Siegerland. Insgesamt geht das Fahrzeugaufkommen auf den Straßen in und um Siegen deutlich zurück. Das hat mit Corona zu tun - aber vor allem mit Baustellen.
Es ist ruhiger geworden auf den Straßen – auch im Siegerland. Die alle fünf Jahre anstehende Erneuerung der „Verkehrsstärkenkarte“ in NRW wurde zwar von 2020 auf 2021 verschoben, um die Trends nicht durch Lockdowns und andere Folgen von Corona zu verfälschen. Auch in dem Zahlenwerk, das schließlich Ende 2022 veröffentlicht ist, warnen die Behörden noch vor falschen Schlussfolgerungen: Weil die Auswirkungen der Pandemie immer noch spürbar seien und 2021 zudem nach der Flutkatastrophe Verkehrswege blockiert waren, seien Vergleiche mit früheren Zählungen „nur bedingt zielführend“. Dennoch: Im Langzeitvergleich geht das Verkehrsaufkommen deutlich zurück.
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Autobahn 45
2015 wurden auf der A 45 zwischen Wilnsdorf und Olpe-Süd durchweg mehr als 60.000 Fahrzeuge in 24 Stunden gezählt. 2021 waren es höchstens knapp 52.000, die Zahlen blieben auf allen Abschnitten auch hinter den Werten der vorletzten Zählung 2010 zurück. Am stärksten befahren im Siegerland ist nach wie vor das Teilstück zwischen Siegen-Süd und Wilnsdorf: 2010 wurden dort 58.200 Fahrzeuge am Tag gezählt, 2015 waren es 67.021, 2021 nur noch 51.850 – war möglicherweise auch an den derzeit drei Brückenbaustellen liegen kann, die das Vorankommen erschweren. Entsprechend die Entwicklung zwischen Siegen und Siegen-Süd: 53.792 im Jahr 2010, 64.087 im Jahr 2015, 46.489 im Jahr 2021.
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HTS – die Stadtautobahn
Neben der A 45 meistbefahrene Verkehrsachse ist die HTS. Am dichtesten war der Verkehr 2021 zwischen Siegen-Mitte und Sieghütte mit 55.630 Fahrzeugen, gegen den Trend eine deutliche Steigerung gegenüber 2015 (46.767) und 2010 (48.838). Mehr Verkehr als 2015 gab es auf der HTS auch zwischen Eiserfeld und Rinsenau und zwischen Kreuztal und Krombach. Der Verkehr auf der Stadtautobahn ist auf Siegener Stadtgebiet am stärksten; ab Hammerhütte in Richtung Eiserfeld und ab Geisweid in Richtung Kreuztal lässt er deutlich nach. An den Enden werden nur noch 14.770 (in Niederschelden) und 17.964 (in Kronbach beim Übergang auf die A 4) gezählt.
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B 62 – Richtung Wittgenstein
Die B 62 zweigt in Weidenau von der HTS ab. Nach wie vor am stärksten befahren wird der Dreis-Tiefenbacher Abschnitt zwischen der Einmündung der Siegstraße am Ortseingang und dem Abzweig der L 728 nach Eckmannshausen, Kreuztal und Hilchenbach: Die 18.120 Fahrzeuge in 24 Stunden liegen spürbar unter den Zahlen von 2015 (21.868) und 2010 (22.984). Im weiteren Verlauf nimmt der Verkehr ab, bis auf 2929 Fahrzeuge zwischen Afholderbach und Kronprinzeneiche. Dort mündet die von Kreuztal kommende B 508 ein. Auf der neu ausgebauten Strecke bis zur Eisenstraße fahren 5019 Fahrzeuge (2015: 5788, 2010: 6576), von dort bis Erndtebrück 7212 (2015: 8435, 2010: 8788).
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Der Siegerländer Norden – neuralgisch
Der Abschnitt der B 62 zwischen Kronprinzeneiche und Erndtebrück wird ebenso wie die B 508 in der Diskussion über die „Route 57“ aufmerksam beobachtet. Die Verkehrsstärken sind ein Hinweis darauf, ob sich die Ortsumgehungskette von Kreuztal nach Schameder lohnt. Tatsächlich ist das Verkehrsaufkommen auf der gesamten Strecke rückläufig. Zwischen Kreuztaler Kreuzung und Ferndorf fahren 16.590 Fahrzeuge in 24 Stunden, fast 3000 weniger als 2015. Zwischen Ferndorf und Kredenbach sind es 12.629 (2015: 17.422, 2010: 17.577), zwischen Kredenbach und Dahlbruch 10.989 (2015: 16.705, 2010: 18.676), zwischen den beiden Hilchenbacher Kreiseln 11.678 (2015: 13.941, 2010: 14.292).
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Erklärt werden könnte die Abnahme nicht nur mit der allgemeinen Entwicklung, sondern auch mit den Dauerbaustellen, die sich seit zehn Jahren über die gesamte Strecke bewegen und Autofahrer nach Umfahrungen suchen lassen. Dafür spricht, dass der neuralgischste Punkt im nördlichen Siegerland noch neuralgischer geworden ist: 24.760 Fahrzeuge wurden auf dem kurzen Stück der B 517 zwischen HTS-Abfahrt Kreuztal und Kreuztaler Hauptkreuzung gezählt, noch einmal mehr als 2015 (23.955) und 2010 (23.155). Damit bleibt dieses Kreuztaler Nadelöhr außerhalb von A 45 und HTS das meistbefahrene Straßenstück im Siegerland – das es eigentlich nie werden sollte, weil fast zeitgleich mit dem HTS-Weiterbau von Kreuztal nach Krombach immer auch die Kreuztaler Südumgehung mitgeplant wurde, die als Spange von der HTS bei Buschhütten zur B 508 zwischen Ferndorf und Kredenbach den Verkehr aus der Stadtmitte heraushalten sollte.
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Der Dauerstau auf der B 508 hat sich allerdings nicht auf die Querverbindungen zwischen Ferndorftal und Dreis-Tiefenbach niedergeschlagen: Der Verkehr auf der L 728 zwischen Allenbach und Herzhausen ging von 6488 (2010) über 6393 (2015) auf 5534 Fahrzeuge zurück, zwischen Eckmannshausen und Dreis-Tiefenbach von 10.220 (2010) über 9147 (2015) auf 8900. Auch auf der B 62 von Dreis-Tiefenbach zur HTS ist der Verkehr zurückgegangen: von 19.244 (2010) über 19.077 (2015) auf 17.356 Fahrzeuge in 24 Stunden.
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Wo es sonst noch voll ist
Im Siegener Stadtgebiet stark befahren bleibt der Straßenzug Sandstraße-Hagener Straße-Weidenauer Straße mit bis zu 12.859 Fahrzeugen, und weiter auf der Geisweider Straße bis zur Kreisstraße nach Setzen mit 14.390 Fahrzeuge. Viel Verkehr bleibt auf der Eiserfelder Straße bis zur HTS-Auffahrt (14.195 Fahrzeuge).
In Kreuztal bleibt auch die Hagener Straße stark befahren: immer noch mit 15.494 Fahrzeugen in 24 Stunden (2015: 18.637, 2010: 12.991). Zwischen Ortsausgang und Krombacher Kreisel fahren 10.139 Fahrzeuge (2015: 12.317, 2010: 10.734).
Netphen hat starken Verkehr auf dem Ortsumgehungsabschnitt der L 729, allerdings mit stark abnehmender Tendenz: von 14.682 im Jahr 2015 auf nun 10.939 Fahrzeuge. Im weiteren Verlauf werden zwischen Deuz und Salchendorf 7956 Fahrzeuge gezählt, rund 2500 weniger als bei der letzten Erhebung im Jahr 2015. Zugenommen hat dagegen der Verkehr auf der K 11 zwischen Salchendorf und Rudersdorf, der gern als Autobahnzubringer befahren wird: von 5868 Fahrzeugen. 2015 waren es 3645, 2010 4308.
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In Freudenberg lastet der meiste Verkehr auf der Bahnhof- und Olper Straße mit bis zu 15.451 Fahrzeugen und auf der Peimbachstraße bis zur Wilhelmshöhe mit 14.279 Fahrzeugen in 24 Stunden.
In Wilnsdorf ist die L 722 zwischen Wilden und Einmündung in die B54 mit 11.987 und zwischen B 54 und Anzhäuser Mühle mit 10.310 am stärksten befahren.
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In Neunkirchen fahren die meisten Autos auf der Kölner Straße zwischen Wildener Straße und Ortsmitte (13.998) und weiter auf der Frankfurter Straße in Richtung Zeppenfeld (14.560).
In Burbach ist die B 54 von der Landesgrenze bis zur Lipper Höhe mit 11.278 Fahrzeugen besonders stark befahren, außerdem die L 723 zwischen A-45-Abfahrt und Ortsmitte mit 10.429 Fahrzeugen,
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