Hilchenbach. Das fast ausverkaufte Konzert von Tim Bendzko lockte vor allem junge Damen zum Festival nahe Hilchenbach. Der Newcomer und Echo-Gewinner aus Berlin erobert derzeit die deutschsprachige Musikszene und auch die Ginsberger Heide beim Festival KulturPur.

Das Publikum ist jung bis sehr jung; der freiwillig erschienene Männeranteil eher gering und die Kreischaffinität im Saal merklich vorhanden. Das fast ausverkaufte Konzert mit Tim Bendzko im Großen Zelttheater lockte vor allem junge Damen auf den Giller. Der Newcomer und Echo-Gewinner aus Berlin erobert derzeit die deutschsprachige Musikszene und auch die Ginsberger Heide.

„Du warst noch nie hier“ hört das Publikum als ersten Song. Die Stimme gehört ganz klar Tim Bendzko, auf der Bühne stehen auch einige junge Männer und erhalten den ersten Applaus – aber keiner will sich so richtig als der junge Sänger entpuppen.

Erst zum Ende des Liedes hin, taucht der Langerwartete auf und wird vom Publikum standesgemäß lautstark empfangen. „Was ist den hier los in Siegen? Ich hab nach drei Sekunden die erste Gänsehaut“, freut sich Tim Bendzko über die tolle Stimmung im Großen Zelttheater. Nur einen Tag zuvor war er bei der offiziellen Party zum Eurovision Song Contest auf der Hamburger Reeperbahn mit seiner neuen Single „Sag einfach ja“ aufgetreten und saß dort auch in der Jury.

Frauenanteil vor der Bühne ist hoch

Nun hat es ihn also zum ersten Mal auf den Giller verschlagen. „Wir sind jetzt 28 Tage am Stück unterwegs“, verrät er den Fans. Da sei das Kofferpacken nicht leicht gewesen. Den ersten Fehler habe er schon begangen: „Ich dachte eigentlich hier ist es kalt“, sagt er mit Blick auf seine Jacke. Die Fans ergreifen ihre Chance: „Ausziehen!“ skandieren sie bis Tim Bendzko grinsend zugibt, damit eigentlich nur das nächste Lied ankündigen zu wollen. „Später“ verspricht er und setzt zu „Es kommt zurück“ gefolgt von „Ich laufe“ und „es wird nicht einfach sein“ an.

Nun wird es Zeit, das klatsch- und singfreudige Publikum etwas besser kennenzulernen. Der Frauenanteil ist hoch, darauf lässt zumindest der Jubel schließen, der ausbricht, nachdem Bendzko nach den Mädels im Saal gefragt hat. Der Männeranteil scheint aber auch recht ordentlich – zumindest bis der Berliner Sänger wissen will, wie viele Männer freiwillig und ohne weibliche Begleitung da seien.

Publikum singt Weltretten-Hit im Alleingang mit

Doch auch wenn tatsächlich junge Frauen die Reihen regieren, sieht man durchaus auch ältere Besucher oder Familien mit kleinen Kindern, die den Indie-Pop-Stücken und der jazzigen Stimme, hier und das mit Soul-Einfluss, vieles abgewinnen können. Und das nicht nur bei der bekanntesten Single „Nur noch kurz die Welt retten“, die das Publikum an mehreren Stellen im Alleingang singt.

Auch bei „Ich kann alles sehen“ sind die Fans dabei – diesmal allerdings sportiv, wie Bendzko vor dem Song ankündigt. Sein Backgroundsänger Philipp Ritzmann animiert die Zuschauer zu La Olas. Daniel Hassbecker begeistert während dessen mit seinem Akkordeon Solo. Ebenfalls zur Band gehören Gitarrist Daniel Hoffknecht, Keyboarder Fabian Sennholz, Schlagzeuger Peter Wanitschek und Bassist Arne Nitzsche.

Auch wenn die meisten Songs von dem aktuellen Album „Wenn Worte meine Sprache wären“, sind, gibt Bendzko auch einen Vorgeschmack auf die Zukunft – „Ich will’s mit dir“ soll auf der nächsten Platte erscheinen.