Beddelhausen. Beim Rundgang durch Beddelhausen nimmt Bürgermeister Bernd Fuhrmann die Anregungen der Bürger auf. In Sachen Ehrenamt kann das Dorf punkten.

. Ohne Ehrenamt wäre das Dorfleben nur halb so attraktiv – das wurde auch wieder beim Dorfspaziergang durch Beddelhausen mit Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann deutlich. Seien es die Rasenflächen rund um den Friedhof oder die Pflege- und Instandsetzungsmaßnahmen an der Beddelhäuser Kapelle aus dem späten 13. Jahrhundert. Die Dorfgemeinschaft hält zusammen, Nachbarn helfen sich untereinander gerne aus. Etwas, das sie ebenfalls zu einen scheint: die Ernüchterung bei dem Blick aufs Handy. An manchen Stellen im Ort gibt’s keinen Empfang, mobiles Internet funktioniert fast ausschließlich nur über „E“ („Edge“), was gerade mal einer Höchstgeschwindigkeit von gut 230 Kilobit pro Sekunde entspricht. Keine Chance, um mal eben schnell eine Seite auf dem Handy zu laden. „Kann doch auch mal ganz schön sein!“, wirft eine Bürgerin in der Runde ein. Gelächter. Zum Entschleunigen ganz gut; im Alltag aber eher nervig.

Die Anbindung

Rund 30 Bürger kamen zum Dorfrundgang mit Bürgermeister Fuhrmann und Beddelhausens Ortsvorsteher Dieter Althaus. Hier konnten sie ihre Anliegen zur dörflichen Entwicklung zur Sprache bringen, Fragen stellen, aber auch Kritik äußern. Der Konsens: Das ehrenamtliche Engagement ist für die Dorfgemeinschaft unersetzlich; doch beim Thema Breitbandausbau fühlen sich die Beddelhäuser abgehängt. „Leider haben wir dahingehend nur wenig Gestaltungsspielraum, da wir an strikte Rahmenbedingungen gebunden sind“, so Manuel Spies von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung bei der Stadt Bad Berleburg. Man sei gerade dabei, den mittlerweile sechsten Förderaufruf vorzubereiten, damit die Dörfer mit schnellem Internet versorgt werden. Beddelhausen sei ein besonderer Fall, da es hier bereits ein Internet-Angebot von Unitymedia gebe, dieses jedoch nicht bei einer Bundesförderung berücksichtigt werde. Die Stadt Bad Berleburg habe letztendlich keinen Einfluss darauf, wer den Zuschlag am Ende bekommt – Telekom, Unitymedia oder doch ein anderer Anbieter. „Unfair“, meint ein Bürger. „Das heißt, dass manche Haushalte kostenlos angeschlossen werden und manche dafür bezahlen müssen.“

Die Vermarktung

Vom Dorfgemeinschaftshaus führte der Spaziergang zum Friedhof, hinunter zur Eder und schließlich an die Rundbogenbrücke. „Ein Kleinod“, wie Bürgermeister Fuhrmann findet. Eines, das in Zukunft besser vermarktet werden soll, findet Ortsvorsteher Dieter Althaus. „Wir müssen dafür sorgen, dass das hier sichtbar wird. Das nationale Geotop, die Brücke, der Dorfplatz – die Vermarktung dafür steckt noch in den Kinderschuhen.“ Ein erster, guter Anfang sei mit dem Grenzgang dieses Jahr schon gemacht worden. Aber: „Es ist wichtig, dass wir die Geschichten zu diesen Naturmerkmalen haben, dass die Natur erlebbar wird,“ so Fuhrmann weiter. Eine Aufgabe, die die Stadt, die Dorfgemeinschaft und der Heimatverein gemeinsam angehen und schaffen können.