Hilchenbach. . 55 000 Menschen sind an den letzten fünf Tagen auf dem Giller gezählt worden. Der neue Rekord in der Besucherbilanz — nur 2010 kamen, aber jubiläumsbedingt auf sieben Tage verteilt, mehr – überrascht kaum. Das Festival-Programm hat gepasst, nahezu alle Veranstaltungen waren bei bestem Pfingstwetter ausverkauft.
Nur gelegentlich hat sich an den fünf Tagen auf der Ginsberger Heide, die sich in eine riesige Picknick- und Liegewiese verwandelte. eine schattenspendende Wolke vor die Sonne geschoben. Und niemandem kam mehr in den Sinn, dass die Festivaltechniker am Mittwoch noch eine dicke Schicht von Hagelkörnern vom Gelände wegschieben mussten.
Gentleman letzter Topact
Letzter Topact auf der Bühne war am Pfingstmontagabend Gentleman. Topfavorit des Publikums war Tim Bendzko: 2200 überwiegend jugendliche Gäste kamen Sonntag Abend zu dem 27-jährigen mailcheckenden Weltretter aus Berlin. Eigentlich noch größer war das Publikum der Philharmonie Südwestfalen, die in zwei ausverkauften Konzerten 2 800 Zuhörer fand, die das Orchester mit seinem neuen Chefdirigenten Charles Olivieri-Munroe bei dem eigens für Kultur Pur produzierten Programm „Sinfonie der Sterne“ erlebten.
Zeltparty mit Gentleman
In der Hitliste des 22. Festivals teilen sich Queen und Ian Anderson den folgenden: Jeweils 1400 Menschen sahen am Eröffnungsabend die vom Ballett des Essener Aalto-Theaters getanzte Hommage an Queen und Freddy Mercury und am späten Samstagabend das Konzert des Jethro-Tull-Gründers Ian Anderson.
Mother’s Finest begeistert 1100 Besucher
Die älteren Freunde der Rockmusik dürften insgesamt bei diesem Festival auf ihre Kosten gekommen sein. Denn nach Jethro Tull (gegründet 1967) und Queen (gegründet 1970) kamen am späten Sonntagabend auch noch Mother's Finest (gegründet 1976), die im mit 1100 Besuchern mehr als gut gefüllten kleinen Zelt auftraten.
Jeweils 600 (Sitz-)Plätze im kleinen Theater waren bei den beiden anderen Acts gefüllt: Die zweite Giller-Eigenproduktion der Marke „Wahn und Witz im Wald“ erwies sich als kleines, feines Programm, aus dem die sensationellen „Duell“ herausragten. Und Annett Louisan, 2008 erstmals Top Act bei Kultur Pur, kam noch einmal für einen späten Freitagabend vorbei.
Festival wartet auf millionsten Besucher
Landrat Paul Breuer deutet bei der Eröffnung bereits das nächste Jubiläum an: „Wir nähern uns dem millionsten Besucher.“ Frühestens nächstes Jahr, glaubt Festivalleiter Wolfgang Suttner: „Wir sind schon bei 900 000.“ Und das war Donnerstag.
