Richstein. . Die Premiere ist gelungen - aus Sicht der Verwaltung und auch aus Sicht des Ortsvorstehers Michael Sittler und der Richsteiner Bürger.
Die Premiere ist gelungen - aus Sicht der Verwaltung und auch aus Sicht des Ortsvorstehers Michael Sittler und der Richsteiner Bürger. Einen Tag lang stand Richstein im Fokus der Verwaltung und der Politik. Und beim anschließenden Dorfspaziergang der Richsteiner mit Bürgermeister Bernd Fuhrmann und seinem Team war es nicht nur der übliche Personenkreis, der zu Dorfkonferenzen kommt. Auch die Dorfjugend beteiligte sich an den Gesprächen. „Das ist genau der Effekt, den wir erzielen wollten“, freut sich Bernd Fuhrmann. Und auch Ortsvorsteher Michael Sittler ist mehr als zufrieden. Mit 35 Menschen haben sich mehr als 12 Prozent der Bevölkerung am Startpunkt Feuerlöschteich eingefunden.
Klare kritischen Worte
Auch interessant
Und hier gibt es nicht nur Lob, sondern auch direkt kritische Anmerkungen. Die kommen vom Löschgruppenführer Siegfried Hippenstiel, der eine schnelle Hilfe bei der lange vorgesehenen Ausbaggerung des Löschteiches fordert und zugleich anmerkt, dass die öffentlichen Flächen im Dorf durch den Bauhof lange nicht mehr so gepflegt worden sind - wohl weil in den letzten drei Tagen vor dem Dorfspaziergang städtische Arbeiter hier unterwegs waren. Da schmunzelt auch Ortsvorsteher Michael Sittler und wünscht sich so eine Behandlung auch für das kommende Jahr, wenn der Gemischte Chor 100-Jähriges feiert.
Straßenbaustelle
Auch interessant
Aber es gibt auch weitere ernste Themen, wie die Baustelle in der Ortsmitte. Hier, an der laut dem Richsteiner Helmut Kassel engsten Stelle einer Landesstraße in NRW, wurden eine Scheune und ein Wohnhaus abgerissen. Die Baugrube ist aber noch nicht verfüllt und das gesamte Dorf wartet auf die Sanierung der Landesstraße 903 an dieser Gefahrenstelle, wie Michael Sittler betont. Viel zu tun gibt es auch noch rund um das Feuerwehrhaus und den dortigen „Miteinanderplatz“.
Aber die Richsteiner haben nicht nur Grund zum Klagen. Das Dorf mit seinen nicht einmal 300 Einwohnern bietet aktuell 40 bis 50 Arbeitsplätze. Sittler nennt das Versicherungsbüro Kassel, das Bauunternehmen Jüngst, die Schreinerei Duchardt und das Installateursunternehmen Pfeil. Letzteres ist über die Region hinaus als hervorragender Ausbildungsbetrieb bekannt.
Starke Unternehmen
Mit einigen der Unternehmen hat Bernd Fuhrmann im Vorfeld Gespräche geführt und nicht nur festgestellt, dass das Dörfchen überdurchschnittlich viel Gewerbesteuerzahler und eine hervorragende Internetanbindung hat. Es hat auch, und daran leiden die Unternehmen, Fachkräftemangel.
Auch interessant
Ein weiterer Pluspunkt aktuell ist, dass die Immobilienpreise in Richstein stetig steigen. „Es gibt keinen Leerstand im Dorf“, erklärt Michael Sittler. Das ist ein Problem für den Zuzug. Aber langfristig werden auch hier Haushalte aus älteren Personen wieder für Leerstand sorgen. Neben der florierenden Wirtschaft sind auch die zahlreichen engagierten Vereine ein Pfund, mit den der sehr kleine Ort wuchern kann. Es ist also vieles in Bewegung in Richstein. Das zeigt der Dorfspaziergang.