Burbach. . Zuversichtlich sieht die Burbacher Verwaltungsspitze der Einrichtung einer temporären Notunterkunft für Flüchtlinge in der Siegerland-Kaserne entgegen. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir als Gemeinde unsere Gastfreundschaft unter Beweis stellen können“, betonte Bürgermeister Christoph Ewers im Gespräch mit unserer Redaktion.

Zuversichtlich sieht die Burbacher Verwaltungsspitze der Einrichtung einer temporären Notunterkunft für Flüchtlinge in der Siegerland-Kaserne entgegen. „Ich bin sehr optimistisch, dass wir als Gemeinde unsere Gastfreundschaft unter Beweis stellen können“, betonte Bürgermeister Christoph Ewers im Gespräch mit unserer Redaktion. „Bisher habe ich nirgendwo Ablehnung gespürt.“

Temporäre Einrichtung

Ende September soll ein Teil der ehemaligen Siegerland-Kaserne für vier Monate als Notunterkunft für Flüchtlinge in Betrieb gehen. Bis zu 500 Menschen sollen dort gleichzeitig eine Bleibe finden, die Verweildauer pro Person aber nur bei drei bis fünf Tagen liegen, bis sie auf andere Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen verteilt werden.

Weltweite Lage verschärft

„Wir suchen händeringend nach Kapazitäten, um die Menschen unterzubringen“, sagt Dr. Christian Chmel-Menges, Pressesprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Seit sich im vergangenen Jahr abgezeichnet habe, dass die Zahl der Asylbewerber in Anbetracht der Situation in Ländern wie Syrien und Ägypten steigen wird, hätten sich die Mitarbeiter der Bezirksregierung 108 Objekte angesehen. Die Erstaufnahmeeinrichtungen (EAE) in Dortmund und Bielefeld seien überlaufen, die Notunterkunft in Unna-Massen ebenfalls an ihre Grenzen gestoßen. „Nun soll noch Burbach hinzukommen.“

Viele Ansprüche an Objekte

Die Teile der ehemaligen Siegerland-Kaserne, die das Land dafür von der Gewerbepark Siegerland GmbH anmietet, erfüllen am ehesten die Ansprüche, wie Chmel-Menges erläutert. Kriterien für die Auswahl einer Immobilie seien der bauliche Zustand und der Zuschnitt, die Kapazität, das Vorhandensein einer ausreichend großen Küche, die Anbindung und die Aufnahme- und Integrationsfähigkeit der Kommune. Kurz vor dem Auszug der Bundeswehr im Jahr 2005 sei die Kaserne umfassend saniert worden, anders als bei vielen anderen Objekte sei der Arbeitsaufwand deshalb überschaubar. Derzeit laufen brandschutztechnische Maßnahmen und kleinere Herrichtungsarbeiten an. „Wir gehen davon aus, dass wir damit bis Ende September fertig sind.“

Bevölkerung einbinden

Theoretisch hätte das Land das Projekt im Alleingang realisieren können. „Ohne Gemeinde und Kreis wäre das aber politisch unvorstellbar“, führt Chmel-Menges aus. „Es geht ja auch darum, bei der Bevölkerung Akzeptanz zu schaffen.“ Die Bezirksregierung sei „froh, dass die Gemeinde Burbach und der Kreis Siegen-Wittgenstein sich entgegenkommend gezeigt haben. Das ist positiv und sehr lobenswert.“

Kosten trägt das Land

Die Verwaltung der Notunterkunft übernimmt im Auftrag des Landes die European Homecare GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in Essen ist auf solche Aufgaben spezialisiert. Die Kosten trägt das Land. Am Donnerstag, so Bürgermeister Christoph Ewers, gibt es ein Vor-Ort-Treffen mit Vertretern des Unternehmens, „um zu sehen, ob und wie unsere Hilfe gebraucht wird. Wir sind offen.“ Die Gemeinde könne beispielsweise Kontakte vermitteln.

Arbeitsgruppe beim Kreis

Auch der Kreis Siegen-Wittgenstein kündigt Einsatzbereitschaft an. „Wir haben kurzfristig eine Arbeitsgruppe eingerichtet“, sagt Landrat Paul Breuer. Die Kreisverwaltung könne „gerade in Fragen der Gesundheit, der ärztlichen Versorgung und der Jugendhilfe ihre Fähigkeiten einbringen“. Auch die Kreis-Polizeibehörde ist mit im Boot – um die „Sicherung nach außen“ und sonstige Sicherheitsmaßnahmen zu gewährleisten. „Wir müssen zügig machen: Wenn die ersten Flüchtlinge kommen, werden wir mit unseren Hilfsangeboten bereitstehen“, so der Landrat.