Kreuztal/Hilchenbach. Die Kosten für die umstrittene Ortsumgehungskette steigen um 50 Prozent – auf mehr als das Dreifache der Rahmede-Talbrücke.

Bau und Planung von Straßengroßprojekten in NRW verteuern sich drastisch. Das gehe aus Daten des Bundes hervor, über die das Verkehrsministerium in Berlin den Haushaltausschuss des Bundestages informiert hat, berichtet die Siegener Grünen-Bundestagsabgeordnete Laura Kraft.

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Die Kosten für die B 508 n von Kreuztal bis Ferndorf und Hilchenbach steigen von geplanten 161 Millionen auf 247,3 Millionen. Nimmt man den Bauabschnitt Schameder-Frankenberg noch dazu, steigen die Kosten von 325,1 Millionen auf 490,1 Millionen Euro. Die Kosten für die B 62 n von Lützel bis Schameder steigen von 82,1 Millionen auf 121,5 Millionen.

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„Insgesamt steigen also die Kosten für alles, was als ‘Route 57’ bekannt ist, samt den Anschlüssen auf 611,6 Millionen Euro – also weit über eine halbe Milliarde Euro“, rechnet Laura Kraft vor. Verglichen mit den Planungsdaten von 2014 entspreche dies einem Preisanstieg von rund 50 Prozent. „Die Kosten für die sogenannte„Route 57 gehen durch die Decke”, stellt Laura Kraft fest.

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Laura Kraft (Grüne): „Schlicht nicht bezahlbar“

„Die „Route 57“ werde an Kosten schon jetzt mehr als das Dreifache des Ersatzneubaus der Rahmede-Talbrücke verschlingen. „Das ist schlicht nicht bezahlbar“, schreibt die Abgeordnete. Der Fokus müsse auf den Erhalt sowie der Sanierung des Straßenbestandes liegen. Insbesondere die Sanierung von Autobahnbrücken habe in den nächsten Jahrzehnten Priorität. „Die Wirtschaft in Siegen-Wittgenstein ist abhängig von unserer schon bestehenden, funktionierenden Straßen- und Schieneninfrastruktur”, fasst Laura Kraft zusammen. „Es ist angesichts knapper Ressourcen unverantwortlich, an ideologischen Projekten wie der Route 57 festzuhalten.“

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