Rinthe. Das 128-Seelen-Dorf ist zwar klein, aber in einigen Punkten doch Vorbild. Es gibt aber auch Einiges, was besser werden kann und muss.

. Auf der Tour durch die Stadt der Dörfer machte Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann mit der Verwaltung am Dienstag in Rinthe Station. Fazit vorweg: Das 128-Seelen-Dorf ist zwar klein, aber in einigen Punkten doch Vorbild. Neben vielen guten Ansätzen gibt es aber auch Einiges, was nach dem Wunsch der Bürger besser werden kann und muss. Das wurde beim Dorfrundgang schnell deutlich.

Vorab aber lernten auch Bürgermeister und Verwaltung eines: Viele Wege führen nach Rinthe. Bernd Fuhrmann und Verwaltungsmitarbeiterin Steffi Treude fuhren auf direktem Weg zum Ortstermin in das Dorf - per E-Bike. Und weil der Weg nicht ganz so einfach war, „haben wir gleich eine Arbeitsauftrag an uns selbst mitgenommen“, berichtet der Bürgermeister. Wirtschaftsförderer Manuel Spies gestand sogar launig: „Ich wusste gar nicht , dass man sich in Rinthe auch verfahren kann.“ Er war auf dem Weg zum Sägewerk im Eichendorf falsch abgebogen. Stichwort Sägewerk: „Hier haben wir heute einiges erfahren“, so Bürgermeister Fuhrmann. Zum Beispiel, dass in Rinthe eines der wenigen modernen Sägewerke steht, die noch in der Lage sind Stämme bis zu 12,5 Meter Länge zu verarbeiten, und dass dort auch nahezu alles bis hin zum kompostierbaren Abfall verwertetet wird. Das Sägewerk ist nur ein Arbeitgeber am Ort. Ein weiterer ist der Sanitär- und Heizungsbauer Hans Adolf Klotz, bei dem mit der Meisterprüfung des Juniors inzwischen auch die Zukunft gesichert sei. „Für einen Ort ist so etwas wichtig“, betonte der Bürgermeister.

Wichtig für die Zukunft ist auch der Internetausbau, für den Manuel Spies im Rathaus verantwortlich zeichnet. Er erläuterte, dass trotz der Verzögerungen in Rinthe alle Häuser im Ortskern bis zum letzten Quartal 2019 mit Glasfaserhausanschlüssen versorgt sein werden. Sogar die vier Einzelwohner, die beim ersten Anschluss nicht mit dabei sind, werden über ein neues Förderprogramm ab 2020 angeschlossen. Spies erläuterte auch, warum diese so sei: Ein Kilometer Glasfaserkabel koste in der Verlegung 100.000 Euro. Wenn die Einzelwohner mit hinein gekommen wären, hätte das den Anschluss des Dorfes zu teuer gemacht und gefährden können. Das sei auch in anderen Dörfern so, aber anders als dort könnte in Rinthe alle Häuser angeschlossen und mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden.

Bernd Fuhrmann rät auch allen, den im Ausbau inbegriffenen, kostenfreien Hausanschluss zu nehmen. Nachträgliche Anschlüsse werden Zeit und Geld kosten. Der Rinther Holger Dörnbach schilderte aber die Sorge vieler Haushalte, dass diese erst einmal ihren bisherigen Anbieter fristgerecht kündigen müssten. Das sei aber schwierig, wenn man den Zeitpunkt für den Hausanschluss nicht kenne.

Keinen Stillstand gibt es beim Dorfgemeinschaftshaus, das Fuhrmann als Vorzeigeprojekt bezeichnete. „Das Dorfgemeinschaftshaus hat sich gut entwickelt und wird gut angenommen. Das heißt aber nicht, dass es Stillstand gibt“, berichtet Ortsvorsteher Bernd Stabel. Aktuell werde die Küche in einen Schankraum umgebaut, für den demnächst die Möbel kommen. Nachdem der Schornstein erneuert worden ist, soll nun auch das Dach erneuert werden. Dafür wird sich das Dorf mit Hilfe der Stadt um Fördermittel aus der Dorferneuerung bewerben.