrspreis 2015 überreicht. Grund für die Auszeichnung ist das kostenlose Schüler-Ticket im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Rund 31 000 Schüler nutzen in Siegen-Wittgenstein das kostenlose Schülerticket für den Personennahverkehr. Der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) hat Landrat Andreas Müller stellvertretend für den Kreistag am Montag für dieses Angebot ausgezeichnet. Feierlich überreichte Walter Schindler vom VCD die gläserne Auszeichnung für dieses „zukunftsweisende ökologische Verkehrsprojekt“, wie er sagte.

„Wir haben viel Geld – rund 3,7 Millionen Euro – in dieses Projekt investiert“, sagte Andreas Müller. Er bedankte sich für den Preis und wies darauf hin, wie vielversprechend das Schülerticket sei. „Es ist eine Entlastung des Eltern-Taxis, und wir versuchen natürlich so, den öffentlichen Nahverkehr zu stärken und die Schüler dauerhaft für Bus und Bahn zu gewinnen.“ Otto Wunderlich, Arbeitskreis Schienenverkehr, ergänzte, dass das Netz noch ausbaufähig sei. „Es fehlen mehr Nachtbusse, aber auch Taxi-Busse wären eine gute Idee für dünn besiedelte Bereiche. Trotzdem sehe ich das Schülerticket als Einstiegsdroge“, sagte er.

Ganzjährig nutzbar

Auch die Sparkasse Siegen beteiligt sich an den Kosten für das Projekt. Tanja Herdlitschke, Sparkasse Siegen, hob hervor, dass das Ticket nicht nur den Schülern und Familien zugute komme, sondern auch Senioren. „Unsere Region ist stark vom demografischen Wandel betroffen. Wenn mehr Schüler mit den Bussen unterwegs sind, dann bleiben die Verbindungen erhalten, und das hilft auch den älteren Menschen“, sagte sie. „Ich finde es gut, dass die Schüler die Region durch das Ticket besser kennenlernen können.“

Rund 48 000 junge Menschen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein profitieren vom Ticket. Seit Beginn des Schuljahrs 2014/2015 erhalten Grundschüler und junge Menschen an weiterführenden Schulen und einige Berufschüler das Ticket. Es gilt ganzjährig für das gesamte Binnennetz der Verkehrsgemeinschaft Westfalen-Süd.

Schüler Maximilian Bäumler von der Gesamtschule in Kreuztal bedankte sich stellvertretend für seine Mitschüler bei den Entscheidungsträgern im Kreishaus. „Das Ticket erleichtert den Schulalltag und die Freizeitgestaltung sehr“, sagte er. Man „kommt an Orte, wo man sonst nicht hingekommen wäre“.

Stephan Degen, Leiter Verkehrswirtschaft der Verkehrsbetriebe Westfalen-Süd (VWS), sagt, das Ticket sei zukunftsweisend. Er habe Respekt vor der Politik zur Einführung eines solchen Projekts. „Wir stehen aber auch jeden Tag vor der ­Herausforderung, für alle potenziellen Nutzer die Busse auch rechtzeitig bereitzustellen“, sagte Degen.

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