Siegen. . Fans der Sportfreunde Siegen setzen ein Zeichen gegen Rechts. Beim Spiel des Fußball-Regionalligisten gegen Fortuna Köln (0:1) hielten sie einen Banner hoch: „Refugees welcome!“ (Flüchtlinge willkommen). Anlass für diese Aktion war die - zum Teil rassistische - Diskussion über die Flüchtlingsunterkunft in Burbach.

Das Bündnis aktiver Sportfreunde-Fans (BaSF), ein Zusammenschluss wichtiger Fanclubs, reagiert damit auf einen Bericht in der Siegener Zeitung vom vergangenen Mittwoch. Dort hatte die Tageszeitung Ängste vor Ausländerkriminalität geschürt. Das Thema Flüchtlingsunterkunft im siegerländischen Burbach wurde daraufhin in verschiedenen Foren diskutiert. Es gab rassistische Kommentare. Ein Onlineportal im Ruhrgebiet setzte die Diskussion in einen Kontext mit Neonazi-Aufmärschen gegen eine Unterkunft für Asylsuchende in Berlin-Hellersdorf vor gut einer Woche.

„Wir wollen nicht, dass man die Region so sieht“, erklärt Jörg Höfer, Fanbeirat der Sportfreunde Siegen. Ein junger Mann, der sich als unpolitischer Fußballfan sieht, aber durch und durch als Siegerländer. Neun jugendliche Flüchtlinge aus Burbach luden die Fans zudem ins Stadion ein. Der Verein stellte die Freikarten.

Neonazis kreisweit aktiv

Mit der Banner-Aktion wollen die Sportfreunde-Fans rechten Parolen entgegen treten, bevor sie – wie in jüngerer Vergangenheit in vielen deutschen Stadien geschehen – den Weg zurück in die Fankurve finden. Im Leimbachstadion kennt man das Problem mit rechtsradikalen Fans, als der Verein noch in höherklassigen Ligen spielte. Derzeit tritt die Szene nicht mehr offen im Stadion auf. Kreisweit sind Neonazis aber durchaus aktiv.

Das Willkommens-Banner gilt den Flüchtlingen, die seit sechs Wochen in der Asyl-Notunterkunft in Burbach leben. In der ehemaligen Kaserne werden 450 Menschen für wenige Tage versorgt, bevor sie dauerhaft in anderen nordrhein-westfälischen Unterkünften untergebracht werden. In Bad Berleburg öffnet im Laufe dieser Woche eine weitere Notunterkunft in Siegen-Wittgenstein für bis zu 300 Asylbewerber.