Hilchenbach. Im neuen Haushaltsplan gibt es zwar weniger Geld für Investitionen als 2023. Aber das täuscht. Was die Stadt Hilchenbach alles bewegt.

55 Prozent der Kosten für Investitionen, die sich Hilchenbach in diesem Jahr vornimmt, werden mit Zuschüssen des Landes finanziert. Den Rest muss die Stadt selbst aufbringen und sich dafür um 3,39 Millionen Euro neu verschulden. 7,57 Millionen Euro investiert die Stadt in diesem Jahr: Hinzu kommt Geld für Maßnahmen, die schon in Vorjahren ganz oder teilweise finanziert, aber noch nicht umgesetzt worden sind. Und die Verpflichtungsermächtigungen: Geld, über das schon in diesem Jahr verfügt wird, zum Beispiel mit Auftragsvergaben, das aber erst im nächsten Jahr bereitgestellt wird. Dabei geht es keineswegs nur um den Kulturellen Marktplatz Dahlbruch und den Marktplatz Hilchenbach. Der Blick in den Investitionshaushalt, über den in den nächsten Wochen die Fachausschüsse beraten:

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Insgesamt stehen 7,5 Millionen Euro für Investitionen bereit, 5,2 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Da aber auch noch Vorhaben aus den Vorjahren abzuarbeiten sind, „haben wir alle Hände voll zu tun“, sagte Kämmerer Christoph Ermert im Rat. Allein für Zinsen gibt die Stadt in diesem Jahr rund eine Million Euro aus, über 50 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Probleme und Krisen haben ihre Auswirkungen.“

Auch Grundschule Müsen wird erweitert

Mega-Projekt ist der Kulturelle Marktplatz Dahlbruch mit knapp 18 Millionen Euro Gesamtkosten.

Die Sanierung des Freibades Hilchenbach wird für die Jahre 2025 bis 2027 mit 3,8 Millionen Euro eingeplant, allerdings auch ein Zuschuss von knapp 2,5 Millionen Euro. Eine Reparatur der Leckage des Schwimmbeckens werde in diesem Jahr nicht erfolgen, antwortete Bürgermeister Kyrillos Kaioglidis im Rat. Die Stadt werde nun abwarten, ob der Bund das Förderprogramm für die Sanierung kommunaler Einrichtungen, das für 2024 gesperrt wurde, wieder aufnehme. „Diese Zeit sollten wir uns lassen.“

Die Grundschule Müsen wird erweitert. Die Stadt rechnet mit Gesamtkosten von zwei Millionen Euro. Fast ebenso teuer, 1,9 Millionen Euro, ist der bereits aufgestellte Modul-Erweiterungsbau für die Hilchenbacher Florenburgschule.

Die Renaturierung des Langenfelder Bachs im Bereich des Ruinener Wegs kostet 1,85 Millionen Euro, von denen 1,35 Millionen Euro durch einen Zuschuss finanziert werden. In diesem Jahr werden die letzten 300.000 Euro bereitgestellt. Fortgesetzt wird die Renaturierung des Wälderbachs für insgesamt 1,7 Millionen Euro; dort schlug allein der Kauf von Grundstücken und Gebäuden mit 1,4 Millionen Euro zu Buche.

Feuerwehr bekommt neue Drehleiter und zwei Feuerwehrgerätehäuser

Die neue Drehleiter für die Feuerwehr wird rund 1,6 Millionen Euro kosten. Davon werden 850.000 Euro mit einer Zuwendung finanziert; die Feuerwehr hat eine große Spende von SMS-Eigentümer Heinrich Weiss bekommen. Rund 1,3 Millionen Euro kostet das neue Feuerwehrgerätehaus in Grund, das bereits in den letzten Jahren finanziert wurde. Für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen ist der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Lützel. Auf dem Giller wird eine weitere Löschwasserzisterne gebaut: im Bereich des Gillerbergheims für 150.000 Euro.

Der Marktplatz Hilchenbach schlägt derzeit mit knapp 1,3 Millionen Euro zu Buche, davon 711.000 Euro für den ersten Bauabschnitt. Rund 460.000 Euro gibt das Land dazu.

Für die Erneuerung der Deckschichten von Fahrbahnen der Stadtstraßen wird rund eine Million Euro zur Verfügung gestellt; derselbe Betrag soll auch in den kommenden Jahren eingeplant werden. Der städtische Anteil am Ausbau der B 508 summiert sich mittlerweile auf fast 800.000 Euro; eingeplant sind über 280.000 Euro an Anliegerbeiträgen.

Umbau und Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses Lützel kosten knapp 450.000 Euro; in diesem Jahr werden 150.000 Euro bereitgestellt.

Die Neugestaltung der Ortsmitte Oechelhausen kostet knapp 150.000 Euro; die letzten 10.000 Euro werden in diesem Jahr eingeplant. Bis Sommer soll der Bau abgeschlossen sein.

Dammstraße 5: Geld für Umbau steht bereit

Bereits im vorigen Jahr finanziert wurden 150.000 Euro für den Umbau des „Gebäude Dammstraße“, wie es im Haushaltsplan bezeichnet wird. Gemeint ist das Haus „Dammstaße 5“, für das Stadt und ein Funktionär der rechtsextremistischen Partei „Der 3. Weg“ gleichermaßen Eigentumsansprüche anmelden. Die Stadt will in dem Gebäude Wohnraum und eine Begegnungsstätte für Geflüchtete schaffen.

Der Bauhof bekommt einen neuen 7,5-Tonnen-Lkw mit Kran und Kipper (130.000 Euro). 2025 sind 190.000 Euro für eine neuen Kehrmaschine vorgemerkt.

Für den Teil des

Glasfaserausbau

Grund: Eon/Westconnect: 95 Prozent der Hausanschlüsse fertig, Tiefbau bis Ende März, ab April werden Glasfaserkabel eingeblasen.

Helberhausen: Eon/Westconnect: Hausanschluss-Kolonne startet Anfang März, Tiefbau in Straßen ab April für etwa sechs Monate (nach Grund)

Lützel: Eon/Westconnect: 50 Prozent der Hausanschlüsse fertig, Fertigstellung Tiefbau bis Ende April

Hilchenbach-Zentrum / Hadem: Eon/Westconnect: 50 Prozent Tiefbau und Hausanschlüsse fertig, Fertigstellung geplant bis Sommer. Telekom/Glasfaser plus: Hilchenbach-Zentrum fast fertig

Allenbach, Dahlbruch und Müsen: Eon/Westconnect: Start in diesem Jahr, Zeitpunkt noch unklar. Telekom/Glasfaser plus: Dahlbruch fast fertig

Weiße Flecken: Greenfiber: mit Bundesmitteln bezahlter Ausbau für Schulen, Gewerbegebiete und besonders schlecht versorgte Adressen. Es fehlen Oberndorf und die Anbindungen nach Kreuztal und Erndtebrück. Tiefbau noch drei Monate, Abschluss bis Ende 2024.

Graue Flecken: mit Bundesmitteln geförderter Ausbau für 80 Adressen in Hilchenbach, darunter Ruckersfeld und Oechelhausen. Auftragsvergabe durch den Kreis im September 2024.

s, der nicht komplett mit einem Bundeszuschuss oder von den Netzbetreibern bezahlt wird, plant die Stadt 2025 und 2026 100.000 Euro ein. Damit werden Oechelhausen und Ruckersfeld als letzte Ortsteile auch mitversorgt.

Eine Photovoltaikanlage und der Umbau des Eingangsbereichs stehen im Freibad Müsen an (zusammen 50.000 Euro). In den Vorjahren ist bereits die Steganlage mit Sonnendeck und Sprungschaukel zwischen Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich finanziert (375.000 Euro) und die Pumpenlage für die Fontäne (40.000 Euro) erneuert worden.

Bürgerkoffer für das Bürgerbüro

Die Fußgängerampel an der Müsener Straße in Dahlbruch ist mit 50.000 Euro eingeplant.

Für eine Velocitystation, an der E-Bikes ausgeliehen werden können, sind 33.000 Euro vorgesehen, 27.000 Euro für einen Wohnmobilstellplatz in Lützel.

Für den Spielplatz Buchenhain stehen in diesem Jahr 30.000 Euro bereit, der gleiche Betrag wird nächstes Jahr für den Spielplatz Grund eingeplant. 12.000 Euro werden für den Dirt-Bike-Park investiert.

Auch für ganz kleine Vorhaben ist Platz: Das Bürgerbüro wird mit einem „Bürgerkoffer“ als mobilem Arbeitsplatz ausgestattet (2000 Euro), die Stadtbücherei bekommt einen Fahrradständer (2500 Euro).

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