Warstein. Es war ein Signal, wie es deutlicher nicht ausfallen konnte: Mehr als 2.500 Warsteiner und Auswärtige feierten beim Warsteiner Frühschoppen gemeinsam auf dem Warsteiner Marktplatz und zeigten damit: Wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir stehen zu unserer Stadt. Unser Herz schlägt für Warstein.
Absolut überwältigt von der riesigen Resonanz und den Sympathiebekundungen für ihre Aktion, die vor gerade einmal zehn Tagen an einer Theke geboren wurde, waren Frederik Cramer, Hendrik Hilwerling und Tobias Sobkowiak sowie Moderator Marvin Risse. „Wir haben heute etwas zu feiern, etwas wirklich Großes“, betonte dieser. Schließlich kehrt nach fünf Wochen Leben mit den Legionellen und mit der Angst langsam wieder Normalität in die Stadt ein.
Wochenlange Legionellen-Angst in Warstein
Dass die Wästerstadt in den vergangenen Wochen von Sorge und Angst, von Unwissenheit und Unsicherheit regiert worden sei, führte Pfarrer Thomas Wulf bei der Eröffnung des Frühschoppens aus. Von den Organisatoren war er im Vorfeld gebeten worden, der Veranstaltung und den feiernden Warsteinern den Segen zu erteilen. „Man kann sagen, die Legionellen hatten das Regiment“, betonte Wulf. „Aber heute haben wir den Beweis, dass wieder andere das Zepter in die Hand nehmen.“ An diesem Sonntag möge der Gemeinsinn, das Engagement für die Stadt regieren, für Einsatzbereitschaft und Spontaneität.
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Was sich mit Herzblut schaffen lässt, bewiesen die drei Organisatoren eindrucksvoll. Nicht nur für Essen und Getränke war reichlich gesorgt, vor allem das Rahmenprogramm ließ keine Wünsche offen. So konnten die kleinen Gäste auf dem von den Kaltblütern der Brauerei gezogenen Kutsche Platz nehmen, die Caritas hatte ihr Familienpicknick ins Gemeindezentrum verlegt und in der Domschänke wurde eine Modenschau geboten, zu dem ein Warsteiner beitrug, den es als Designer nach Hamburg verschlagen hat: Stefan Naber. „Ich bin extra aus Hamburg gekommen, weil ich ein Warsteiner bin“, brach Naber eine Lanze für seine Heimatstadt.
Warsteiner Lied eine Liebeserklärung für gebeutelte Stadt
Auch auf und vor der Bühne wurde musikalisch und kabarettistisch die Stimmung angeheizt. Nicht fehlen durfte dabei das Warsteiner Lied, eine Liebeserklärung für eine arg gebeutelte Stadt, die trotzdem noch immer lebenswert ist.
Größter Warsteiner Frühschoppen nach Legionellen-Krise
„In kurzer Zeit so etwas hintereinander zu kriegen, diese Ideen zu haben – da sieht man, dass die Jugend doch hinter Warstein steht“, freute sich Ortsvorsteherin Elisabeth Wiese. Eine Meinung, der Brauerei-Inhaberin Catharina Cramer nur zustimmen konnte: „Ich bin stolz auf meine Warsteiner“, lobte sie. Es sei toll, dass ein solches Event so schnell aus dem Boden gestampft worden sei. Kein Wunder, dass auch ihr kleiner Sohn Cooper ein T-Shirt mit „I love Warstein“-Aufdruck trug.