Siegen. Natürlich war auch Planung für Straßen futsch: Monatelang hatte Siegen nach Angriff auf SIT keinen Zugriff auf Daten. Der Rückstand: Unaufholbar.
Natürlich ist auch die Straßen- und Radwegeplanung futsch. Die Cyberattacke auf die Südwestfalen-IT hat auch den Zugriff auf diese Unterlagen für Monate unmöglich gemacht – Planungszeit, die nur sehr schwer aufzuholen sei, betont die Abteilung Straße und Verkehr in einer Vorlage für den Bauausschuss. Arbeitsabläufe seien durch den Angriff und seine Folgen massiv gestört worden, und seien es weiterhin. Da nach wie vor die Spezialsoftware (Fachverfahren) nicht in vollem Umfang zur Verfügung stehe, dauere alles länger. Termine, Fristen für Anträge oder Ausschreibungen konnten nicht eingehalten, können auch nicht mehr aufgeholt werden.
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Gleichwohl hat die Abteilung ein Arbeitsprogramm für Neubau und vielfach dringende Unterhaltung von Straßen sowie generelle Projektplanungen erstellt – unter Vorbehalt. Einerseits wegen möglicher Änderungen bei der Personalsituation oder unvorhergesehener dringender Zusatzaufgaben. Vor allem aber wegen der Planungssoftware: Die stand so lange nicht zur Verfügung (bis zum Sommer soll sie wieder bereit sein), dass das Arbeitsprogramm um 35 Prozent geringer ausfällt als sonst. Denn auch wenn die Software wieder da ist, muss sie erst mühsam und zeitaufwändig auf Stand gebracht werden, müssen Abläufe und Maßnahmen aufgearbeitet und neu priorisiert werden. Ziel sei es, die ursprünglich für 2024 vorgesehenen Maßnahmen wenigstens in diesem Jahr noch vergeben zu können. Da auch bereits fertige Leistungsverzeichnisse – zum Beispiel für die Umweltspur – nicht zur Verfügung stehen und in weiten Teilen neu erstellt werden müssen, dürfte sich die Fertigstellung in vielen Fällen auf 2025 verschieben.
Auch wegen des Glasfaserausbaus, der wie berichtet erheblich Fahrt aufnehmen wird und laut Abteilung 35 bis 45 Prozent der Arbeitsleistung der Arbeitsgruppe Straßenunterhaltung ausmachen dürfte. Als Straßenbaulastträger ist es Aufgabe der Stadt, die Verlegung neuer Glasfaserkabel zu koordinieren und die Planung zu begleiten. Zuletzt hatte der Entsorgungsbetrieb der Stadt Siegen (ESi) von erheblichem Aufwand berichtet, da einige Telekommunikationsunternehmen die Leitungen mehr oder weniger so verlegen, wie es ihnen passt; ohne Absprachen und Rücksicht auf bereits bestehende Ver- und Entsorgungsröhren.
Fahrbahnsanierung/Oberflächenwiederherstellung: Hier werden Siegener Straßen geflickt
Komplette Fahrbahnbreite: Weidenau: Bismarckstraße, Schultestraße; Geisweid: Birlenbacher Straße, Otto-Brenner-Straße und -Platz, Hasenweg, Rehweg, Ziegeleistraße; Eisern: Heuperstraße, Auf dem Heuper; Eiserfeld: Fichtestraße, Hermann-Klaas-Straße/Freystraße; Bürbach: Untere Dorfstraße; Kaan-Marienborn: Siemensstraße; Siegen: Bürbacher Weg, Gießereistraße, Oranienstraße, Schlämmchen, Emilienstraße, Elisabethstraße, Wittgensteiner Straße, Hainer Weg, Heeserstraße; Achenbach: Achenbacher Straße; Trupbach/Seelbach: Seelbacher Weg.
Dazu kommen Gehwegerneuerungen in Achenbach (15 Am Rothenberg/Am Eichert), Siegen (Schützenstraße), Geisweid (Sohlbacher Straße), Eiserfeld (Bühlstraße), Weidenau (Baumschulenweg, Gerhart-Hauptmann-Weg), Eisern (Fußweg zur Waldzeche),
Neu-/Ausbau von Siegener Straßen im Jahr 2024
Weidenau: Haardtstraße, Waldenburger Weg; Geisweid: ZOB, Ludwig-Kenter-Straße; Siegen: Radwege Siegufer bis Heeserstraße sowie Auf der Schemscheid und Geh- und Radweg Hainer Hütte-Oberstadt, Stützmauer Dr. Ernst-Straße; Hengsbach: Ausbau Treppenweg.
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In die Zuständigkeit der Abteilung fallen daneben auch weitere Bauvorhaben an den Straßen: Brücken, Stützmauern, Straßenbeleuchtung, Bushaltestellen, barrierefreier Ausbau von Fußgängerüberwegen, Fahrzeugbeschaffung, Abstellanlagen für Fahrräder, Ampelmodernisierung, Erneuerung Parkleitsystem, Sportplätze und Freibäder, Schlossmauersanierung oder Neugestaltung des Herrengartens. Im Haushalt werden für all diese Aufgaben und Projekte Mittel in Höhe von mehreren Millionen Euro veranschlagt.